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The Sensitives, Leaves, Streckmittel, 27.03.2022 in Dortmund, Rekorder - Bericht von der Redaktion

The Sensitives, Leaves, Streckmittel 27.03.2022 in Dortmund

maks: Ich komme gerade aus dem Konzert-Trainingslager in England. Dort wo mensch gelernt hat, "mit der Pandemie zu leben". Die Maskenquote in den U-Bahnen und Zügen beträgt selbst zur Londoner Rush Hour vielleicht 10-20%. So rotzt es sich einfach viel unbeschwerter. Ansonsten wäre ich Euch vor dieser Stelle eigentlich noch einen Konzertbericht mit der großartigen südkoreanischen Hardcoreband SLANT schuldig. Nachdem wir in UK zwei Konzerte dem Urlaub zuliebe und der Infektionsgefahr wegen haben sausen lassen, lag der ganze konzerttechnische Fokus auf diesem Abend. Leider musste ich wenige Stunden vor Konzertbeginn feststellen, dass die dort auftretende Band SLANT direkt aus Brighton/UK selber kommt, mit den Südkoreaner*innen so rein gar nix zu tun hat und auch nicht zwingend wert war, das heutige THE-SENSITIVES-Konzert dafür aufs Spiel zu setzen. Womit der Bogen auch gespannt wäre und die Tickets erneut in der Tonne landeten. Supi.
Fö: Hallo! Wir leiten heute die Konzertveranstalter*innen-Saison 2022 ein, also zumindest die persönliche. Muss ja auch irgendwie sein, auch wenn ich zumindest für mich sagen kann, dass ich schon ein bisschen eingerostet bin und auch noch so gar nicht im "mood" (wie die jungen Leute sagen) bin für sowas. So geht mir im Vorfeld mehrfach der Gedanke durch den Kopf, ob es überhaupt Sinn macht, Werbung für diese Veranstaltung zu machen, nicht dass da zu viele Leute kommen, und je mehr Leute desto Covid. Aber andererseits ist dieses Zadern und Zögern ja auch keine Lösung, denn mit Sicherheit sind wir uns alle einig, dass Konzert einfach stattfinden müssen. Wir entscheiden uns, einfach die Personenbegrenzung zu reduzieren (okay, ist Sonntag, wird eh nicht voll, aber viel mehr hätten wir auch einfach nicht reingelassen) und zollen den hohen Infektionszahlen insofern Tribut, als dass wir zusätzlich zum Impfzertifikat auch ein Testzertifikat verlangen. Auch wenn das eventuell bedeutet, dass ein paar Leute weniger kommen, weil sie den Aufwand scheuen, bedeutet das ja vielleicht auch andererseits, dass eventuell mehr Leute kommen, weil sie sich so sicherer fühlen. Oder? Wie auch immer, mir ist bloß wichtig, dass alle Beteiligten mit ruhigen Gewissen an der Veranstaltung teilnehmen können. Vielleicht mach ich mir auch einfach zu viele Gedanken.
Übrigens gab es tatsächlich eine Person, die am Tag nach der Veranstaltung positiv getestet wurde. Wird sich nicht bei uns angesteckt haben und wird auch hoffentlich niemanden angesteckt haben (war ja schließlich bei uns noch negativ, ergo geringe Viruslast), aber wat soll ich sagen, das ist halt nun einfach unsere Realität.
Zwen: Alles richtig gemacht lieber Fö. Das letzte Mal im Rekorder war ich lange vor Corona und muss zugeben, dass ich in dem beengten Kellerraum immer etwas klaustrophobisch werde. Heute geht das aber alles aus oben aufgezählten Gründen. Von daher habe zumindest ich einen sehr schönen Abend.
frau wolfram: Tatsächlich finde ich 19 Uhr für einen Sonntag schon fast zu spät. Obwohl es dank Zeitumstellung fast noch hell war. Aber nützt ja nix, The Sensitives wollte ich schonmal gesehen haben. 
maks: Auch in dem Ort, wo ich wohne, ist es zum Trend geworden, ausgediente Gegenstände aus dem Haushalt für zum umsonst mitzunehmen, an den Straßenrand zu stellen. Ich begrüße das.
Zwen: Ich auch, manchen anderen scheint das aber so sehr zur Weißglut zu treiben, dass besagte Person dies zum Anlass nimmt, den ganzen Abend rumzustressen. Glücklicherweise nimmt es das Team vom Rekorder sehr gelassen.
maks: Hier sehen sie den Schuhdingsstar der Ruhrgebietschen Punk-Zähne: STRECKMITTEL (Streckmittel!). Wenn Sie das kommende Guinness-Buch der Rekorde bitte einmal auf Seite 161 aufschlagen, dann werden Sie dort sinngemäß Folgendes zu lesen bekommen: Streckmittel gibt es seit ca. 3 Tagen und seitdem haben sie sämtliche Läden im Ruhrgebiet bespielt. Heute ist quasi der Abschluss, der vom Guinness-Notar freundlich abgenickt wird. Glückwunsch auch von meiner Seite!
Zwen: Alles richtig, Streckmittel werden aber mit erhobenem Zeigefinger geschrieben.
Fö: Streckmittel ist einfach der Bandname, den Deutschpunkland noch gebraucht hat. Langsam wird es nämlich eng, es sind nicht mehr viele Deutschpunkbandnamen verfügbar laut Duden-Redaktion! Entsprechend groß natürlich auch Erwartungen und Publikumszuspruch. Glaube fast, es war bei keiner Band so voll wie bei der ersten. Erstaunlich.
maks: Das Publikum ist so nett und applaudiert zwischen den einzelnen Musikwerken. Da Sonntag ist und "alle" morgen wieder arbeiten dürfen, wird vermutlich bewusst auf ein Mitgrölen bei den Gassenhauer-Cover-Songs "Halt die Fresse, ich will saufen" (Oidorno) und "Filmriss" (sie wissen schon) verzichtet. Mit oder ohne Gegröle: Ich mag das Gerumpel.
Fö: Ich habe durchaus hier und da Gegröle vernommen! Aber da ich es total doof finde, wenn von Bands immer nur die großen "Hits" gecovert werden, gröle ich nicht mit. Aber auch echt nur deswegen!
Zwen: Beim nächsten Mal bitte weniger Cover und mehr Witze.
Schuldenberg: Ich fand's nicht gut. Jemand sagte im Anschluss, dass das alles Satire sei oder witzig sein sollte, was sich mir aber nicht erschloss. Jemand anderes behauptete sogar, dass der Schlagzeuger eigentlich richtig gut sein soll, und dass das richtig anstrengend sei, so zu tun als würde man schlecht Schlagzeug spielen. Da frage ich mich doch gleich, ob es zur Show gehörte, dass man sich beim Filmriss-Intro verspielte.  
frau wolfram: Ich bin mit des Konzeptes auch noch nicht im Klaren. Das war aber eine schmerzfreie Nummer, absichtlich oder unabsichtlich so dargeboten. Nicht dass ich da mehr erwartet hätte. 
Fö: Pf, Satire ey. Dürfen sich nicht mal mehr stinknormale Deutschpunkbands gründen ohne dass da wer doppelten Boden vermutet?
maks: Mit den aus der Idle-Class-Asche entsprungenen Münsteranern LEAVES kann ich leider so gar nix anfangen. Konnte ich mit Idle Class auch schon nicht. Aber da ich es nicht mag, auf Grund meines individuellen Musikgeschmacks mit negativen Bewertungen um mich zu schmeißen, sei an dieser Stelle erwähnt, dass ich hörte, dass die Personen auf der Bühne sehr nett sind und ich auch glaube, dass die ihre Instrumente beherrschen. Beurteilen kann ich das mangels eigener aktiver musikalischer Erfahrung leider nicht.
Zwen: Habe zuerst "Idle-Class-Ärsche" gelesen. 
Fö: Ich konnte mit Idle Class durchaus was anfangen, mit Leaves bisher nicht so *hust*, beziehungsweise erst, als die Konzertanfrage reinkam. Reichte aber aus. Live fällt vor allem der extreme Hang zu extremen Singalongs auf. Also wirklich! Gefühlt bestehen die Lieder nur aus aneinandergereihten zweistimmig vorgetragenen melodiösen Power-Refrains. Richtig eklig!
Zwen: Musik scheiße, Bandname noch mehr, persönlich wahrscheinlich nette Dudes. Ich scheitere kläglich an meinem Vorhaben, wenigstens einen Song durchzuhalten und verziehe mich stattdessen ganz schnell wieder nach oben.
Schuldenberg: Leaves waren mir an vielen Stellen einfach zu drüber. Zu viele Oh-Oh-Ohs. Zuviel sinnlose Spielerei. Das Ganze etwas gesetzter und ich hätte es richtig gut gefunden.
frau wolfram: Das entspricht so ziemlich vielem was ich sowohl live als auch auf Platte nicht ertragen kann. Viel zu pathetisch, dieser teils arg weinerliche Gesang, und das dann auch noch von zwei Leuten (Ich weiß, Stilmittel und so). So sympathisch die Jungs da oben wirken, ihr habt ein anderes Publikum verdient.
maks: THE SENSITIVES und ich saug einfach nur noch auf: Die Band, möglicherweise Corona, den Rekorder und heute selbst das Bier (ich liebe Dich ja von ganzem Herzen, lieber Rekorder, auch wenn ich nicht soo oft bei Dir bin; aber Deine Bierauswahl... puh...). Irgendwann habe ich sogar das Gefühl, dass es in meinem Hirn "Ping" macht und dann sowas wie komplettes Wohlfühlen eintritt.
Fö: Es kam die Beschwerde auf, dass es, im Gegensatz zu allen anderen derzeit existierenden Bands, zu The Sensitives noch keinen Verriss bei Bierschinken gab. Ich kann das grad nicht verifizieren. Mag schon sein, ich jedenfalls bin auch heute wieder arg begeistert.
Fö: Zu ein paar Liedern erweitert sich die Band um Johanna, die auch in der Vergangenheit öfter mal gesangliche Unterstützung geboten hat und diesmal sogar ein Keyboard mit auf Tour gebracht hat! Außerdem betreut sie den Merch. Nils, der heute den Pennplatz stellt, will sich schon beschweren: Ich hatte ihm vier Personen angekündigt, aber auf der Bühne stehen doch vier Leute und am Merchstand auch noch jemand!
Zwen: Ich halte mich mal etwas zurück, da ich die Band gestern bereits im Druckluft gesehen habe. Dennoch gefällt mir der Auftritt heute nochmal deutlich besser als gestern. Andererseits bin ich heute auch deutlich betrunkener. Zwar noch nicht so betrunken, dass ich mir Leaves schön saufen konnte, aber immerhin. Vielleicht brauchen The Sensitives aber auch einfach nur ein paar Konzerte um sich wieder warm zu spielen. Falls dem so ist, kann es ja in knapp zwei Wochen im Don't Panic nur großartig werden.
maks: Ich feier das hier alles mega und verabschiede mich teilweise kurz vor Ende des Auftritts, damit ich in meinem Kaff noch den Anschlussbus bekomme. Irgendwann vor 22 Uhr war jedenfalls Schicht. Wegen meiner könnte das immer so sein. Danke für den coolen Abend (tatsächlich erst Konzert 2 in 2022 für mich, was für ein krasser Scheiß). Gute Nacht!
Schuldenberg: Schön, dass es sehr gute Bands gibt, die irgendwie nicht den kleinen Clubs entwachsen. Das war einfach ein richtig gutes Konzert.
frau wolfram: Ich bin ja noch Neuling*in, aber was die die drei bis vier da oben angeht, kann mich aber der hiesigen Bierschinkenmeinung anschließen. Sehr angenehme Menschen da oben. Das abwechslungsreiche Set ganz toll. Alles auch äußerst tanzbar, Folk, Ska, Punk, trallala. Ein bisschen mehr Publikum hätte ich hier tatsächlich besser gefunden. Der Situation und dem Sonntag geschuldet jedoch auch ok. So lasse ich mich einfach wippend mittreiben. Eine Band die ich gerne auch noch einmal sehen möchte. Tschö!
Fö: Jau, schöner Abend, lief sehr rund, so aus unserer Sicht zumindest. Kann gerne so weitergehen mit der Konzertsaison!

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