Duesenjaeger, Oiro, 30.04.2022 in Dortmund, JunkYard - Bericht von der Redaktion
Duesenjaeger, 30.04.2022 in Dortmund
Puh, erstmal wieder klarkommen! Viel Schlaf ward uns nicht gegönnt, zumindest ich fühle mich noch einigermaßen gerädert. Aber wenn es um duesenjaeger geht, dann geht es um duesenjaeger, dann muss man dahin!
Puh, ja, man kann sich auch ohne Alkohol hinrichten. Das muss wohl dieses "Altern" sein.
Nach dieser gestrigen Herausforderung für meinen nicht mehr Festival-geübten Körper, war die Nacht doch irgendwie recht kurz. Und ich habe für die Dortmunder Kälte nicht die passende warme Kleidung bei. Der Tag nach
An jeder Ecke wird Fö von irgendwem gegrüßt. Der Fönig von Dortmund halt!
Auf dem Weg zum Konzert liegt genau die richtige Stärkung zwischen zwei langen Abenden. Mittlerweile habe ich auch die gestern Nacht in der gegenüberliegenden Kneipe vergessene Platte besichtigt und meine abendliche Abholung angekündigt. Vorher Stärkung beim Thai. Am Nebentisch grüßt Ben: "na, gleich auch bei Duesenjaeger?" - boah ey, da will ich den Berlinerinnen mal Dortmund zeigen, und dann stellen sie doch nur fest, dass das hier ein Dorf ist!
Danach Fresskoma. Aber wir müssen uns beeilen, um noch ein Stück mit der U-Bahn, die aussieht wie ne Straßenbahn, zurückzulegen…Mir fällt nebenbei auf, wie viel Blaulicht und Sirenen in der Stadt unterwegs sind. Erst da wird mir bewusst, dass es in Dortmund ja auch sowas wie n Stadion gibt, man hier aber wirklich nicht einfach den Bereich an Spieltagen weiträumig umfahren kann.
Und ich, mich nicht entscheiden könnend. Auf dem Junkyard-Gelände gibt es Containerklos. In einer Kabine sogar drei Kloschüsseln nebeneinander, für ein nettes Pläuschchen währenddessen. Gefällt mir! Ein Donnerbalken der Moderne, oder so.(Auf dem Bild zu sehen: 2 von 3 Schüsseln.)
Dass da ein Mensch hinter dem Schlagzeug fehlt, wird mir erst bewusst, als bereits 2-3 Songs erklungen sind. Ups.
zwischendurch bietet sich auch irgendwer aus dem Publikum als Drummer an. Brauchen die Profis von OIRO natürlich nicht.
Jan meinte an der Tür noch irgendwas von „Bei OIRO sind über die Pandemie ein paar Bandmitgleider auf der Strecke geblieben.“ Da hab ich’s dann erst gerafft. Nach einer fröhlichen Arschgeigen-Begrüßung gehts dann auch flott los. OIRO sind nur noch zu dritt und werden live von Drums aus dem Laptop unterstützt.
Ansagen sind erste Sahne! Jonny Bauer ist wahnsinnig gut drauf und pöbelt gegen die Besucher*innen, gegen den Laden, gegen Duesenjaeger, gegen den anschließenden Rave, gegen alles! "Wir sind halt noch richtige Punker und nicht so BWL-Studenten", sagt er. Ja ey! Richtig so!
Mit den Ansagen hat er auf jeden Fall gepunktet. Sympathisch! Dabei hat er mich von ganz hinten im Raum betrachtet an Negan von Walking Dead erinnert. Näher dran dachte ich mir dann auch so "häää?! Egal...!". Hört sich auf jeden Fall gut an und Verspieler und Tempoverzug gibts somit auch nicht.
Jepp, echt sehr gut der Humor!!!
Hab herzlich gelacht. Später am Merch hab' ich ihn noch mit einem Kompliment überschüttet; dass man OIRO nämlich gar nicht anhört, dass sie aus Düsseldorf kommen. Hat sich gefreut, glaub ich. Hört man sicherlich nicht alle Tage.
Da hatten sie mich so weit, dass ich mich für den Rest des Konzerts nach vorne drängen musste. Wirklich großartig. Als Caro, Paula und ich grad da so stehen und uns verwundert die Augen darüber reiben, dass diese Band aus Düsseldorf kommt und TROTZDEM gute Musik macht, stellt Jonny Bauer die Band vor: "Das ist Kuddel, das ist Breiti, ich bin Vom - der Neue". Und dazu lacht er breit. Scheiße ey. Voll getroffen ins Humorzentrum! Wie großartig ist diese Band denn bitte?
Gespielt werden alle alten Hits und viel vom neuen Album ‚coole Narben‘, welches aktuell nur als Tape vorliegt. Sehr gelungen.
"Und jetzt noch viel Spaß mit den langweiligen Turbostaat oder wie die heißen. Danke an eure reichen Eltern dass ihr hier wart!" Neben dem tollen und pöbelnden Humor des Sängers wird der anschließende Rave in den Mai im Junkyard zum Running Gag des Abends.
Bin zum zweiten Mal hier und der Konzertraum ist kleiner als ich's in Erinnerung hatte. Sieht jedenfalls alles andere als leer aus, Leute verteilen sich gut, hat schon irgendwie Charme. Bis auf die Getränkepreise. Und den Rave. zum Junkyard: war ich vorher noch nie. Location sieht super aus und der Konzertraum ist größer als gedacht. Leider sind die Getränkepreise recht hoch. Dafür fand ich den Eintritt fair. Und danke Herr Schuldenberg für die Freigetränke!
Eine der letzten Bands, die ich vor der Pandemie gesehen habe (Februar 2020). Und wahrscheinlich die Band, die ich während der Pandemie am Häufigsten gesehen habe (heute zum vierten Mal). Ist doch noch Pandemie, oder? Da kann man schon mal durcheinander kommen.
Ja, das fiel mir auch auf! Die einzige Band, für die ich in der Pandemie durchs Land gereist bin. Und ich frage mich grad, ob unser letztes (unvergessliches) duesis-Konzert im Osnabrücker Schlossinnenhof auch ihr eigenes letztes war…
Es beruhigt mich, dass ich nicht der einzige bin, der das komplett unwirkliche "Müllem Mon Amour" in einer gänzlich anderen Zeitdimension einsortiert hat.
Stimmt. Da waren wir auch. War das nun vor oder nach Osna. Kalt war es bei beiden Konzerten. Glaub ich. Dann DUESENJAEGER.
JA! Habt ihr diese geladene Stille mitbekommen vorm ersten Song? Band auf der Bühne, Publikum starrt gebannt nach vorne, Tobi grüßt kurz „Guten Abend, wir sind duesenjaeger und jetzt gehts los“ (sinngemäß) und murmelt noch „scheiße…“. Genau das denke ich auch. Vom ersten Song an Gänsepelle und vor Aufregung zittern mir sogar die Hände. Was soll ich sagen, ich bin vom ersten bis zum letzten Lied total begeistert. toller Sound, Band und Publikum freuen sich und alle sind glücklich. Oder?
Ja. Merkt ja niemand, dass „Keiner“ fehlt… Songauswahl ist auch top. Von Jauchetaucher über schnellere Songs wie Plastikwelt sind alle Hits abgedeckt.
Fö, hast du dann die letzten 3 Konzerte in der Pandemie gesungen?
Mit ziemlicher Sicherheit habe ich das! Aber nur die Refrains und Catchphrases, alles andere ist mir zu viel Text. Macht wirklich Bock! Leute brüllen mit, alle freuen sich! Tobi gibt zu Protokoll, dass er wenig Ansagen raushaut, weil er aufgeregt sei, weil sie seit gefühlt 8 Jahren nicht mehr gespielt hätten.
Ich versuch’s noch mal mit „Keiner“. Aber auch nur halb ernst gemeint. Wir sind doch alle (inklusive Band) total durch nach der ganzen Aufregung. Neben wenig Ansagen, gibts auch keine Zugabe. Tip Top!
Zwischendurch wird sich auch noch brav bei den Leuten vom junkyard, OIRO und COLD bedankt. Und natürlich bei Rosi!
Ist ja auch kein Stadion-Rock! Bleibt an dieser Stelle nur zu sagen: DANKE DUESENJAEGER! <3 Mir fällt im Nachgang mal wieder auf, dass ich bereits jedes (der beiden) duesenjaeger-Shirtmotive besitze. Und da ich das eingeplante Merchbudget nicht vollständig in alkoholfreies Carlsberg investieren möchte, gibts für mich heute noch ne EP der Grizzly Adams Band und das Buch vom OIRO-Sänger "Shanghai Schaschlik". Ich lese gerne. Rezensieren darf wer anders. Schon ganz geil. Bin leider so dermaßen nicht textsicher. Schäme mich ein bisschen.
Auf dem Rückweg vom Junkyard erspäht Caro erneut das DAB-Logo und wir starten eine professionelle nächtliche Guerilla-Foto-Aktion rund um das Brauerei-Gelände, um die gestrige Performance zu perfektionieren. Zwischenzeitlich lasse ich mich von Fö popkulturell einordnen. Und weiß nun auch „warum“ wir das alles machen. Und weil wir nach der ganzen Aufregung noch nicht schlafen wollen und Caro, fasziniert vom Namen des Etablissements, unbedingt ins Café Banane möchte, ziehen wir los.