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Pogendroblem, Dispo, Telesatan, 06.05.2022 in Dortmund, Rekorder - Bericht von Fö

Pogendroblem, 06.05.2022 in Dortmund

Oh, schon wieder Rekorder! Und schon wieder Pogendroblem! Die sind nämlich grad unterwegs gemeinsam mit Dispo und Telesatan. Ein sehr ansprechendes Komplettpaket, wo darf ich unterschreiben? Es tut sehr gut, mal wieder Konzerte in kleinen Clubs zu sehen - zumindest, wenn diese auf 2G+ bestehen, sag ich mal. Auch wenn das Wetter heute eher zum Verweilen an der frischen Luft einlädt, es dürstet halt doch nach Krachmusik im Siffkeller.
Zunächst mal müssen wir eine Challenge meistern: Kiosktour durch angrenzende Straßen, und überall nach alkoholfreiem Bier fragen. Hier ist es gerade aus, da ist es nicht kaltgestellt, und überhaupt, was ist das überhaupt, alkoholfrei? Hach, Nordstadt! Also brechen wir die Kiosk-Tour ab, im Rekorder gibt es doch was wir wollen, und als wir den Laden betreten, schallt es auch schon von unten hoch.
Erste Band: TELESATAN! Ein weiterer Auswurf dieses Bandsammelsuriums das sich so rund um Phantom Records angehäuft hat. Mit bisher nur ein Begriff, weil die Split mit Dispo (die ja heute auch noch spielen) ne Weile in den Redaktionsräumen rumlag und dabei gut aussah.
Zu hören gibt es dumpfen schrammeligen Punk. Ach, total schön! Auch wenn es aktuell ein wenig trendy ist, diesen dumpfen schrammeligen Punk zu spielen, es weckt nun mal einfach mehr Synapsen im Hörzentrum als die ewig glattgebügelte Scheiße anderer Kapellen, die von sich behaupten, irgendwas mit Punk zu machen.
Die letzten beiden Lieder mit gesanglicher Unterstützung aus Berlin oder Düsseldorf, so ganz hab ich das nicht verstanden, weiß aber nun, dass sich "Düsseldorf" besser grölen lässt. In einem Lied ging es um Wochenende, um Saufen und um Scheiß Arbeit. Richtig schön!
DISPO legen dann noch ne Schrammelstufe drauf. Es ist lauter, schneller und es wird mehr gebrüllt. Dafür lässt sich von den Texten auch mehr verstehen. Zuletzt sah ich die Band auf den Färöer Inseln und war dort bereits sehr verzückt.
Es gibt Punk zu hören. Mal so gesungen und mal so. Mal deutsch, mal polnisch, mal gut mal fast gut. Die Lieder sind feine kleine Goldstücke. Außen hart, innen weich und auf dem Weltmarkt ziemlich stabil.
Der Raum füllt sich, es wird getanzt, hier und da auch mal geschubst. Für die heutige Veranstaltung gab es sogar einen Vorverkauf (kein Punk!) und die meisten der Anwesenden haben diesen genutzt (kein Punk!) und nur wenige gingen noch über die Abendkasse rein (mehr Punk!). Ob gefeilscht oder gar vor der Tür geschnorrt wurde (voll Punk!), weiß ich nicht.
Anschließend POGENDROBLEM! Ich kann mich der Vermutung nicht verwehren, dass sie nur hierher gebucht wurden, weil sie halt nen lustigen Namen haben. Auch wenn das natürlich nicht heißt, dass die Band nicht auch sonst nicht lohnenswert wäre. Der Name lenkt aber doch ein wenig davon ab, dass die Band auch sonst viel zu sagen hat.
Apropos Pogen und Droblem: Pogen kann ja durchaus mal zum Problem werden, wenn es Leute gibt, die dadurch in ihrer Konzertfreude gedrosselt werden. Betrifft mich meistens nicht, da ich alleine durch Körpergröße weniger Probleme damit habe, dem Auftritt zu folgen, wenn ich nach hinten oder zur Seite gedrängt werde. Außerdem gelangen fremde Ellenbogen selten in sensible Bereiche. Trotzdem wäre es natürlich wünschenswert, wenn alle Besucher*innen eines Konzertes einen angenehmen Abend haben und nicht nur die hochgewachsenen.
Wie auch immer. Pogendroblem sehen das wohl ähnlich, ich fand es etwas schade dass sie das 2-3 Mal klarstellen mussten, bevor einige Leute im Publikum es verinnerlichten. Andererseits muss ich vielleicht auch zugeben, dass ich mit Anfang 20 und zugesoffen vielleicht auch nicht kapiert hätte, warum mein Pogen für andere ein Problem sein könnte. Andererseits hat mir das damals auch niemand gesagt. Schön, dass mittlerweile in der "Szene" größere Sensibilität in diesem Bereich herrscht. Wie auch immer! Will mich eigentlich gar nicht allzu lange mit diesem Thema aufhalten, aber irgendwie strahlte es so durch. Alex Wonk brachte dazu kürzlich den empfehlenswerten Satz "Read the room", auf den ich auch gerne verweisen will.
Oh, danke an Mona für den Blitz! Meine Fotos im Rekorder sind sonst gerne mal eher so dunkel. Was ich natürlich nur für Ästhetik mache und wegen der Persönlichkeitsrechte.
Also, Konzert natürlich sehr cool! Pogendroblem sind eine tolle Band. Die Mischung aus Geschrei und quirligem Stimme-Überschlagen ist eine Wonne für die Ohren, die Lieder laden immer wieder an entscheidenden Stellen zum exzessiven Mitgrölen ein. Fast wie ne Saufpunkband, nur mit mehr Anspruch an Texten und Botschaft. Richtig gut.
Sänger Georg stellt auch immer mal die Gitarre beiseite und stürmt vor die Bühne, um dort durch die Massen zu pflügen. Zusätzliche Bewegung im Raum. Irritiert vielleicht mit der Pandemie im Nacken noch etwas, aber ist halt einfach endlich mal wieder ein Punkkonzert!
Eins noch zum Thema Rücksichtnahme: Als sich zwei Personen direkt vor mich drängeln und dort stehen bleiben, finde ich das okay. Ich sehe schließlich immer noch was. Als die gleichen Leute sich kurz darauf ne Kippe anzünden, bin ich dann aber doch sehr genervt. Das Nichtraucherschutzgesetz ist eines der schönsten Erfindungen seit der des Rades und es sollte entsprechend geehrt werden. Rauchen in engen Räumen ist asozial und egoistisch, zieht andere in Mitleidenschaft, schadet dem Laden, den Lungen und den Lumpen. Und nicht zuletzt ist es einfach nicht cool! Dabei ist es doch wichtig, cool zu sein. Dachte ich. Leider bin ich zu cool, um ihnen die Kippe direkt aus der Hand zu schlagen und belasse es dabei, mir zu wünschen, andere mögen dies tun.
Das Konzert dauert bis 22 Uhr, was dem Umstand geschuldet ist, dass Konzerte im Rekorder eben nur bis 22 Uhr gehen sollten. Kommt mir sehr gelegen, lange wach bleiben kann ich einfach nicht mehr! Aufgrund der lauen Sommernacht bleibt mir aber dann doch nichts anderes übrig, wir verweilen noch sehr lange und freuen uns darüber, einen schönen Abend gehabt zu haben. Gute Nacht und bis bald.

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