Wochenendzusammenfassung: Purple Dawn, Bogwife, Kal-El, Metalchor Münster, Tönnis Basement Band, Evil Daltons, 13.-14.05.2022 in Lünen, Münster - Bericht von niklas
Wochenendzusammenfassung, 13.-14.05.2022 in Lünen, Münster
Los geht's am Freitag direkt nach der Arbeit. Ich treffe meinen Begleiter am Bahnhof und wir stärken uns noch kurz. Rein in den Zug nach Lünen und das Wochenende kann beginnen!
Im Grubenwehrheim beginnt das Programm erstaunlich pünktlich. Bereits wenige Minuten nach unserem Eintreffen spielen Purple Dawn.
Die Musik der Band klingt, als hätte man eine richtig geile Metalband auf dem Plattenteller, müsste die Platte mit 45 Umdrehungen abspielen, hat aber versehentlich auf 33 Umdrehungen gestellt. Alles etwas langsam und gesittet, aber nicht langweilig.
Kurze Umbaupause und Bogwife aus Dänemark machen Krach. Auch hier fehlt mir etwas das Tempo, aber mit dem Kopf nicken geht ganz gut.
Irgendwann zwischendurch spreche ich mal kurz mit dem Veranstalter des kleinen Festivals, das auch morgen noch weitergehen wird. Er erzählt, dass das Grubenwehrheim bald die Heimat des Aushubs für eine Forensik werden wird und es deshalb im nächsten Jahr keine Neuauflage des "From the Underground and below"-Festivals gibt. Stattdessen einfach noch mal im August!
Zurück zur Musik. Ich soll die Vokabeln Stoner-Rock und Doom fallen lassen. Hab ich hiermit gemacht!
Ja, nee...also heute Abend gefällt mir die Musik ganz gut, aber zu Hause muss ich sowas nicht anhören! Ist mir auch alles etwas zu statisch, selbst wenn der junge Herr hier links im Bild etwas anderes vortäuscht!
Danach eine Band, die es wohl nicht nötig hat sich vorzustellen. Da auf dem Flyer nur noch zwei Bands über Bogwife stehen und das Stonewall Noise Orchestra definitiv erst morgen spielt, müssten das hier Kal-El aus Norwegen sein.
Auch irgendwie Rock, auch irgendwie Stoner, auch irgendwie Doom, aber anders als die beiden vorherigen Bands.
Endlich kommt auch mal etwas Bewegung in den Laden, was sich aber nur auf den Bühnenbereich beschränkt.
Irgendwann wird mir der Auftritt dann doch etwas zu lang und die letzten anderthalb Songs höre ich gemütlich von der Bank aus. Was gibts noch zu berichten? Bier nicht ganz billig, Verzehrkarten nerven, aber die Leute sind sehr entspannt. Man kommt mit vielen gut ins Gespräch und es wird dank einer kleinen Bierspende (Danke Adrian!!!) noch richtig schön.
Auf der Rückfahrt gibts Ardey-Quelle mit Schuss, das war dumm!
Auf der Rückfahrt gibts Ardey-Quelle mit Schuss, das war dumm!
Am nächsten Morgen falle ich aus dem Bett und begebe mich zur Grünflächenunterhaltung. Für Nicht-Münsteraner und solche die es werden wollen, muss man das erklären:
Als der Sturm Kyrill im Jahre sowieso die Promenade in Münster verwüstete, kam Tausendsassa Thomas Nufer die Idee, dass Pflanzen ja besser wachsen, wenn sie mit Musik beschallt werden. Also sammelte er dutzende Künstler zusammen, die für die Wiederbegrünung der Promenade spielten. Seitdem gibt es das zweimal im Jahr, natürlich mit Ausnahme der letzten zwei Jahre,...
Als der Sturm Kyrill im Jahre sowieso die Promenade in Münster verwüstete, kam Tausendsassa Thomas Nufer die Idee, dass Pflanzen ja besser wachsen, wenn sie mit Musik beschallt werden. Also sammelte er dutzende Künstler zusammen, die für die Wiederbegrünung der Promenade spielten. Seitdem gibt es das zweimal im Jahr, natürlich mit Ausnahme der letzten zwei Jahre,...
Als erste von zwei vorher ausgespähten "Bands" gucken wir uns den Metalchor Münster an. Es handelt sich um den allerersten Auftritt des Laienchors und der wird direkt von einigen Trompetern torpediert. Wie sich später herausstellt, hat die Jagdgesellschaft schräg gegenüber denselben Timeslot wie der Chor. Aber die Jäger machen noch nicht mal Musik, sondern tragen "Jagdsignale" vor. Braucht kein Mensch, stört ungeheuerlich und bringt den sympathischen Chor leider etwas aus dem Konzept.
Danach und direkt nebenan: Tönnis Basement Band! Laut Spielplan gibt es "Cover von AC/DC bis ZZ Top". Bringt es auf den Punkt. Lauter Oldies, aber mit Spaß und Überzeugung vorgetragen. Gefällt mir erstaunlich gut!
Da wir ja eigentlich nur kurz gucken wollten, sind unsere Biervorräte aufgebraucht und wir brauchen ein Klo. Finden wir in der Dock-Bar, wo es auch leckeres Craft-Beer-to-go gibt. Trotzdem sicherheitshalber noch mal im Kiosk Hansa nachgekauft. Wir sehen noch zwei Songs des Metalchors und schlendern wieder rüber zu Tönnis. Hab ich erwähnt, dass die in ihrem ersten Set eine absolut geniale Version von Sweets "Ballroom Blitz" gezockt haben? Egal. Für "Highway to Hell" holen sie sich spontan die Unterstützung des benachbarten Metalchors. Das kommt gut!
Danach gehts ohne gesangliche Unterstützung weiter. Ich hab ein bisschen den Überblick verloren, aber es wurde im Laufe des Tages auf jeden Fall etwas von den Eagles, Deep Purple und "Behind Blue Eyes", von dem ich nur die Limp Bizkit-Version kenne, gespielt.
Und schon wieder singt der Metalchor. Obwohl die Notenmappen recht dick sind, wiederholt sich doch einiges wieder. Liegt wohl an der Unsicherheit der Gruppe. Maidens "Fear of the Dark" kann voll überzeugen. Es wird auch was von System of a Down und Blind Guardian gespielt, das geht tatsächlich auch ganz gut ins Ohr.
Für meinen persönlichen Geschmack hat noch ein bisschen Manowar und Alice Cooper gefehlt, aber das ist Feintuning! Langsam fange ich auch an mitzusingen,...
Noch ein letztes Mal Tönnis Basement Band. Dieses Mal bringen sie die Leute dazu, "Sweet Home Alabama" zu singen. Kack Südstaaten, aber trotzdem irgendwie ein catchy Song,...
Nach der Grünflächenunterhaltung lohnt es sich nicht mehr noch nach Hause zu fahren, also direkt weiter in die Heile Welt. Hier gibts überteuerte, aber wenigstens vegane, Pizza vom Italiener nebenan und die Fußballergebnisse: Preußen hat zwar gewonnen, ist aber trotzdem nicht aufgestiegen. Juckt außer den inzwischen leicht glasig guckenden Fans wahrscheinlich niemanden,...
Dann spielen die Evil Daltons ein bisschen Rockabilly. Oder Psychobilly? Wo ist denn da eigentlich der Unterschied?
Egal, es hört sich ganz gut an, bringt die Beine dazu, sich bewegen zu wollen und mit einer kurzen Geste Richtung Bar kann man Bier nachordern.
Im Vorfeld hatte ich mich schon gefragt, ob es sich bei den Evil Daltons vielleicht um vier unterschiedlich große aber gleich gekleidete Musiker handeln würde. Tut es nicht, aber die Lucky Luke-Anspielung ist offenbar doch gewollt.
Am Ende haut die Band auch noch "Should I stay or should I go" und "The Passenger" raus, was zumindest bei mir zu wilden Tanzeinlagen und verspritztem Bier führt.