Lexis kleines Wochenende des Wahnsinns geht weiter: Total Thrash (Film), A Time To Stand, Snareset, Scunks, Wiegedood, 10.-12.06.2022 in Paderborn, Hamburg, Wohlsein, Zeise-Kino, Schrödingers, Hafenklang - Bericht von Thruntilldeath
Lexis kleines Wochenende des Wahnsinns geht weiter, 09.-12.06.2022 in Paderborn & Hamburg
Donnerstag, 09.06. Kino, Metal, geil. Kurzerhand geisterte die Frage "Ey, hat jemand Bock auf den Film mit dem tollen Artwork?", eine Hand ging hoch, zwei blieben unten. Angeblich keine Zeit und so, was soll das denn?
TOTAL THRASH - TEUTONIC TERROR im wunderschönen Zeise-Kino in Hamburg bei Bier und Popcorn bot allein schon aufgrund der zahlreichen anwesenden Kutten großen Unterhaltungswert. Was da in Kleinstarbeit an Miniaufnähern in jede freie Ecke der Jeansweste gequetscht wird, unfassbar. Der Film selbst entpuppte sich dann eine etwas eindimensionale Lobhudelei über die deutsche Thrash-Szene in den 80er und 90er Jahren mit Ausflügen in die DDR und die aktuelle Bandlandschaft in Deutschland. 143 Protagonis:innen (ja, wirklich, 7 :innen!) durften in 107 Minuten mal mehr, mal weniger informativ, mal mehr, mal weniger besoffen ihre Sicht der Dinge auf die Entwicklung und den Niedergang des Thrashmetals in Deutschland erzählen. Das ist leider extrem viel und daher blieb wenig Zeit, sich mehr mit Themen wie Metal in der DDR, fragwürdigen Auftritten von Sodom und Tom Angelripper oder was die neuen, jungen Thrash-Bands so auszeichnet, zu beschäftigen. Kritische Auseinandersetzung mit dem Thema sieht anders aus (War das vielleicht der Grund, warum Mille von Kreator nicht mitmachen wollte?), aber dafür, dass es der erste Film des Regisseurs Daniel Hofmann war, sollten wir an dieser Stelle vielleicht auch Gnade vor Recht ergehen lassen. Denn eins war der Film auf jeden Fall: Unterhaltsam, allein dank des Bildmaterials aus den Anfangstagen von Sodom, Kreator, Tankard und Holy Moses. Von Saufpartys in Gartenlauben zu Autobahnbrücken und zurück.
Danach noch Fachsimpelei über Metal (Ich hab aber nur zugehört), drei Hülsen gesoffen und dabei wieder wie 15 gefühlt. Kann man machen.
TOTAL THRASH - TEUTONIC TERROR im wunderschönen Zeise-Kino in Hamburg bei Bier und Popcorn bot allein schon aufgrund der zahlreichen anwesenden Kutten großen Unterhaltungswert. Was da in Kleinstarbeit an Miniaufnähern in jede freie Ecke der Jeansweste gequetscht wird, unfassbar. Der Film selbst entpuppte sich dann eine etwas eindimensionale Lobhudelei über die deutsche Thrash-Szene in den 80er und 90er Jahren mit Ausflügen in die DDR und die aktuelle Bandlandschaft in Deutschland. 143 Protagonis:innen (ja, wirklich, 7 :innen!) durften in 107 Minuten mal mehr, mal weniger informativ, mal mehr, mal weniger besoffen ihre Sicht der Dinge auf die Entwicklung und den Niedergang des Thrashmetals in Deutschland erzählen. Das ist leider extrem viel und daher blieb wenig Zeit, sich mehr mit Themen wie Metal in der DDR, fragwürdigen Auftritten von Sodom und Tom Angelripper oder was die neuen, jungen Thrash-Bands so auszeichnet, zu beschäftigen. Kritische Auseinandersetzung mit dem Thema sieht anders aus (War das vielleicht der Grund, warum Mille von Kreator nicht mitmachen wollte?), aber dafür, dass es der erste Film des Regisseurs Daniel Hofmann war, sollten wir an dieser Stelle vielleicht auch Gnade vor Recht ergehen lassen. Denn eins war der Film auf jeden Fall: Unterhaltsam, allein dank des Bildmaterials aus den Anfangstagen von Sodom, Kreator, Tankard und Holy Moses. Von Saufpartys in Gartenlauben zu Autobahnbrücken und zurück.
Danach noch Fachsimpelei über Metal (Ich hab aber nur zugehört), drei Hülsen gesoffen und dabei wieder wie 15 gefühlt. Kann man machen.
Freitag, 10.06., Abschiedskonzert für Martin Brüll von A TIME TO STAND, dazu noch SNARESET und SCUNKS, wozu also zu Useless ID ins Hafenklang, wenn man auch nach Paderborn eiern kann? Maria wollte auch mit, also schön mit dem Freitagnachmittagstau - 9-Euro-Ticket? Pah! - nach Hannover gejuckelt, besagte Dame eingeladen, ab nach Paderboring. Was auf dem Hinweg nach Hannover noch einfach wirkte, war dann spätestens mit Ankunft am Parkhaus ein Ding der Unmöglichkeit: Pünktlich zur ersten Band da zu sein. Neben der doch etwas größeren Distanz - wer weiß denn schon genau, wo Paderborn liegt? - war es auch nicht so ganz einfach, den Eingang zum Wohlsein zu finden. Zum Glück stand das Dixie vorm Laden rum und neben ihm der Snareset-Christoph. Könnte passen.
Von drinnen tönte die Musik nach draußen, leicht gedämpft von der Fassadenverkleidung. Schön isses hier, in Paderborn, können sich einige Städte eine Scheibe von Abschneiden.
SCUNKS schon mitten dabei, der Laden gut voll, absurd warm, is ja auch Sommer, was willst machen, Lüftung braucht auch niemand, naja. Ganz netter Auftritt, irgendwie in Richtung ältere Muff Potter mit mehr Punk, Westernhagen-Cover, welches ganz schlimm war, oder war es Grönemeyer, wer weiß das jetzt noch, es war ganz schlimm, dann noch einen "alten Song" am Ende, der deutlich schmissiger und rumpeliger als der davor war. Kannste machen.
Sabbel, sabbel, schwitz, und schöne müde werden dazu, wenn man fährt und nicht säuft. Scheiße ist das ohne Saufen, aber was willst machen? SNARESET dann 'ne Runde schnörkellosen Punk, mal schneller, mal langsamer, kann niemand scheiße finden, wird brav mitgewippt, natürlich nur mit dem Kopf, muss aber reichen, es ist ja warm im Laden. Hymne hier, Hymne da, immer 'ne Runde Sache.
SCUNKS schon mitten dabei, der Laden gut voll, absurd warm, is ja auch Sommer, was willst machen, Lüftung braucht auch niemand, naja. Ganz netter Auftritt, irgendwie in Richtung ältere Muff Potter mit mehr Punk, Westernhagen-Cover, welches ganz schlimm war, oder war es Grönemeyer, wer weiß das jetzt noch, es war ganz schlimm, dann noch einen "alten Song" am Ende, der deutlich schmissiger und rumpeliger als der davor war. Kannste machen.
Sabbel, sabbel, schwitz, und schöne müde werden dazu, wenn man fährt und nicht säuft. Scheiße ist das ohne Saufen, aber was willst machen? SNARESET dann 'ne Runde schnörkellosen Punk, mal schneller, mal langsamer, kann niemand scheiße finden, wird brav mitgewippt, natürlich nur mit dem Kopf, muss aber reichen, es ist ja warm im Laden. Hymne hier, Hymne da, immer 'ne Runde Sache.
Sabbel, sabbel, nochmal vor die Tür, durchlüften, bis die Introklänge vom Generic Pop Punk Intro ertönten, also schnell rein und A TIME TO STAND und Martin Brüll die Ehre erweisen, die sie verdienen. Eine der am wenigsten wegweisenden Bands unserer Zeit mit genau dem richtigen Händchen für Melodie und Geschwindigkeit, die Essenz des poppigen Hardcores mit großartigen Lyrics. Martin durfte relativ schnell die Gitarre zu Seite legen und wurde durch Gerrit ausgetauscht, ist ja auch viel cooler vor der Bühne und ab ging die wilde Fahrt durch die Discografie der Bandgeschichte. Und weil Benni von Idle Class (RIP!) anwesend war, gab's am Ende auch endlich mal Durian Fields Forever zu hören. GEI-EL! Zur Zugabe (Buh!) natürlich noch It's a sad and beautiful world rausgehauen, ist mittlerweile auch schon 11 Jahre alt, pathostriefend, aber halt einfach geil:
Tonight let's make this promise
That what we started must not die
Cause tonight we are invincible
And the sun arises with every new goodbye
Jau, geiler Abend, da bin ich in etwa so sehr bereit für eine kritische Aufarbeitung wie Daniel Hofmann.
Auf dem Rückweg dann auf einmal wieder wach geworden, Maria in Hannover abgesetzt und direkt nach Hamburg weitergefahren. Um 4 zu Hause gewesen, bis 5 spazieren gegangen, 10 Uhr aufgestanden. Dazu 600 km für 40 Minuten Poppunk, auch recht bescheuert. Naja.
Tonight let's make this promise
That what we started must not die
Cause tonight we are invincible
And the sun arises with every new goodbye
Jau, geiler Abend, da bin ich in etwa so sehr bereit für eine kritische Aufarbeitung wie Daniel Hofmann.
Auf dem Rückweg dann auf einmal wieder wach geworden, Maria in Hannover abgesetzt und direkt nach Hamburg weitergefahren. Um 4 zu Hause gewesen, bis 5 spazieren gegangen, 10 Uhr aufgestanden. Dazu 600 km für 40 Minuten Poppunk, auch recht bescheuert. Naja.
11.06. Kindergeburtstag vom Patenkind. Geburtstag 1. Natürlich am Abend vorher noch Kuchen gemacht, der dann am Tag danach kacke schmeckte. Zuckerfrei, bah. Datteln mit Schokocouverture morgens im Halbschlaf draufgeschmiert, war ok. Rezept gibt's auf Anfrage, Foto ist nur ein Symbolbild. Anstrengender Tag, bis spät Abends gegrillt, immerhin mal nicht mit Musik abgesehen von den atonalen Klängen diverser Gegenstände, auf die eingeschlagen wurde.
12.06. Flohmarkt im Schrödingers in Hamburg, alles kostenlos, also Shirts geschnappt, SECOND BANDSHIRT-Stand aufgebaut und von 11 bis 16:30 Shirts an die mitunter skeptischen Besucher:innen gebracht. Dennoch: Mehr eingenommen als die Stände um uns herum, und nur darum geht es, am Ende den Regenguss überstanden, trotz des Vorsatzes, alle Kisten mit den Öffis zu transportieren daran gescheitert und das Auto genommen, teures Bier getrunken (endlich wieder saufen!) und zu viel gesabbelt. Dann nach Hause, SBS-Plenum, Stress.
Schnell weiter Bier gepumpt, geil, ab aufs Rad zum Hafenklang, WIEGEDOOD und FEMME gucken, geil geil. FEMME war not my cup of tea, hört's euch selbst an, wie sadpunk aus Bremen so klingt, aber waren ja genug Leute vor Ort, um die Zeit zu versabbeln. Danach wurde erstmal der Raum mit Nebel geflutet, die Beleuchtung auf Rot gewechselt und Wiegedood betraten die Bühne, um anschließend mit dem Opener vom neuen Album die Messlatte so weit nach oben zu setzen, dass da erstmal wieder eine Black Metal-Band rankommen muss. Mir rennen noch heute die Käfer den Körper rauf und runter. Was ein unfassbar geiles Konzert, so dermaßen tight gespielt. Da saß jedes Break, jeder Schlag auf die Felle und Becken, jeder Gesangeseinsatz, jedes sägende Riff. Eine Soundwand sondergleichen, monströses Geballer und eine Stimme, die einem jeden Fitzel Rückenmark aus dem Kreuz saugt. Oder bläst, wenn von Schreien zu Didgeridoo-artigem Gesang gewechselt wurde.
Uh ja, da waren am Ende alle Glücklich und zufrieden, abgesehen von der Uhrzeit. Sonntag um 21 Uhr anzufangen, heieiei, wer denkt sich sowas aus?
Das war alles anstrengend. Wann geht's weiter?
Uh ja, da waren am Ende alle Glücklich und zufrieden, abgesehen von der Uhrzeit. Sonntag um 21 Uhr anzufangen, heieiei, wer denkt sich sowas aus?
Das war alles anstrengend. Wann geht's weiter?