Escuela Grind, XSPIG, 02.07.2022 in Bremen, Die Friese - Bericht von niklas
Escuela Grind, 02.07.2022 in Bremen
Der Plan ist, mit dem 9-Euro-Ticket nach Bremen zu fahren, sich zwei Grindcore-Bands anzugucken und dann entweder die Nacht durchzufeiern oder gemütlich an der Weser zu schlummern. Leider will NIEMAND mitfahren, weswegen das Durchfeiern recht unwahrscheinlich wird...
Außerdem brauche ich einen Corona-Test, der plötzlich zehn Euro kosten soll. Nach einigem Verhandeln kann ich immerhin auf drei Euro runterhandeln, obwohl ich keine Eintrittskarte für das heutige Konzert vorweisen kann. Aus dem 9-Euro-Abenteuer wird also ein 12-Euro-Abenteuer.
Hier müsst ihr euch ein Foto von der Anzeige im Münsteraner Hauptbahnhof vorstellen. Sie zeigt 25 Minuten Verspätung für den Zug nach Osnabrück an. Natürlich bleibt es nicht dabei und ich erreiche Bremen mit knapp zwei Stunden Verspätung.
Trotzdem bin ich noch "rechtzeitig" an der Friese, einem kleinen und irgendwie alternativen Jugendzentrum mitten im Viertel. Ich besorge mir Bier vom Kiosk und bin etwas über den hohen Preis erschrocken. Da ich drei Stunden Puffer eingeplant hatte, sitze ich noch ein gutes Stündchen vor der buntbemalten Friese (stellt euch das Foto bitte auch vor) und lese.
Pünktlich um neun ist Einlass und irgendwie dachte ich, es gäbe freien Eintritt. Hatte ich irgendwo gelesen. Jetzt soll ich an der Tür aber doch sieben bis zehn Euro löhnen. Na gut, damit kann ich irgendwie leben, aber aus dem 12-Euro-Abenteuer ist plötzlich ein 20-Euro-Abenteuer geworden.
Auch an der Theke finde ich erstaunlich hohe Preise für ein Jugendzentrum vor. Da muss ich mit meinem Geld doch etwas haushalten, denn bis zum Konzertbeginn um kurz nach halb elf ist es noch ganz schön lange hin. Wer sagt eigentlich, dass Konzerte immer so spät bzw. so verspätet beginnen müssen? Wie wäre es, wenn man das Publikum einfach mal dazu erzieht, halbwegs pünktlich zu erscheinen. Wir sind hier schließlich in Deutschland! Und mit dieser Erkenntnis ziehe ich meinen Vorschlag wieder zurück; macht doch was ihr wollt!
XSPIG (sprich: ExEsPig, oder soll es wohl Exzess-Pig heißen???) beginnen und spielen, wen wunderts, Grindcore. Und zwar ziemlich geil! Ist wohl auch ein Heimspiel. Die Band probt wohl hier in der Friese. Stellt euch hier bitte einige Fotos der Band vor. Es gibt zwei Sänger, zwei Gitarristen, einen Bassisten und natürlich einen Schlagzeuger.
Hier bitte das obligatorische Schlagzeugerfoto vorstellen.
Das macht alles schon sehr viel Spaß. Auch schön zu sehen ist, dass sich vor der Bühne mehr (von mir) weiblich gelesene Personen aufhalten als Cis-Dudes. Richtig gepogt wird aber nicht, das würde auch gar nicht zur Musik passen. Trotzdem ist viel Bewegung in dem kleinen Konzertraum.
Das wird bei Escuela Grind sogar noch mehr. Hier bitte ein Foto der Sängerin im Sportoutfit vorstellen. Normale Straßenklamotten wären bei dem Bewegungsprogramm, dass die Amerikanerin da abspult, auch fehl am Platze. Das Konzert ist wild und lang. Ich bin richtig begeistert!
Hier bitte noch mal ein Foto von der ganzen Band vorstellen: Gitarristin, Bassist, Schlagzeuger und Sängerin.
Nach der Show bleibe ich noch ein Weilchen sitzen, aber die Friese leert sich schnell. Also suche ich mir was zu Essen und finde Falafel. Danach gehts mit einem letzten Bier runter an die Weser, wo ich mir ein Nachtlager aufschlage.
Hier müsst ihr euch jetzt ein schönes Foto von der frühmorgendlichen Weser vorstellen. Ich habe mein Lager bereits abgebrochen und blicke über den Fluss. Nur leider finde ich meine Kamera nicht mehr. Also suche ich die Wiese noch mal ab, doch das blöde Ding bleibt verschwunden...
Auf dem Weg zum Bahnhof stelle ich dann fest, dass aus verschiedenen Taschen verschiedene Dinge abhanden gekommen sind. Nicht nur die Kamera, auch meine Impfunterlagen und meine Herztabletten sind weg. Außerdem war ich mir sicher, noch Bargeld dabei gehabt zu haben, als ich schlafen gegangen bin. Etwas frustriert suche ich mir den Weg zum Bahnhof und reise wieder nach Hause. Unterwegs fällt mir aber noch was ein: War das ein geiles Konzert gestern!
Tja, ohne Kamera kann ich meine Bierschinken-Karriere jetzt wohl an den Nagel hängen...mal schauen was passiert!