Nach dem Hören der Bandcampaufnahmen dachte ich erst, dass mich hier 'ne astreine Schrei-und-Geballer-Truppe erwarten würde, aber weit gefehlt: Geschrien wurde auf jeden Fall, aber erstens nicht dauerhaft und zweitens extrem abwechslungsreich und drittens mit extrem geilen Sound. Wann klang es denn in der Schaubude das letzte Mal so dufte? Schon geil, wenn drei Menschen in der Band ins Mikro bölken dürfen und sich das dann so schön anhört. Der große Vorteil dabei ist, dass die Botschaften dann auch viel deutlicher ankommen, und Botschaften hatten How to sea squirt einige in den Äther zu speien. Kein Wunder, ist unsere Gesellschaft doch immer noch ziemlich scheiße: Entweder lassen wir flüchtende Menschen im Meer ertrinken oder Männer meinen, sich alles herausnehmen zu können und die Welt als ihre eigene Spielwiese zu nutzen, Ohne Rücksicht auf Verluste, immer schön von oben herab. Unangenehme Themen, aber das haben wir Männer dann auch selbst zu verantworten und sollten es dann auch aushalten, wenn uns das alles mal gespiegelt wird. Nachsitzen bitte!
Und musikalisch? Irgendwas mit Post. Posthardcore? Postpunk? Zwischen turbostaatigem Punk und Riot Grrrl pendelte der Auftritt sehr abwechslungsreich und vielschichtig von der einen in die andere Richtung. Aber da ich eh keine Ahnung habe, was das nun wirklich ist, und es auch vollkommen egal ist, bleibt am Ende nur das Gefühl übrig, dass das ziemlich stark war! Und zwischendurch auch mal gelacht werden durfte.