Detlef, 09.12.2022 in Duisburg, Indie - Bericht von Matt Greasejar
Detlef, 09.12.2022 in Duisburg
Und genau da hat Duisburgs Veranstalterlege Andi (T5, Mustermensch, Sound Of The Suburbs) jetzt Detlef hingeholt.
Die drei sympathischen Diskurspophipster aus der Domstadt und Merchknecht Manuel haben also ihre Lastenräder für einen Besuch in der Heimat der Toten Hosen gesattelt. Da waren auch Berichterstatter vom Bierschinken zugegen, und die fanden das gut. Überrascht? Hey Opa Herbert, cool, dass du jetzt auch Internet hast!
Um die Jahrtausendwende war das Lokal unter dem Namen "Golf Club" ein Swingerclub; aus der Zeit stammt noch die Stange auf der Tanzfläche ganz rechts im Bild. Séparées mit Liegewiese und Lotterlager, in die man sich mit Konzertbekanntschaften zurückziehen könnte, habe ich aber keine entdeckt.
Die Hütte ist voll, das junge Volk tanzt ausgelassen, und der Duisburger Punksenioren-Adel samt Gästen aus dem mehr oder weniger befreundeten Ausland (Dortmund) nickt beim Saufen anerkennend.
"Würdet ihr bitte euer scheiß Maul halten", "Ich saufe häufiger als du","Scheiße, ich muss pissen","Auge um Auge, Schnaps um Schnaps" - warum werden Detlef-Texte eigentlich in diesem Land nicht flächendeckend an jede sich bietende Wand gesprüht?
Detlef Löber hat da vermutlich auch keine Antwort drauf. Aber er singt trotz Doppelbelastung am Schlagzeug meinen liebsten Detlef-Song "13 Tonnen Dreck". (Der mit der Leatherface-Gitarre.) Und das ist ja auch was wert.
Im schönsten Detlef-Review, das ich je las (und von dem ich leider vergessen habe, wo das war) hieß es: "Frank [das ist Detlef Meurers alter Punker-Kampfname] singt, als stünde er schimpfend in einer Kneipentür." Häh, wieso als ob? Ich dachte, die Platten wurden genau so aufgenommen. Der Wirt des Indie hat ihn dann aber doch reingelassen.
Detlef Damm hat als junger Mensch ein Praktikum bei Supernichts gemacht und wurde von den Ausbeutern gezwungen, auf deren Abschiedstour die komplette Bassverantwortung zu übernehmen. Aus einem schweren Stockholm-Syndrom heraus hat er dann mit Detlef Löber und Detlef Meurer eine neue Band gegründet, die auch gerne mal Supernichts covert. Die Bassläufe kannte er ja schon.
Heute gibt es z.B. ENDLICH mal den Supernichts-Song, den ich mir selbst zu Supernichts-Zeiten (Ja, Kinder, ich bin so alt, das ich damals schon gelebt habe) immer vergeblich gewünscht habe: Ein toller Kerl!
Dafür haben die Musikanten sich einen kleinen Umtrunk redlich verdient. Aber hinterher nicht mit dem Bakfiets umkippen!
Letztendlich haben wir uns alle freigemacht und getanzt die ganze Nacht... ZU BARCLEY JAMES HARVEST! Spaß beiseite, euer mehr oder weniger werter Berichterstatter hat sich nach dem Konzert ziemlich schnell vom Acker gemacht, um mit dem platten Hinterrad seines Fahrrads unterm Arm (Ist 'ne lange Geschichte...) den Bus nach Hause zu erwischen. Ob es noch Exzesse gab, verrät aber vielleicht der Kiki. [Nachtrag: Nö, tut er nicht. What happens in Duisburg stays in Duisburg.]