Asgaard Rock Festival - Vinter-Rock, 10.02.2023 in Kopenhagen (DK...

Ich bin gerade in Kopenhagen, weil dort am Sonntags ein Konzert ist, dem ich beiwohne. Also habe ich mir heute einen 20km-Fußmarsch gegönnt, um mir die Stadt genauer anzusehen. Ist nett hier. Und Abendprogramm habe ich auch gefunden! Das Asgaard-Rock-Festival veranstaltet dieses Wochenende ihre „Winterausgabe“, ich habe mal in die Bands reingehört und fand es zumindest nicht übel. Außerdem ist der „High Voltage“ Club gleich ums Eck von meinem Hostel. Karte habe ich mir online gekauft - mit 28,-€ fürs Tagesticket kein Schnäppchen. Garderobe 5,-€ und nen olles Tuborg rund 8,-€. Kein günstiger Abend, aber ich kann vorab verraten: Hat sich schon gelohnt!

Pünktlich zu Beginn um 19.00 bin ich da und ANDERS BRANDT hat schon begonnen! Vor der Bühne allerdings noch gähnende Leere und so schaue ich mir den Solokünstler aus der ersten Reihe an. Er hat eigene Songs im Repertoire, haut uns aber auch Coverversionen von z.B. „Cocaine“ oder „Have you ever seen the rain“. Überzeugend ist aber vor allem seine Stimme. Die wurde vermutlich von Zigaretten und viel Whiskey geformt. Gefällt richtig gut & mangels dänisch, verstehe ich leider keinerlei Ansagen.

Nach verdammt kurzer Umbauzeit spielen dann SOME KIND OF LIBERTY auf. Beinahe jeder Song beginnt in ordentlichem Tempo und flacht aber zügig ab. Der Sound erinnert mich irgendwie an weichgespülte Nirvana und ich frage mich, ob es ein Genre gibt, für müden Stoner? Keine Ahnung. Es ist jedenfalls gut und jeder Song am Anfang kurz tanzbar! Ist hier im High Voltage sowieso schwierig, einfach nur zu Stehen. Denn der Boden klebt derart, dass man Mühe hat sich loszureißen, wenn man denn länger stand. Ich hatte mir auch Notizen zu Some Kind of Liberty gemacht, kann die aber nicht entziffern. Soviel Bier hatte ich da doch noch gar nicht!? Sei‘s drum.

Nun HOLA GHOST auf der Bühne. Wir sehen geschminkte Personen, Sombreros und Bläser. Hola Ghost machen solchen Psychobilly-Rockabilly-Kram. Ich kann nichts damit anfangen, aber habe schon weitaus Schlimmeres gesehen und gehört. Not my cup of tea, aber das Publikum hat sichtlich Freude daran und zum ersten mal nehme ich auch etwas Bewegung in Reihen wahr.

HOLA GHOST spielen sogar relativ lange, sodass ich mir nebenbei ein paar Bierchen reinkippen kann und mit den Veranstaltern quatsche. Es fällt mir im Ausland nicht immer leicht einzuschätzen, ob ein Club, Bands oder Veranstalter in Ordnung sind und ich dann auch gern und guten Gewissens sie mit meiner Kohle unterstütze. Darüber und im Allgemeinen über die Szene in Dänemark haben wir uns lange unterhalte. Solche Begegnungen freuen mich immer besonders und sind auch der Grund, wieso ich ganz gerne auch alleine auf Konzete gehe.

Das Programm beenden nun CROOKED STEPS. Ich hatte mit Indierockern aus Belgien gerechnet, aber das hier ist definitiv ne andere Band. Schade - die Belgier gefallen mir ganz gut! Die Jungs hier hauen uns einfachen Rock um die Ohren, mit Hang zu Garage/Stoner. Ist ganz gut, aber mehr davon bräuchte ich jetzt nicht unbedingt. Kurz vor Mitternacht - der Laden war übrigens ausverkauft - wird dann die Bühne geräumt und ein DJ übernimmt. Ich habe ohnehin ein paar nette Dänen und Däninnen kennengelernt, habe Lust zu tanzen und so kommt es, dass ich gegen 04.00 Uhr bewaffnet mit drei Pizzen und vollgesoffen zum Hostel wackle. Für den zweiten Tag des Festivals habe ich mir nun kein Ticket gekauft. War zwar ein super Abend, aber nochmal so viel Geld auf den Tisch legen möchte ich nicht, das verbrate ich dann besser am Sonntag!

Asgaard Rock Festival - Vinter-Rock, 10.02.2023 in Kopenhagen (DK)

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