Wonk Unit, 14.02.2023 in Essen, Anyway - Bericht von der Redaktion
Wonk Unit, 14.02.2023 in Essen
- *grummelgrummel* "Das kann doch jedem Mal passieren..." "MAN DU BIST SO EIN TROTTEL, ECHT EY! DU FÄHRST JETZT SOFORT ZURÜCK UND BETE, DASS DAS NOCH DA IST." - "Zur Not kann ich dir auch einfach 300€ so geben...*brumbrum*
"NEEEEIN!" und so weiter und so fort.
Leider endete der Klamauk dann bereits eine Station weiter, weil sowohl Stan Laurel als auch Oliver Hardy leider ausgestiegen sind. Leider haben sie nicht verraten, was sich in dem Paket befunden hat. Also, schreibt doch bitte eure Ideen hierzu in die Kommentare. Vielleicht habt ihr ja sogar selbst ein Paket am S-Bahnhof gefunden. Wir reisen heute aus dem stark überalterten Hattingen an. Soweit so gewöhnlich. Dann steigen jedoch zwei Typen in die S-Bahn ein, die nur ein Comedy-Duo sein können. Während der eine mit relativ hoher Fistel-Stimme durch die Bahn flötet, brummt der andere nur immer mit einer ruhigen Bärenstimme dazwischen. Der Typ mit der entspannten Brummstimme hat wohl ein Paket im Wert von genau 270 Euro an der Bahnhaltestelle vergessen, weshalb die Stimme des einen nochmal ein paar Oktaven schriller wird: "WIE KANN MAN DENN NUR SOOO BESCHEUERT SEIN!"
War bestimmt wieder einer der beiden aus dem S-Bahn-Sketch von gerade. Als ich in Essen ankomme, ist es nicht einmal mehr richtig hell. Ich hetze noch flott zum CurryVurst-Dealer, bestelle, werde vergessen, bekomme zur Entschuldigung ein Bier ausgegeben (bitte mich jetzt immer vergessen!) und beobachte, wie draußen jemand versucht, dem Kellner vom Nachbarladen die Geldbörse abzuziehen. Kurz danach Cops, Geschrei, Schaulustige. Schön, mal wieder in der Geburtsstadt zu sein.
Als Wonk Unit hier im letzten Jahr gastierten, meinte ich noch, dass dies definitiv das letzte Mal war, weil das Anyway einfach langsam zu klein wird, aber genau diese Enge scheint die Band wohl zu lieben. Diesmal bin ich sogar so schlau, mir Tickets im VVK zu holen, weshalb Alex mich diesmal nicht unter seiner Mütze reinschmuggeln muss. Im Anyway ein Arsch voll bekannter Gesichter. Einige, die ich gefühlt 10 Jahre oder länger nicht gesehen habe und dessen Herkünfte mir erst bewusst werden, als schon wieder alles vorbei ist. Viel Geschnacke, Getrinke und wie man hier möglicherweise erkennen kann: Unfassbar voll! Kein Wunder, ist ja Dienstag.
Erst sagt er, "Es ist das erste Konzert der Tour, weshalb ich heute meine Stimme etwas schonen möchte", nur um dann genau das Gegenteil zu tun. Es ist das erste Konzert der kurzen Tour und Mr. Alex Wonk gibt selbstverständlich dennoch alles.
Vez ist hinter ihrem Keyboard ziemlich eingebunkert. So ist der Umtausch auch dementsprechend schwierig, wird aber insgesamt souverän gemeistert. "Raise My Glass" und "Bloodstains" sind auch einfach tolle Songs. Vez schiebt noch ein, dass es total merkwürdig für sie wäre, Songs zu singen über Leute, die sie hasst, während sie in so viele freundliche Gesichter heute Abend schaut. Keyboarderin Veronique aka Vez selbstredend auch. Für zwei Songs wechselt sie zum Mikrofon und sorgt für stimmliche Abwechslung.
Hier sieht man noch viel besser, wie lächerlich klein der Platz hinter dem Keyboard einfach war. Und Alex sorgt für keyboarderische Abwechslung.
Exakt und immer mit einer Menge witziger Anekdoten im Handgepäck. So erfahren wir heute, dass Vez einen französischen Pass hat, jedoch so gut wie kein Französisch spricht, was bei der Einreise nach Frankreich dazu führte, dass sie die Witze der Zollbeamtin nicht verstanden hat, trotzdem aber natürlich mitgelacht hat. Ach supertoll alles. Ich liebe diese Band. Ein Haufen völlig unterschiedlicher Typen, alle irgendwie "verrückt" im positiven Sinne und einfach nur liebenswert.
Gespielt wird "Rambo". Die anderen Zugabesongs habe ich vergessen, waren aber auch in Ordnung. Mir haben natürlich Hits wie "Elbows" und "Old Trains" gefehlt, aber vielleicht finden diese beiden Songs ja noch bei einer der anderen Gelegenheiten ins Set. Schließlich spielen Wonk Unit in diesem Jahr ja so gut wie auf jedem Festival. Trotz Befürchtungen, dass die Stimme die Tour nicht überlebt, lässt Alex sich nötigen, für eine erneute Zugabe nochmal aus dem Backstage zu krabbeln. Ein Glück, dieses fordernde Dauergeklatsche ist echt nicht gut für meine Ohren.
Zum Abschluss nochmal ein Keyboard-Foto. Dieses wird wahrscheinlich nicht die Drummer*innen-Fotos auf dieser Seite in ihrer Bedeutung ablösen, dennoch fand ich es wichtig, dieses Instrument dokumentarisch festzuhalten. Eigentlich ist es aber auch kompletter Schwachsinn, ein Audio-Medium visuell festzuhalten. Naja, egal.