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Ruhrmones, Gisela von Hinten, 25.02.2023 in Dinslaken, Kutscherstube - Bericht von Matt Greasejar

Ruhrmones, 25.02.2023 in Dinslaken

Dinsaken. Auf der Landkarte des Rock'n'Roll nicht unbedingt überrepräsentiert, aber mit einem verdammt sympathischen Veranstaltungsort gesegnet. In der Kutscherstube - einem Teil der historischen Stadtmauer, der ursprünglich mal genau das war - füllt eine ehrenamtlich arbeitende Truppe die Dorfjugend ab und lässt in entspanntem Ambiente regelmäßig gute Bands für 'ne schmale Mark (bzw. für frei zu wählende Beträge in'n Hut) auftreten. Letzte Woche waren z.B. die Osnabrücker Turbojugendlichen von Christmas da und ich leider verhindert. Heute dann die Ruhrmones. Ob das wohl 'ne Coverband ist?
Die Vorband heißt Gisela von Hinten. Hmja. Ü40-Deutschpunk mit U17-Bandnamen. Lässt erst mal schlimmes erahnen. Rockt dann aber doch besser als erwartet. Spielen können'se auf jeden Fall.
Die Band kommt aus Stuttgart, was man okay finden kann, aber nicht muss. Sieht der Sänger offenbar ähnlich und verkündet stolz, neulich nach Duisburg gezogen zu sein. Passend dazu representet er in sportlichem Beinkleid.
Textlich geht es gegen gesellschaftliche Zwänge, gegen Hass auf den Straßen und gegen Anzugwichser. Letzteres finde ich verständlich. Dat tät' mir noch fehlen, dat mir so einer auf den feinen Zwirn ejakuliert...
Fedddich. Soundcheck Hauptband. Ruhrmones unmaskiert. Wäre das Bild scharf, wäre ich jetzt Millionär. Aber Marky und Co. haben natürlich beste Connections und lassen ihre Kumpelz von der NWO mal eben mit dem HAARP-Störsender auf meine Knipse ballern.
Apropos NWO, zu der gehört natürlich auch die gastgebende Kutscherstube, weshalb das Personal wohl neulich vorbeidemonstrierenden Querdödeln deutlich seinen Unmut kundgetan hat, wie der Tresenchef in der Umbaupause erzählt. Der anschließende Shitstorm und Boykottaufruf war, am heutigen Andrang gemessen, mehr so semi-erfolgreich.
Und mit diesem Lifehack, gerade auch an die Adresse der Verschwörungsdullis, soll's das dann zu diesem Thema auch gewesen sein.
Denn die Ruhrmones legen los. Standesgemäß mit Rockaway Beach, das ja bekanntlich auch die legendäre "It's Alive" einer ähnlich frisierten Band aus Queens NY einleitet.
Das Imitieren der großen Vorbilder gehen die vier unterschiedlich an. Spund (git), Pivo (bass) und Marky (drums) nehmen's eher mit Humor. Perücke, Chucks und Lederjacke müssen schon sein, aber ernsthaft verkleiden tut sich da keiner.
Sänger Kiwi (angeblich entfernt identisch mit Nick Latterton von den Mülheimer Punkrockern Latte) dagegen... na ja, sobald der die Perücke auf hat, IST der Kerl Joey. Faszinierend.
Vereinzelte Besucher sind blau.
Der Spund aber auch. Sehr unprofessionell!
Musikalisch gibt's eher wenig Überraschungen. Die Ramones hatten bekanntlich nur Hits. Wenn man die gut covert, kann eigentlich nix schiefgehen. Und die Ruhrmones covern sogar sehr gut.
Die Stimmung in der rappelvollen Kutscherstubeist dann auch entsprechend. Das Volk tanzt ausgelassen, und der Spund schüttelt sein Haar für uns.
Zu "Pinhead" macht sich dann noch irgendein Spacko aus dem Publikum als ebensolcher zum Löffel.
Danke Nicole für diese Dokumentation menschlichen Versagens!
Wat soll ich noch sagen - Ruhrmones immer wieder gerne, und Kutscherstube - die kurz nachdem ich sie 2019 entdeckt hatte, erst mal in eine lange Corona-Zwangspause musste, erst recht gerne wieder. Oi!


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