The Notwist, Elijah Minnelli, 15.03.2023 in Ludwigsburg, Scala - Bericht von Horace
The Notwist, 15.03.2023 in Ludwigsburg
Das Scala in Ludwigburg ist multifunktional: Kleinkunstbühne, Arthouse-Kino und Konzertlocation in einer alten Brauerei. Leider hat unser Organisator die Tickets in Stuttgart vergessen. Wir quartieren uns im Sushi-Laden um die Ecke ein und verpassen leider den Support Elijah Minelli.
Es ist nicht ganz ausverkauft, aber sehr gut gefüllt. Die Schlange am Bierstand ist nur abschreckend und wir begnügen uns mit Weißweinschorle. Total bourgeois! Die Bühne ist nicht klein, aber mit sieben Personen und viel Klimbim ganz schön vollgestellt. Micha Acher ist von unserem Platz nur zu erahnen. Wenigstens wenn er die gigantische Tuba rausholt, hat man ihn im Blick.
Publikum ist wild gemischt. Viele junge Leute die sehr nach Studi der ortsansässigen PH oder Filmakademie aussehen, Althippies und S21 Gegner in Wanderschuhen - alles dabei.
Zur Setlist kann ich mangels Kenntnis der Songs leider nicht allzuviel sagen. Ich habe mir auf jeden Fall "Vertigo Days" und das hervorragende Live-Album "Superheroes, Ghostvillains & Stuff" in den letzten Tagen zur Vorbereitung angehört.
Zur Setlist kann ich mangels Kenntnis der Songs leider nicht allzuviel sagen. Ich habe mir auf jeden Fall "Vertigo Days" und das hervorragende Live-Album "Superheroes, Ghostvillains & Stuff" in den letzten Tagen zur Vorbereitung angehört.
Aber es ist einiges hängengeblieben oder wieder aufgetaucht. Ich freue mich auf jeden Fall über "Exit Strategy to Myself" und "Where You Find Me". Zwei Songs die mir auf der "Vertigo Days" mit am besten gefallen haben. "Pick up the Phone" hatte ich auch ewig nicht mehr gehört - aber nach den ersten Takten, war der Song im Kopf wieder komplett da. Der Sound ist hervorragend und die Stimmung bei Publikum und Band richtig gut. Dass einmal zwischen zwei Songs ein Sampler(?) kurz ein Eigenleben entwickelt, macht das Ganze noch sympathischer.
Wir schauen mal auf die Empore. Die ist proppenvoll, aber man bekommt einen schönen Blick auf die Bühne und die ganzen Utensilien. Hinten ist die sogar bestuhlt - Luxus pur.
Für ein schönes Schlagzeugerfoto ist es auch von Vorteil. kraVal hat es ja in seinem Bericht erwähnt: Das Spiel von Andi Haberl ist absolut beeindruckend. Die Improvisation mit der Saxofonistin hat sogar mir gefallen und ich renne bei sowas meistens schnurstracks gen Theke.
In den vorderen Reihen wird getanzt und der anfangs noch etwas höfliche Applaus wird immer länger und ausgelassener. Neben uns blöken sich aber ein paar Typen ohne Pause irgendwelche halb-besoffenen Geschichten in die Ohren, was bei ruhigen Parts echt störend ist. Geht halt raus, wenn es euch nicht taugt oder die krasse Story aus dem Schulpraktikum so ultra-wichtig ist.
Eine unglaubliche Version von "Pilot" ging diesem Bild voraus. Brachiales Ende und die Leute sind begeistert. Wir befinden uns in der ersten Zugabe. Auch Elijah Minelli wird noch einmal auf die Bühne geholt und man performt gemeinsam (laut Setlist.fm war es dessen Song "Ven Diagram" - zumindest 2 Tage vorher in Hamburg). Unglaubliche Gesangsleistung und ich ärgere mich etwas, dass wir den verpasst haben.
Das müsste bei der zweiten Zugabe gewesen sein. Zum Schluss wird es nochmal ruhiger und u.a. das wunderschöne Consequence schickt uns nach Hause. Eines der besten Konzerte seit langem mit vielen tollen Momenten. Ich sehe nur strahlende Gesichter. Auf dem Heimweg schaue ich ungläubig auf die Uhr: Kurz vor halb zwölf, somit haben The Notwist knapp 2,5h gespielt - kam allen definitiv kürzer vor und wir wackeln begeistert nach Hause.
Und ich höre mich jetzt beim Schreiben durch die Notwist-Diskographie. Mission accomplished.
Und ich höre mich jetzt beim Schreiben durch die Notwist-Diskographie. Mission accomplished.