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Nowaves, Sex Beat, 17.03.2023 in Köln, - Bericht von Fö

Nowaves, Sex Beat, 17.03.2023 in Köln

Köln, immer ne Reise wert! Und sei es nur, um jedes Mal erneut festzustellen, wie durchgentrifiziert Ehrenfeld mittlerweile ist. Bei jeden Besuch können wir sehen, wie die Lofts einige Meter mehr hinzugewonnen haben. Bisschen gruselig.
Heute ein Privat-Auftritt von Nowaves, den Namen der anderen Band vergesse ich wieder, aber ab heute bestimmt nicht mehr, sie waren nämlich gut: SEX BEAT!
Hießen augenscheinlich früher mal Sex Work, nun halt unter dem Namen und anscheinend schon nen Deal mit This Charming Man am Start. Ansonsten lässt sich noch herausfinden, dass hier Leute von Surf Nazis Must Die, Herpes und anderen an Bord sind. Ergänzend zu dieser Recherche empfehle ich, ein Ohr zu riskieren.
Muss sagen: Gefällt mir echt sehr! Son Garage-Punk-Hardcore-Gezappel ohne Scheu vor Genregrenzen. Erinnert mich, nicht zuletzt auch wegen des Gesangs, ziemlich an die großartigen Twin Pigs oder ne räudige Version der Hives. Kommen aus Berlin, was jetzt weder für noch gegen die Band spricht.
Show: Schön lebhaft mit extrovertierten Verrenkungen, aber auch ein bisschen distanziert und über den Dingen stehend. Toll! Ich will mehr von dieser Band und freue mich auf alles, was noch kommen mag.
Anschließend NOWAVES! Von dieser Band habe ich zumindest im Vorfeld schon mal gehört und mir auch den Output schon mal in die Gehörmuscheln geworfen, aber bisher nie live gesehen. Bands, die ich nicht live sehen kann, spielen in meinem Leben einfach keine große Rolle. Nowaves treten also heute quasi an, um zukünftig vielleicht eine Rolle in meinem Leben zu spielen!
Kommen aus Dresden und aus dem Umfeld von Phantom Records und diverser Bands, die sich im dortigen Sumpf so tummeln. Man kann sich also darauf gefasst machen, hier die Versatzstücke von Punk originell und trashig angeordnet wieder zu finden. Im Falle von Nowaves ist das vor allem Postpunk und Synthie-Wave, wobei der Synthie heute etwas untergeht, dafür sticht der Bass umso mehr hervor.
Gesang kommt aus mehreren Ecken, vor allem von Gitarrist und Schlagzeugerin, aber auch die Leute an Bass und Synthesizer dürfen mal ins Mikro blöken. Wobei, blöken passt nicht ganz, der Gesang ist meist nuschelnd-hallig und ganz auf dem 80er Trip.
Tanzbar, aber auch monoton. Netter Auftritt, aber ich muss zugeben, so ganz kickt mich das nicht, oder vielleicht war die Erwartungshaltung zu hoch. Sex Beat konnten da mit dem größeren Überraschungsmoment punkten. Aber: Toller Konzertabend!
Zu unserem Leidwesen ging das Konzert länger als unsere Wunsch-Rückfahrzeiten, weswegen wir dann noch einen Zug später nehmen mussten. Puh, so spät zuhause sein bin ich doch gar nicht mehr gewöhnt! Zudem haben wir auf der Zugfahrt so ziemlich alles mitgenommen was geht: Grölende Schlagergruppen, tumbe Fußballfans, Betrunkene mit Redebedarf und Personen mit olfaktorischen Ausnahmewerten. Wird einfach nicht langweilig, so ne Zugfahrt!

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