Die Lockeren Schrauben, Maul, Nein., 01.04.2023 in Dortmund, Langer August - Bericht von der Redaktion
Die Lockeren Schrauben, Maul, Nein., 01.04.2023 in Dortmund
Heute ist Fußball. Da man über das Spiel nicht mehr viel sagen muss, lasse ich das hier. Trotzdem sorgt es dafür, dass ich nicht pünktlich komme. Thema der heutigen Veranstaltung ist das Gedenken an Thomas "Schmuddel" Schulz, der vor mittlerweile 18 Jahren von einem Dortmunder Nazi ermordet wurde. Nicht das einzige Opfer der hiesigen Nazi-Szene, aber zumindest für mich persönlich das erste, von dem ich mehr oder weniger direkt mitbekommen habe, wenn auch damals eher so am Rande. Vor dem Konzert gab es noch eine Filmvorführung zu "
Den Namen schon oft gehört aber die Band noch nie gesehen. Dachte als ich kam, das wäre die beste Band die noch kommt, da ich Rumpelpunk mag und Maul auch schon kenne. Drei Bands spielen heute, größtenteils lokal, und die mit dem weitesten Anreiseweg spielen als erste: DIE LOCKEREN SCHRAUBEN! Sind aber trotzdem mit dem Taxi angereist, erzählt man sich.
rumpelig trifft es sehr gut. nur leider nicht auf die gute Art.
Mir klappt die Kinnlade runter vor Unterwältigung, denn ich hatte schon drei Bier und bin in diesem Zustand musikalisch sehr leicht zu begeistern. Die erste Band dieses Abends schafft es aber nicht. Musik ist schön rumpeliger Deutschpunk. Also so wirklich schön rumpelig, bin regelrecht verzückt wie schön rumpelig das ist. Gibt es doch kaum noch, sowas. Heutzutage will jede Band direkt irgendwas sein, mit Hochglanzvideos, riesigen Backdrops, fetter Merchkollektion und Booking-Agentur noch vorm ersten Auftritt, da find ich's angenehm befreiend wenn hier einfach mal Punk gemacht wird ohne den ganzen Kladderadatsch drumrum.
Dabei kommt das auch gar nicht so dilettantisch wie man jetzt vielleicht vermuten würde. Sänger Taxi ist auf der Bühne ein Freund großer Gesten und wie er da lautmalerisch die Songthemen visualisiert, das hat schon was von Jello Biafra, auch wenn die Themen eine etwas andere Tiefe haben. Schön fand ich eine Song, in dem es darum ging, Workaholics zu klonen, damit wir nicht mehr arbeiten müssen. Gut auch "ihr seid leider Rüttenscheider" über das Essener Hipster-Viertel. Oder was über Smartphone-Nutzung, über den Nahverkehr, ach, alles wichtige Themen.
Oh das war kein guter Geruch rechts vor der Bühne. Da freue ich mich immer wenn ich merke dass meine Nase noch funktioniert. Vor der Bühne werden sich derweil Schuhe ausgezogen. Ein Anblick, den ich euch gerne erspart hätte, aber meine journalistische Sorgfaltspflicht gebietet es mir, über den neuen Trend der Barfuß-Crusties aufzuklären, bevor es zu spät ist.
Wollte eigentlich schreiben, dass die Band vorher vielleicht noch ein paar Proben mehr gebraucht hätte, dann musste ich feststellen, dass es DIE LOCKEREN SCHRAUBEN schon ein paar Jahre gibt. Ich frage mich, warum alle Leute klatschen, wo es doch nicht einmal möglich ist, mit dem Fuß mitzuwippen, weil sich das Tempo dauernd ändert und ich zwischendurch den Eindruck hab, als würden die Bandmitglieder verschiedene Lieder spielen, nur halt gleichzeitig.
Jo der Junge gibt sich echt Mühe. Rest der Band bewegt sich quasi gar nicht. Auch ok. Die scheißen halt auf alles.
Boomer-Punk verbieten? find ich trotzdem nicht nötig. Also ich fands sehr unterhaltsam!. Etwas kürzer hätte es meiner Meinung nach aber schon sein können, spätestens zur Zugabe verlor das dann doch seinen Reiz, aber egal.
Ich bin nicht böse, Lawi hab ich leider schon zu oft im Rattenloch gesehen, was nicht heißen soll das die schlecht sind. Anschließend: NEIN. Wie Zwen vor ein paar Tagen schrieb, tauchen die doch in jüngster Zeit häufiger in Bierschinken-Berichten auf, heute zum sechsten Mal. Und das fünfte ohne freie Oberkörper. Ich sehe die Band erst zum zweiten Mal, und das erste in voller Bandbesetzung. Heute spielen sie als Ersatz für "Lawi und die Kulturnüsse", die sich anscheinend aufgelöst haben.
Kann ich zustimmen. Anfangs ziemlich Doom-Hardcore mäßig, dann aber auch ruhige Sachen. Sehr vielseitig aber nie langweilig. Gefällt mir. Bei dem Namen hätte ich auch eher Rumpelpunk erwartet. Als bei einem Song der Gitarrenmensch mal singt sind wir auf einmal bei Grunge. Auch geil! Das rumpelt jetzt nicht mehr. Musik ist eher härtere Gangart, so einer Art Stoner-Doom trifft Hardcore-Punk und Metal, irgendwann dachte ich auch kurz an Southern Rock. Ziemliche Mischung also und bei all den Komponenten manchmal auch etwas überfordernd.
Das mit der Stimme ist bestimmt alles Technik. Oder nicht. Auf jeden Fall gibt der Mann Gas. Ich finde es sehr kurzweilig. Aber generell kann ich mir die meisten Bands nicht länger als 40 Minuten geben. Der Sänger sollte mehr trinken, sonst sind seine Stimmbänder bald komplett durch. Da kriegt man ja Angst! Auftritt soweit sehr cool, ordentliches Gebrodel, auch hier war es bei mir aber wieder die Länge, die es irgendwann uninteressanter machte.
Nein! sind wie ein guter Nudelauflauf: Sehr deftig und oben drauf schön knusprig. Ich sehe Nein! jetzt zum zweiten Mal in einer Woche. Kenne das Set inzwischen fast auswendig und würd mir die trotzdem immer wieder anschauen.
Bunt statt braun gesehen, wo sie mich nicht so ganz überzeugt haben.
Auch schonmal gesehen, neues Herzensprojekt von Jörg. Die ballern auf jeden Fall. Stilistisch schließe ich mich Fö an. Ist halt harter Rock der in viele Schubladen mal reinschaut.
An diesen Teil des Abends kann ich mich nicht mehr erinnern. Nächste und letzte Band: MAUL. Ich tu mich schwer damit, die in irgendeine Kategorie einzusortieren. Das ist so 90er Alternative gepaart mit Grunge und Metal. Letztes Jahr beim
Auch schonmal gesehen, neues Herzensprojekt von Jörg. Die ballern auf jeden Fall. Stilistisch schließe ich mich Fö an. Ist halt harter Rock der in viele Schubladen mal reinschaut.
An diesen Teil des Abends kann ich mich nicht mehr erinnern. Nächste und letzte Band: MAUL. Ich tu mich schwer damit, die in irgendeine Kategorie einzusortieren. Das ist so 90er Alternative gepaart mit Grunge und Metal. Letztes Jahr beim
Ich kann mir das ganz gut geben, aber auch nicht zu oft oder zu lang. Die Jungs sind recht tight und machen viel zum Kopfnicken. Vielleicht noch ein paar Blastbeats druntermischen und ich bin glücklich. Ich merk auch heute wieder, dass das einfach nicht meins ist. Wahrscheinlich kann man attestieren, dass die alle wissen was sie an ihren Instrumenten tun (vielleicht am Amp nicht, aber das ist ein anderes Thema), aber mich holt das nicht ab.
Leider richtig. Das ist etwas überambitioniert und bringt einem nichts in der Halle. Ich mache aus Scham mit. Als Jörg eine Wall of Death initiiert und dazu eine Maske aufsetzt, reicht es mir.