Pascow, 04.04.2023 in Karlsruhe

Manchmal fügen sich die Dinge einfach. Bei der ersten Runde der Tour war leider kein Termin und Ort für mich dabei und ich hatte es schon fast abgehakt. Dann mal wieder Mobina Galore gehört und aus Langeweile nach Tourdates geschaut - ach cool, am 4. April in Karlsruhe und dann auch noch mit diesen ominösen Pascow. Im Substage war ich auch schon ewig nicht mehr - also nach der Arbeit einen Schlenker über die Fächerstadt gemacht.
Das müsste jetzt der 5. Bericht zu dieser Tour sein - ich glaube, so viele gab's letztens nur für diese Band aus Berlin 2022. Wir arbeiten an den 200...versprochen.

Mein letzter Besuch hier war bei der Last Tour on Earth von Smoke Blow. Dachte irgendwie das wäre noch im alten Substag gewesen, aber mir kommt hier doch einiges bekannt vor. Einfach ein schöner Laden mit angenehmer Größe. Gegenüber liegt die alte Hackerei und das Areal rund um den alten Schlachthof ist einfach schön. Merke: Öfters herkommen.

Es ist nicht ganz ausverkauft, aber richtig viel Platz ist auch nicht mehr. Am Merch ist schon einiges los und gerade für das Zeug von Mobina Galore gibt's ordentlich Nachfrage. Leider ist deren Stand noch unbemenscht, aber die Pascow-Mercher helfen aus. Kurz darauf geht's auch schon los.

Anfangs lässt die Bewegungsfreudigkeit der Leute noch zu wünschen übrig, aber Jenna Priestner und Marcia Hanson schütteln nach den ersten Songs die Arbeitsmüdigkeit aus den Knochen. Sehe das Duo zum ersten Mal live, obwohl es schon deren 10. Tour hier ist. Die zwei sind super drauf und der Sound von Anfang an so gut, dass ich zugegebenermaßen manchmal fast nen Bass vom Band oder so vermutet habe (was nicht der Fall war). Manche 2-Personen-Bands klingen live dann halt doch etwas dünn, wenn im Studio gemogelt wurde.

Mobina Galore haben sowas nicht nötig und schütteln einfach Hit nach Hit aus dem Ärmel. An der Songauswahl gibt's nix zu meckern (Hat Partner in Crime gefehlt? - bin nicht mehr sicher). Macht einfach Riesenspaß und jetzt hat auch der/die letzte vergessen, dass eigentlich Dienstag ist. Alleine dieser Auftritt war den Eintritt wert. Manchmal hat mensch ja so Bands die man temporär rauf- und runterhört. Die dann auch noch zu dem Zeitpunkt live zu sehen - bestes Gefühl!

Kurz verschnaufen und ein Getränk zu sich nehmen, dann stehen auch schon Pascow auf der Bühne. Clara Krum unterstüzt auf dieser Tour und ist ein absoluter Aktivposten auf der Bühne. Wo nimmt sie bloß beim ganzen Tanzen noch die Luft zum Singen her? Von Anfang an gibts bei den Leuten kein Halten mehr. Der ganze Laden zeigt sich textsicher und vor der Bühne sehe ich nur noch fliegende Menschen.

Da ist es unglücklich, dass der Sound zwar gut, aber leider ein gutes Stück zu leise ist. Das wird vereinzelt auch im Publikum bemängelt. Es wird im Laufe des Konzerts zwar besser, aber seien wir ehrlich - bei DEN Songs muss es schon Motörhead-Lautstärke sein. Aber ich jammere wie immer auf hohem Niveau.
Alex meint es mit dem hohen Tempo etwas zu gut und überspringt (fast) ein paar Songs. Zum Glück fiel es auf, denn ich glaube keine/r will heute zu früh nach Hause!

Hits, Hits, Hits - es ist zwar die Tour zum neuen Album, die Setlist lässt aber fast keinen der Vorgänger aus und wenig Wünsche offen. Habe mich sehr über Too doof to fuck gefreut!
Setlist

Das letzte Mal habe ich Pascow nur aus weiter Ferne auf dem Back to Future gesehen und bereue das heute nochmal richtig (also die weite Entfernung). Es macht einfach unglaublich Bock.

Hier vorne ist es auch etwas luftiger und es kann bequem getanzt werden. Weiter hinten stehen sich die Leute inzwischen auf den Füßen aus Respekt vor dem doch recht hohen Bewegungsdrang der ersten Reihen. Es läuft aber alles super-angenehm ab. Zwischendurch wird sogar pausiert und der ganze Pit sucht mit Handy-Lampen nach einem verlorenen Smartphone. Groß und Klein haben ihren Spaß - das geht also auch!

Für die Zugabe gibts noch Unterstützung von Jenna Priestner bei White People for Peace, was absolut großartig kam. Stimmung ist am Siedepunkt und dann wird auch noch Trampen nach Norden abgefeuert. Flo surft inklusive Bass bis zum Mischpult und zeigt allen seine schönen Strümpfe - leider kein Foto davon, aber ein passender Schlusspunkt für einen tollen Abend. Nehme noch ne Platte und ein Shirt von Mobina Galore mit. Wollte ich eh und habe keinen trockenen Faden mehr am Leib. Ich kam noch nie mit so guter Laune von der Arbeit. After-Work Parties am Arsch!

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