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Blind Butcher, 27.04.2023 in Dortmund, Subrosa - Bericht von maks

Blind Butcher, 27.04.2023 in Dortmund

Was macht eine Band, die musikalisch ganz weit fern des von mir favorisierten Genres ist, um mich - ja genau und sowie überhaupt ausschließlich mich - zu einem Besuch ihrer Konzerte zu dingsen? Ganz einfach:
1. Sie bucht sich in einem subkulturellen Laden in Dortmund ein, womit sie automatisch auf meiner "may be"-Liste erscheint.
2. Dann nimmt sie ein Video auf, welches ich mir unweigerlich anschaue, um eine Orientierung zu bekommen, ob sich ein Besuch lohnen würde. 
3. Da sie genau weiß, dass sie mich musikalisch nicht kriegen kann, gestaltet sie dieses Video so dermaßen absurd und abgedreht, dass ich mit offenem Mund dasitze und gar nicht anders kann, als es zu einem dieser seltenen Momente werden zu lassen, wo ich etwas im Kreise meiner Vertrauten im Internet reproduziere (in absoluten Fachkreisen auch "teilen" genannt). 
Das Video heißt "Liebe Leben" und ich schaffe es nicht einmal den Text angesichts meiner kaputten Ohren und der Ablenkung durch die visuellen Botschaften zu verstehen. Was dann zwangsläufig passiert gehört ebenso zum detailliert ausgeklügelten Band-Plan: 
4. Irgendeine Person hat Jede:r in der FB-Freund:innen-Liste, die dann aufschrei(b)t und behauptet das zu mögen und ich schreib zurück "die spielen Morgen im Subrosa" und Romgang schreibt "ja echt? Ich hab Freitag frei, da müssen wir hin." und ich schreib "ernsthaft?" und Romgang schreibt "ja". Dann höre ich mir weitere Songs an und denke "ogoddogoddogod".
5. Aber dieses Video bleibt hängen und dann gucke ich was das kostet: 17 Euro Abendkasse. Hahahahaha, nee, wirklich nicht, Romang, tut mir leid. Und das Konzert ist auch schon heute, aber hey... der VVK läuft trotzdem noch (clever!) und da kostet es dann nur 12,10 Euro inklusive Gebühren. Verdammt, das ist knapp unterhalb meiner "würd ich für ein Konzert ausgeben, auch wenn ich die Band(s) nicht vollkommen abfeier"-Grenze (in Zahlen: 13,12 Euro). Und dann auch noch diese Preisdifferenz zur Abendkasse: 4,90 Euro!! Rund (zumindest fast beinahe rund) 28,823529%! Das heißt, ich hätte 4,90 Euro gespart und glaube ich der Aussage eines ehemals entfernten Verwandten, dann heißt "sparen" gleich "verdienen". Damit hätte ich jetzt 4,90 Euro mehr, was ungefähr den Wert von 10 Flaschen Hansa Pils am Büdchen hat (errechnet mit der HP49-Formel; danke, Tüddel!; bitte den HP49-Link nur anklicken, wenn Ihr von dem durch das "Liebe Leben"-Video verursachten Trip wieder runterkommen wollt).
6. Ich bin inzwischen völlig verwirrt und als Romang dann fragt, ob ich die Karten klar machen könnte, antworte ich "äh" und mache das. Dieser von der Spektakularität ausgeklügelte Plan, ist keinen Deut schlechter als dieses verdammte Liebe Leben-Video.
Natürlich fragt ihr euch jetzt, ob ich keine anderen Probleme hätte, als euch mit diesem Echtzeittagebuch zu quälen. Ist klar, wo ihr doch sonst immer abstreitet, dass es unsbezüglich keine altersbedingten Probleme geben kann. Von wegen: Denn jetzt, wo ich gerne losgehen würde, versuche ich seit 5 Minuten mir eines meiner Hörgeräte in meinen Gehörgang zu stopfen und es fällt immer wieder raus. Fürchterlich. Fühlt sich auch uncool an. Dann stelle ich fest, dass das Hörgerät für das andere Ohr ist und deswegen partout nicht ins Öhrchen will, weil da ja schon das andere Hörgerät drin ist. Das hat da natürlich keinen Bock drauf und lässt niemanden an sich vorbei. 

Meine Fresse neh!
Was auch nicht unerwähnt bleiben sollte ist die Tatsache, dass ein Album der Luzerner Band "Piss me a rainbow" heißt. Auch das sollte mich ein kleines Stück entlasten, wenn es um die Nachvollziehbarkeit meiner Reise geht. Weniger entlastend ist die Bandeigene Genreeinordnung in die wohl eher rar gefüllte Schublade "Post.Kraut.Wave.Disco.Trash.Punk". Denn da ist das Wort "Kraut" drin, ein Musikgenre, welches dazu geeignet ist, mich fern von der Stadt zu halten.
So, an dieser Stelle wollte ich ganz besonders witzig sein, worüber vermutlich mal wieder nur ich selber hätte lachen können. Aber gerade in Hinblick auf die Kommentarspalten der jüngsten Vergangenheit, juckte es doch sehr in den Flossen, an dieser Stelle den Bericht mit einem "Äh, huch. Jetzt sind mir doch glatt die Fotos ausgegangen. Na dann... gute Nacht!" zu beenden. Doch wider Erwarten war das live gar nicht mal so verkehrt. OK, mit LSD im Blut (oder wo bewahrt man das auf?) wäre es vermutlich noch 1000 x geiler gewesen, aber da kann ich "leider" nicht mitreden.
Darum jetzt Bildtechnisch erstmal ab zurück in die Zeitmaschine, ping, ping, pjuh, pijuh, Ding Dong, und schwuppdiwupp bin ich auf dem Hinweg. Heute mal die etwas malerischererere Option gewählt = +5 Minuten. Immer schön dran denken, wenn die Zeitmaschine eingestellt wird.
Bei der Ankunft werden wir vom Bully der Band freundlich begrüßt. Süß. <3
Und dann rein und los und schon nach kurzer Zeit überkommt mich Verblüffung: Ich find das echt live gut und Romang ist sogar halb aus dem Häuschen. Auch - aber längst nicht nur - wegen dieser wahnwitzigen Discokugel, die mit ein-zwei Handgriffen zu einer sich ständig öffnenden und schließenden Rauchspeienden äh... Discokugel wird. Verrückt.
Um nochmal auf den musikalischen Spaßfaktor zurück zu kommen: Catch22 ist zum Beispiel live ein mega Hit. Und diese Illusion lasse ich mir auch nicht mehr nehmen, auch wenn ich nur auf Hansa bin. Oder um es mit den Worten des Kollegen Pineapple Paul zu sagen: "Das rockt!" (Fö hat eine Sperre für das Hochladen der Berichte eingebaut, dass mindestens 1 mal die Buchstabenkombination "das" + "rockt" vorkommen muss, sonst werden die Beiträge automatisch gelöscht.) 
Jetzt aber erstmal Pipipause:
Ich...
... liebe ...
... es!
But now back to the room with the music inside: Die anderen Besucher:innen sind auch völlig aus dem Häuschen. Naja, so wie es in einem Dortmunder Arbeiter:innenviertel mitten in der Woche halt möglich ist.
Das ist natürlich völliger Blödsinn, denn auch wenn es hier (also auf dem Foto zuvor) nicht so rüberkommt, war das Mitgewippe der geschätzten 30-40 Menschen vor Ort nicht zu übersehen.
Ja, liebe Luzerner, da vorne, auf der weit entfernten Bühne: das war ein sehr unterhaltsamer Abend. Ich danke von Herzen und werde, wenn sich die Wettervorhersage bestätigt, für Euch noch heute einen Regenbogen pinkeln. Gute Nacht!


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Band:
Blind Butcher
Musikstil: Wave, Punk, Rock'n'Roll
Homepage: http://www.blindbutcher.ch
Konzertberichte: 1

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