Entgeistert bleibe ich stehen, starre über das Tor auf den Hof und erblicke einen leeren Hundekorb. Wie aus dem Nichts erinnere ich mich an damals vor mehr als 35 Jahren. Ich war beim Zeitungsaustragen, unten im Dorfe, bei den Bauernhäusern. Die einen hatten sich beschwert, dass die Zeitung nie ankommen würde, ok, ich hatte mir die Bauern auch immer gespart, ich dachte, die haben genug zu tun, außerdem, wer will diesen Dreck schon lesen. Kann ich doch nichts dafür, wenn mir Geld dafür gezahlt wird, Papiermüll zu entsorgen. Ich stand also an diesem Bauernhof, den Zeitungsstapel in der Hand, öffnete das Hoftor und schlich zur Haustür. Ehe ich mich versah kam der Hofhund und biss mir in die Wade. Ich weiß nicht mehr, ob es weh tat, ich weiß nur noch, dass ich extreme Angst hatte, den Stapel fallen ließ, was den Kiefer des Hundes lockerte und mir die Gelegenheit zur Flucht gab. Mein Verhältnis zu Hunden sollte nie wieder das Selbe werden.
Ich reiße mich aus der Erinnerung und zwinge mich, nach einem weiteren Rundumblick, dass eherne Tor zu öffnen. Schleunigst laufe ich über den Hof, am immer noch leeren Korb (wo ist er bloß?) vorbei, um die Ecke und erblicke eine Horde Punker*innen, die sich um eine noch nicht entzündete Feuerstelle gescharrt haben. Für einen Moment werde ich angestarrt, aber alles ist besser, als gebissen zu werden. Ich erblicke eine Bekannte und gliedere mich unauffällig in das Geschehen ein.