F*ck Armageddon This Is Hell Fest #4: Überyou, Hell & Back, Phantom Bay, The High Times, YUGND, Kuballa, The Lovebites, Colleti, Stefano Minustaker, Silent Trouble, 06.05.2023 in Stuttgart, Jugendhaus West - Bericht von Horace
F*ck Armageddon This Is Hell Fest #4, 06.05.2023 in Stuttgart
Als ich am JUHA WEST eintreffe, tummeln sich davor schon ordentlich Leute und diverse Nachwuchspunx. Die Auftritte draußen sowie die erste Band "drinnen" hab ich leider schon verpasst. Hole mir drinnen erstmal was zu trinken und ziehe mir ein Grilled Cheese Sandwich rein, sehr lecker - sehr sättigend.
Das Wetter spielt mit und somit herrscht draußen gute Stimmung. An diesem Tag fühlt es sich endlich mal nach Frühling an.
Ergänzend folgen hier nun Bilder von den Bands und Künstler*innen, die ohne meine Anwesenheit aufgetreten sind. Deshalb gibts nur die Bilder von Marc und ne kurze Info. Zum Auftritt kann ich ja nix sagen.
Den Anfang macht SILENT TROUBLE. Hinter dem Namen versteckt sich Pupkins-Sänger Felix.
Den Anfang macht SILENT TROUBLE. Hinter dem Namen versteckt sich Pupkins-Sänger Felix.
Kurz darauf gehts STEFANO MINUSTAKER weiter. Der Name lässt es erahnen: Er war früher bei NAMETAKER dabei. Spielten Hardcore, gibt's nicht mehr.
Die Akustik-Attacke wird von COLLETTI komplettiert. Die war auch schon (wie H&B) bei der Booze Cruise dabei und ist vor kurzem auch beim The Fest in Gainesville aufgetreten. Scheint ja zu laufen. Finde es eh gut, dass Hell&Back schön im Booze Cruise Lineup wildern und die Leute in den Süden holen. Wann gibt's die Konkurrenzveranstaltung mit dem Neckar Käpt'n?
Drinnen erst mal den Merch begutachten. Am Plattenstand wird für die Seapunks gesammelt. Am ganzen Abend geht's eh recht wohltätig zu
So kann man auch leckere Marmelade kaufen (von H&B Basser Zol's Papa). Gesamter Erlös kommt Kindern in der Ukraine zu gute.
Sie spielen schraddeligen Pop-Punk und HIER kann man sich mal nen Eindruck verschaffen. Hätte mir ganz gut gefallen glaube ich. Der bisschen verkackte Sound mal außen vor
KUBALLA gehören zu den Bands, die ich schon zigmal auf Plakaten gelesen habe (vielleicht unbewusst auch mal gesehen/gehört) aber aktiv live angeschaut? Fehlanzeige. Wem es so geht wie mir kann hier mal REINSCHAUEN
Tja hätte ich das mal gemacht, mir gefällt es nämlich ziemlich gut. Geht so in die Ecke Turbostaat meets Captain Planet, und Herr Rachut schaut auch mal um die Ecke. Auch meine Lieblingsansage des heutigen Tages:
"Der nächste Song heißt Zombies, ihr kennt das Gefühlt. Joa und darum gehts halt".
"Der nächste Song heißt Zombies, ihr kennt das Gefühlt. Joa und darum gehts halt".
MARTIN WEBER zaubert wie immer auf dem Hell Fest. Das letzte Mal hab ich ihn auf dem Back to Future gesehen. Ich glaube, das heutige Publikum ist einen Ticken leichter zu begeistern, als betrunkene Punks im Schwimmbad.
Die Frage, die mich immer beim Einkaufen bewegt: "Wo isch die Münze???"Meine wandert ins Kässle für "Kein Bock auf Nazis" auf jeden Fall.
Es rumpelt und fiept und drinnen stehen THE HIGH TIMES auf der Bühne. Die Schweizer teilen sich den Gitarristen und den Drummer mit Überyou (oder ist es gar umgekehrt?). Außerdem haben sie ein wunderschönes Neonschild im Gepäck.
Hatte mal ein Bierschinken Review gelesen und kurz reingehört. War mir damals zu glatt und zu poliert. Heute ist davon keine Rede, das hat deutlich mehr Pfeffer. Ich frage mich, wie Dom es schafft beim Hüpfen und Tanzen überhaupt noch singen zu können - Hut ab. Versprüht auf jeden Fall gute Laune und versetzt das noch etwas reservierte Publikum wenigstens etwas in Bewegung.
Was die Band mit Überyou gemeinsam hat, ist dass es live einfach deutlich mehr knallt. Keine Ahnung woran das liegt, liebe Eidgenossen, aber wenn ihr es mal schafft DIE Energie auf die nächste Platte zu packen, schlage ich gerne zu. Sympathischer, cooler Auftritt! VIDEO
Kurze Pause und dann geht es mit YUGND weiter. Die Band ist noch ganz frisch, aber die Mitglieder alle schon in anderen Projekten aktiv. Habe das Gefühl, dass irgendwas an mir vorbeigegangen ist, denn drinnen ist es ziemlich voll. Stehe recht weit hinten, deshalb sind meine Bilder auch oberkacke geworden.
Das Gefühl hier irgendwas nicht zu raffen, setzt sich auch während des Auftritts fort. Stilistisch fällt das hier ziemlich aus dem Rahmen. Genregrenzen sprengen scheint wohl das Motto zu sein und handwerklich wird es auch echt gut umgesetzt. Der Stil ist somit auch schwer zu beschreiben.
Anfangs hatte ich (nicht lachen) leichte Crossover-Assoziationen. Es wird gesungen, gerappt, die Akustikklampfe rausgeholt und das alles mal schneller mal langsamer mit flirrend-wavigem Sound kombiniert. Interessant, aber ich werde absolut nicht warm damit. Generell aber immer gut ein bisschen Abwechslung im Timetable zu haben. VIDEO
PHANTOM BAY aus Bremen sind wieder im eher klassischen Fahrwasser unterwegs. Kredenzt wird Postcore mit Emo-Schlagseite. Die Band hat letztes Jahr ihr erstes Album rausgebracht, welches ziemlich gut aufgenommen wurde.
Ich fands ganz ok, einige Songs sogar sehr gut. Leider ist recht viel Platz vor der Bühne und die Leute sind auch recht bewegungsarm. Schade, aber den Name hab ich mir gemerkt.
PHANTOM BAY sind auch die Kings des Understatements. Während andere Bands die Neon-Röhren auspacken, schreibt mensch hier seinen Bandnamen dezent aufs Pedalboard.
Soooo, Zeit für die Gastgeber. Dem Zeitplan hoffnungslos hinterherhinkend stehen endlich HELL & BACK auf der Bühne. Viel zu lange nicht gesehen und ich freue mich die Songs von den Club Lathé Singles mal live zu hören. Monochrome (Ohrwurm) und Have I Ever Let You Down kommen dann auch recht zügig.
Kein Plan ob es an den sedierenden Cheese Sandwiches liegt oder am schönen Wetter: Am Anfang ist es sogar hier unerfreulich luftig vor der Bühne. Wo sind die Wutbürger??? Zum Glück gibt sich das nach drei, vier Songs und spätestens beim Hosen-Cover.
Gegen Ende fühlt es sich dann fast wie ne Familienfeier an und es wird endlich getanzt. Diverse Menschen übernehmen den Gesang (incl. der Typ vom Käsebrotstand) und so steigt der Stimmungspegel rechtzeitig für die letzte Band.
ÜBERYOU habe ich leider bisher nur einmal live gesehen und zwar vor genau 4(?) Jahren beim zweiten Hell Fest. War ziemlich gut. Weniger gut ist heute die Abwesenheit von Sänger Ian. Der liegt leider mit einem Infekt flach. Cool, dass die Band trotzdem angereist ist.
Den Gesang übernimmt hauptsächlich Basser Andi und schlägt sich (für einen Bassisten) mehr als ordentlich. Keinen Plan mehr, welche Songs alle gespielt wurden - live sind irgendwie alle gut. Muss mal in das aktuelle Album reinhören. Allein schon wegen dem vor 80er Kitsch triefenden Cover
Manchmal entstehen aus widrigen Umständen tolle Momente, so auch an diesem Abend. ÜBERYOU kompensieren locker den Ausfall ihres Frontmanns und bescheren dem Hell Fest einen Höhepunkt mit "These Walls" zum Schluss. Voll gut, hat wieder viel Spaß gemacht!
Und da war's auch schon wieder rum. Abschließend möchte ich noch das abwechslungsreiche Line-Up dieses Jahr erwähnen - der FLINTA* Anteil war deutlich höher als sonst. Da hat mensch sich wohl Gedanken gemacht. Noch schnell nen neuen Pulli und ein Gläschen Marmelade eingesackt und ab nach Hause. Freue mich aufs nächste Jahr! Nochmal Dankeschön an Marc für die Fotos. Seine gesammelten Schnappschüsse gibts HIER