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Curb Stomp, Operation Semtex, 02.06.2023 in Dortmund, Hirsch-Q - Bericht von der Redaktion

Curb Stomp, 02.06.2023 in Dortmund

Fö: Kein Bock mehr auf Punk, heute mal Oi! Curb Stomp haben nach 8 Jahren ein neues Album am Start. Anlässlich dessen findet nach langer Zeit mal wieder ein Konzert in der Hirsch-Q statt, was jetzt schon zwei Gründe sind, dem auch beizuwohnen. Außerdem spielen Operation Semtex, was zwar nicht unbedingt ein dritter Grund ist, aber immerhin auch nicht weiter abschreckt. Mit der fleischmützentragenden Gemeinschaft hab ich jetzt nicht so viel am Hut (außer die Fleischmütze) (und ohne Hut), aber mit Curb Stomp kreuzen sich doch immer mal die Wege, was mit Sicherheit auch daran liegt, dass sie sich klar antifaschistisch positionieren, im Gegensatz zu einigen anderen Bands dieser Stilrichtung. Aber vielleicht sind das auch nur Vorurteile meinerseits.
Zwen: Ich bin einfach nur hier, weil in der Hirsch Q endlich mal wieder ein Konzert stattfindet. Das letzte ist nämlich schon über 5 Jahre her! Und allein für die Stimmung vor der Tür lohnt sich der Besuch der Innenstadt. Zumindest treffe ich hier viele Menschen, die ich seit Ewigkeit nicht mehr gesehen habe und generell sieht die Brückstraße heute aus wie sie das zuletzt vor über 10 Jahren tat. Zu den Fleischmützen gesellen sich auch einige Punker*innen und andere fertige Gesell*innen. Soweit so gut, als ich dann jedoch anmerke, dass wir uns am Eingang ein Ticket holen sollten, werde ich nur verständnislos angeschaut und gefragt, ob ich denn übersehen hätte, dass es einen VVK gab. Habe ich tatsächlich. Ups! 
Fö: Nach irgendwelchen technischen Schwierigkeiten legen schließlich OPERATION SEMTEX los. Wobei das mit der Technik zumindest auf der Bühne wohl immer noch nicht perfekt ist, aber das soll uns hier vorne egal sein. Um Band und Publikum bestmöglich voneinander zu separieren, hat man sich die schmalste Stelle der Q ausgewählt, diese Trennung zu symbolisieren, so dass dort gerade mal Platz für Tassi plus zwei Boxen ist, der Rest der Band ist perlenkettenartig dahinter aufgereiht.
Zwen: Während die Band anfängt, bedrohe ich via Chat Menschen, die auf der Gästeliste stehen und fordere sie auf diesen Platz umgehend zu räumen, außerdem lasse ich Dritte den Mischer des heutigen Abends nerven, damit mich dieser ebenfalls auf die Gästeliste packt. Schließlich pausche ich mir noch einen Stempel ab, gehe dann aber sicherheitshalber erstmal zum Kiosk und hole noch eine Runde Hansa.
Fö: Mit der Musik von Operation Semtex bin ich weiterhin nicht vertraut und erkenne trotzdem 2-3 Lieder wieder, was ja auch ne Leistung ist, vielleicht aber auch für die Mainstream-Kompatibilität  des Songwritertums im Hause Semtex spricht.
Fö: Ansagen wie gewohnt äußerst unterhaltsam. Egal ob Dortmund gedisst wird (Lokalpatriotismus ist leider auch im antifaschistischen Oi ein Thema) oder ob es um die Illegalität von Kartoffelkanonenbauanleitungen geht. Gut auch die Ansage "wir hatten einen Song gegen Bullen, der ist auf dem Index gelandet und den dürfen wir deswegen nicht spielen - also haben wir einfach einen neuen Song gegen Bullen gemacht und den nicht veröffentlicht, dann kann der auch nicht verboten werden!".
Zwen: Ich habe den ganzen Auftritt mit Orga-Kram verbracht. Schade, eigentlich wollte ich nur Operation Semtex sehen und dann nebenan in den Superraum.
Fö: Highlight am Schluss, als "Trinkerbude" von Iwan I.A.E. gecovert wird. Mit Saxophonist Aki, hier am Gesang, ist ja immerhin auch ein Originalmitglied dabei! Stark!
Zwen: Wieder dabei! Gerüchten zur Folge saß Aki zwei Jahre lang im Knast oder hat sein FSJ auf einem Bauernhof in Oer-Erkenschwick gemacht, ich weiß das nicht genau.
Fö: Danach kurz Luft schnappen und weiter mit CURB STOMP. Mittlerweile bekommt man Zeitslots zugeteilt, wie lange man sich vor der Bühne aufhalten darf, bevor man die Treppe runtergeschubst wird. Apropos Treppe. In olfaktorischer Hinsicht bedient dieses Konzert wirklich alle Klischees. Von der einen Seite kommt der Geruch von Pipi und Scheisse hoch, von der anderen Schweiß und Bier. Bin mir nur nicht mehr sicher, was von welcher Seite kam.
Fö: Auch hier wieder einiges an dummen Ansagen. Curb Stomp geben zu Protokoll, dass sie dieses Konzert nur ausgerufen haben, damit sie mal genug Zeit zum Labern haben, wo sie doch sonst immer nur so kurze Festivalslots bekommen würden. Ja gut, sei ihnen gegönnt.
Fö: Die Lieder handeln häufig vom Saufen, vom Skinhead-Dasein (was hier, unabhängig von Frisur und Kleidungsstil, von allen Anwesenden befürwortet wird), natürlich auch irgendwie vom Ruhrpott (das mit dem Lokalpatriotismus, ihr wisst) und vom antifaschistischen Kampf, heute wie damals - nicht umsonst heißt ihr neues Album "Edelweiß".
Fö: Vor der Bühne wird anständig geschubst und gegrölt, es fliegt aber niemand die Treppen runter (nichtmal Björn) und auch sonst fliegt hier natürlich ganz viel Unity durch den Raum!
Zwen: Irgendwann stolper ich - mit 10 Stempeln auf dem Arm - in Richtung Klo. Irgendein Vollarsch hat meinen Open Air-Pinkel-Spot von früher zu einer VIP-Lounge gentrifiziert, weshalb ich mich jetzt durch die Menge hier quetschen muss. Irgendwie schon bescheuert, wenn sich 100 Skins wohlig in den Armen liegen und man sich null dafür interessiert, weil man einfach seine Notdurft verrichten möchte. Hat aber trotzdem geklappt. Nur die Musik hat genervt. 
Zwen: Spaß! So schlimm war es natürlich nicht! Vor allem steht mir wohl auch, nachdem ich gerade mal 30 Sekunden vom kompletten Set mitkriege, ein solches Urteil einfach nicht zu. Ich komme auch gerade rein, als Curb Stomp irgendso eine rührselige Ballade spielen. So komme ich immerhin relativ gut zum Klo, dennoch wäre mir ein Song mit höherem Pöbelfaktor einfach lieber gewesen.
Fö: Ja, ne? Tschoi mit oi.
Zwen: Der Rückweg ist, weil die S1 nicht fährt, eine absolute Katastrophe. 
"From Dortmund-Dorstfeld to Lütgendortmund, gotta, gotta, gotta go!"


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