Black Square, Raest, Im Wasser, 07.06.2023 in Essen

Fö: Emokeller! Immer ne Reise wert, auch wenn ich heute wahrscheinlich zuhause geblieben wäre, wenn nicht Hasky gefragt hätte ob Bock auf einen Ausflug besteht. Danke Hasky!
Hasky: Bitte. Bitte. Mich hatte es letzte Woche zum ersten Mal seit Corona in den Emokeller gezogen und da war es großartig. Also direkt noch mal da hin.
djcuttrin: Zum Glück hab ich euch im Zug getroffen und ihr habt mich zum Emokeller geführt - war zum ersten Mal dort (obwohl ich ja eigentlich ein relativ guter Emo bin, hat es sich nie ergeben).

Fö: Erste Band: IM WASSER. Kannte ich bisher gar nicht, hinterlassen bei mir aber auch keinen bleibenden Eindruck. So dieser getragene Midtempo-Post-HC-Screamo-Kram, wobei, wenig Screamo, viel Instrumental, und für mich so spannend wie Free-Jazz. Aber ihr könnt ja selbst mal reinhören.
Hasky: Wer auf die von Fö beschriebene Musik steht, kann da auf jeden Fall Mal rein hören. Ich fand die nicht so schlecht und die Erwähnung von Free-Jazz finde ich zu hart.
djcuttrin: Wegen IM WASSER bin ich überhaupt gekommen. Die einzige Band, die das Ladenkonzept gut umgesetzt hat. Erinnern mich zwischendurch an Willy Fog, wer die gut findet, dem wird das auch gefallen. Viele gefühlvolle spoken word parts, sehr traurige, verträumte Melodien. Und heute wurde die Band von der großartigen Sängerin von Tristis/Bassistin von Jetski Accidents am Bass unterstützt. Ich glaube, eine Bassistin in Festanstellung wird noch gesucht! Also meldet euch, Leute, das sind sehr nette Menschen!

Fö: Zweite Band: RAEST! Wollte ich schon länger mal sehen, bisher nie geschafft. Seit etwa zweieinhalb Jahren aktiv, gibt's hier rauen HC-Punk, deutsche Texte, aber weder textlich noch musikalisch zu stumpf. Ganz geil. Reinzuhören hier.
Hasky: Holt mich auch direkt ab. Vor dem Abend kannte ich die Band gar nicht. Hatte kurz vorher rein gehört und da war ich schon auf die live Performance gespannt.

Fö: Fangen an ohne gestimmtes Schlagzeug, aber nachdem ein Schlagzeugstimmschlüssel durch die Menge gereicht wird, kommen wir in den vollen Genuss der brodelnden Wut, die da über uns ausgeschüttet wird.
Hasky: Das Schlagzeug klang aber auch wirklich schlecht.
Fö hat schon die richtige Beschreibung gefunden. Mich zieht die Wut von RAEST für das ganze Set in ihren Bann. Wundervoll.

Fö: Abgehandelt werden gesellschaftlich relevante Themen. Bullen, Staat, Arbeiten, aber auch Catcalling und andere Ausartungen von Sexismus.

djcuttrin: Ich bin draußen Bier trinken, in dem Keller sind 45°C und die Musik überzeugt mich nicht genug, um mal runter zu gehen.

Fö: Am Ende muss sogar noch ne Zugabe gegeben werden. Sämtliche Punk-Credibility direkt wieder verspielt. Muss man auch erstmal schaffen!

Fö: Dann BLACK SQUARE! Die hab ich schon häufiger gesehen, nix mit Überraschungen hier. Mittlerweile relativ fix als Trio unterwegs, gibt's auch diesmal Schlagzeug statt Drumcomputer. Find ich gut!
Hasky: Gefällt mir auch deutlich besser. Mir kam es auch so vor, als hätte Fini den Gesang ein wenig verändert. Für mich klang es etwas runder als bei anderen Shows.

Fö: Finis Ansagen wie gewohnt ausführlich und auf den Punkt. Die über DIY-Arbeit vs. Ausbeutung sowie über Polizeigesetz vs. Versammlungsrecht sind mir da besonders im Gedächtnis geblieben, viele Punkte bei denen man sich selbst oder das Umfeld wiederfindet. Gab auch mal Widerworte aus dem Publikum - leider ergab sich da aber keine tiefgehende Diskussion.

djcuttrin: Ich war immer noch draußen Bier trinken, aber ein paar Ansagen-Fetzen hab ich auch vernommen. Und dieses Gen-Z-Lied mit dem White Berry Lillet dröhnt auf einmal aus den Boxen... Was ist das? (Geil auch Mal zu klingen wie ein Boomermann)

Fö: Den letzten Song "Hagazussa" kam noch Rapperin Ezra mit auf die Bühne, um ihren Part zu bringen und die musikalische Vielfalt deutlich zu erweitern. Gutes Feature, guter Auftritt, guter Abend! Gute Nacht.
djcuttrin: Tschüss und bis zum nächsten Mal bei eurem Lieblingskleinwagenmagazin!
Hasky: Den Abschluss durch Ezra fand ich auch stark. Gelungener Abend. Gute Nacht.

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