Kackschlacht, Visions Of War, Nowaves, Radioactive Toys, Uncut Primo, No Vida, Ensimismarse, 09.-10.06.2023 in Ebersbach-Neugersdorf, privat - Bericht von verSemmelt
Neugerswood, 09.-10.06.2023 in Ebersbach-Neugersdorf
Irgendwann bekam man noch von physisch existierenden Menschen einen Flyer zugesteckt. Und das wird dann doch zu viel für den Monatsbericht (ich gloob). Heut geht´s in einen Landstrich, wo der Buchstabe "R" irgendwann zu einem Monstrrrrrrrum mutiert ist. Raus kommt dort immer so ein bäuerliches Kauderwelsch, aber dort angekommen schien das eher eine sprachliche Insel zu sein.
Fotos geschossen hab ich dort eigentlich keine, also gibt´s irgendwelchen Murks. Im Bild hättet ihr eine Simsonausfahrt sehen können, oder ähnliche Produkte. Der Geruch von gemischten Benzin lag in der Luft. Bah. Kann weg. Muss man wahrscheinlich in der Kindheit mit Mopedstorys indoktriniert worden sein, um sowas gut zu finden. Wind in the face of Freiheit? - Ach - Leck mich! Beginn des kleinen Festes, das wohl auf über Jahrzehnte lieb gewonnene Künstler setzte, machen die allseits beliebten NOWAVES. Alles tanzt, auch als die letzten Songs die Lippe aufplatzt und die ersten 5 Reihen mit Blut bespritzt werden tut das keinen Abbruch. Vielleicht ist auch nur der Lippenstift nicht Schweißresistent. Ich find meine Story allerdings besser.
NO VIDA meinen, dass sie 2014 schonmal spielen durften und raus kommt so noisig punkiger Alternative-Rock. Songs sind durchaus lang und immer wenn ich dachte, jetzt verlieren die mich, kommen wieder coole Spielereien hinzu, sodass es nie langweilig wurde. Die Bassgitarre war ungewöhnlich laut, fand ich aber grade dadurch ganz spannend.
RADIOACTIVE TOYS aus Köln habe ich in alten Notizen gefunden und Ostern 2004 in der legendären Kommaerzbanck zu Hammerstadt gesehen. Dass die Band noch existiert überraschte etwas und raus kommt so Schweinerock und Hardcorepunk mit teils bekannten Melodien. Irgendwie waren ziemlich viele Leute sehr textsicher und hatten enormen Spaß. Des Sängers Sohn spielte noch zwei Stück Saxophon mit, aber auch irgendwie in der Zeit als da einer dachte, es wäre eine geniale Idee, im Zelt eine Rauchbombe zünden zu müssen. Die stank gewaltig und alles wurde nebulös (Symbolbild). Damit war der Freitag soweit in Tüten für die Fahrgemeinschaft.
Tag 2 nehmen wir noch Freunde aus der Ukraine mit und kommen knapp nach Konzertbeginn an, wo schon UNCUT PRIMO allerräudigsten Rock'n'Roll spielten. Frisco/Le auf dem Flyer steht wahrscheinlich für Wahlleipziger. Es gibt in Texas ein Frisco - der Sänger könnte da herkommen. War okay, haut mich ansonsten nicht so vom Hocker.
VISIONS OF WAR sah man irgendwie an, dass man schon 2 biertechnisch erfolgreiche Abende mit Uncut Primo hinter sich hatten. Tat dem sehr guten Crustpunk (meinetwegen auch Stenchcore) aber keinen Abbruch. Was ein Gewitter bei wolkenlosen Himmel... Stark. Und auch richtig Party in Zelt. Ich kenn nix - hier kann die Hälfte mitgrölen.
Bei Kackschlacht dachte ich - Ui. Die hat die Pandemie ganz schön verändert. Halt, stopp. - Sind´se gar nicht. ENSIMISMARSE besteht ebenso aus der für Trashpunk hervorragenden Zahl Zwei. Obwohl wir hier irgendwo bei irgendwas Hartem uns befinden und "Jammerviolence" schien daher ganz treffend als Beschreibung. Der Drummer kokettierte (jammerte?) nach jedem Song mit "fehlender physischer Form". Deutschland - ein Land mit hohem Blutdruck. Aber man kann ja immer kleine Pausen einlegen. So bekommt man das Set von 10 auch auf 20 unterhaltsame Minuten gestreckt. Achtung: Zeiten wie auch andere Sachen in dem Bericht können abweichen. Witzig!
Hier könnten Sie, möglicherweise und vielleicht das Beweisfoto von KACKSCHLACHT sehen. 3 Songs - Gelaber - 3 Songs - Gelaber - 3 Songs - Gelaber - 3 Songs - Ein mehrfaches "Halt´s maul und spiel" als versucht wurde was deepes über Bullen zu erzählen - Das lange Lied - Gelaber - 3 Songs. So ungefähr wars und ich bin megasauer, dass wegen des langen Liedes die Summe aller gespielten Tracks nicht durch drei teilbar ist, obwohl ich live 17 Songs gezählt habe. Aber es waren weder 15 noch 18. Einfach nur sauer ich werd'. Die Ukrainer verstanden nicht, dass bei so einer Veranstaltung keine Schlägereien entstehen. Das verwirrt mich nur noch mehr. Anschließend lausche ich noch etwas der kruden Bogota/Dresden Disco-Mischung von Paokarpa und Leopardenweste. Eigentlich ganz witzig, aber auf Dauer war es etwas viel gespaltene Persönlichkeit. Sonntag 14 Uhr spielte noch Jonny Kurt, aber da hab ich zu Hause schon wieder in der Nase gepopelt...