Rohrer Seefest, 18.06.2023 in Stuttgart

Das Rohrer Seefest ist Stuttgarts ältestes nicht-kommerzielles Umsonst & Draußen Festival und der veranstaltende Jugendclub Rohr e.V. organisiert dieses kleine Festival nun zum 47. Mal. Die Finanzierung wird alleinig durch Essens- und Getränkeeinnahmen gestemmt und entsprechend deutlich geht's an der Preistafel zu. Herrlich! Die Preise trotzdem voll im Rahmen, Sponsoren o.Ä. gibt es keine. Ich bin heute zum ersten Mal da, den gestrigen Tag habe ich mir geschenkt weil ich keine der Bands kannte und ohnehin auch mal eine Pause brauche.

Dort angekommen decke ich mich sogleich mit Getränkemarken ein und pflanze mich dann in die Sonne zu GAFFA. Deutschpunk aus Stuttgart. Schon oft gesehen, immer wieder in Ordnung und heute sogar mit sagenhaft gutem Sound. Großes Lob an den Verantwortlichen - so gut habe ich GAFFA noch nie gehört.

Geht gut voran, die ersten Tänzer*innen gönnen sich auch schon einen Sonnenbrand und sonst gibt es halt stinknormalen Deutschpunk auf die Ohren. Ist nun wirklich nichts besonderes, aber auch nicht schlecht & exakt das, das man für so einen gemütlichen Sonntagmittag braucht.

Vor der Bühne ist relativ wenig los, die meisten Leuten liegen im Schatten auf Wiesen, unter Bäumen und Schirmen. Überhaupt ist ganz schön viel los - schön zu sehen dass Jung & Alt sich auch an einem Sonntag für ein bisschen innerstädtischen Punkrock aufraffen können. Auch genial: An der zuweilen ewig langen Getränkeschlange geistern immer wieder Bier-Leute umher und verkaufen Bier-Bons direkt in der Schlange, um diese zu verkürzen. Tolle Idee - trotz irrsinnig langen Schlangen ging es immer recht flott.

Anschließend THE MOFOS. Ska-Kapelle aus Calw und leider kann ich mir lediglich den Soundcheck und einen Song gönnen, bis ich mich hinten in den Schatten verziehe. Bei guter Musik wäre ich gerne im Sonnenbad geblieben, was uns aber die Jungs dort abgeliefert haben, war so überhaupt nicht meins. Das halbe Set bestand aus Coverversionen von Superhits wie "Paradise City", "Bad Guy", irgendwelchen Schlagerhits und anderem Schrott. Und das ganze mit viel Trompete. Zum Glück bin ich nun weit weg , sodass meine Ohren nicht bluten. Eigentlich hatte ich mich auf den Gig gefreut, denn auf Scheibe hört sich das viel besser an. Hier sind die Bläser aber etwas zu vordergründig und die Coversong-Show einfach nur unnötig. Außerdem hatte der Trompeter zum Soundcheck noch ein Deutschland-Trikot an - zum Gig waren sie dann, ganz im Sinne der HIVES, uniformiert. Kein Plan, was ich nun schlechter finden soll.

Letzte Band für heute: THE JOURNEY BACK. Hatte ich schon öfter reingehört. kommen aus Stuttgart und ich war mir immer nie sicher, in welche Schublade das nun gehören soll. Ist erstmal Punkrock, aber es gibt auch Metal-Riffs auf die Ohren und sämtlichen Crossover-Wirrwarr. Ist soweit ganz okay, wenn auch nicht so mein Geschmack, aber nach ein paar Songs suche in das Weite. Es ist inzwischen abends, ich habe noch ein gutes Stück Heimweg vor mir und die glühende Hitze heute hat mich ganz schön geschafft.

Kommentar eintragen: