The Mooks, 13.07.2023 in Bochum, Wageni - Bericht von der Redaktion
The Mooks, 13.07.2023 in Bochum
Nach zwei Wochen durch die Welt reisen, ist die Lust auf Punkrock bei uns ziemlich groß. Aus diesem Grund geht es heute auch defintiv ins Wageni. Leider spielt dort aber gar kein Punkrock sondern zwei Typen, die Blues machen. Naja, lassen wir den Abend einfach mal auf uns zukommen...
Ich habe mich im Vorfeld null informiert und bin "einfach" mit Fö hingefahren. Nichts von den DB-Angaben hat gestimmt, aber irgendwie kommen wir doch an. Ein weiterer Abend mit The Mooks!
Ich habe noch nie eines der soeben genannten Schlagwörter gehört, weiß aber auch, dass das eigentlich so gar nicht meine Baustelle ist.
Außer die Slackers sagt mir das alles auch nix. Aber et is ja auch Donnerstag und ich will mich auch einfach mal überraschen lassen. Vic Ruggiero von The Slackers und Simon Chardiet von Simon and the Bar Sinisters und zig anderen Bands haben sich mal wieder zusammengeschlossen, um gemeinsam zu musizieren, eigene und fremde Songs darzubieten und dabei für viel Unterhaltung zu sorgen.
Ah Ok. Blues heute. Na, gut. Mal sehen was kommt. Und ich bin direkt von Anfang an dabei. Das holt mich tatsächlich ab. Die spielen sich die Bälle nur so hin und her. Ich muss ja zugeben, vor allem wegen Vic hier zu sein und offen gestanden würde ich mir eine Soloshow von ihm auch gerne mal wieder geben. Aber das Zusammenspiel mit Simon ist schon echt außerordentlich, da haben sich wirklich zwei gefunden.
Mir hat vor allem das "The Wanderer"-Cover von Ernie Maresca gefallen. Absoluter Klassiker.
Die Set-List auf der Bühne war ein Din-A-3 Zettel beidseitig klein beschrieben. Gespielt werden mal Lieder von Vic, dann wieder welche von Simon, begleitet vom jeweils anderen, mal geprobt und mal sichtlich improvisiert. Dazu ein paar Coversongs. Geeinigt hat man sich wohl, ein anderes Set als gestern zu spielen, und bei dem irrsinnigen Repertoire an Songs scheint das auch nicht wirklich ein Problem zu sein. Paar Coversongs dazu (Rudie can't fail, geil!) und auch einige Wünsche aus dem Publikum. Gefreut hab ich mich zum Beispiel auch über "Old Dog" von den Slackers
Da die Musik nicht so ganz meine Baustelle ist, können mich immer nur vereinzelt Songs abholen. Stark fand ich z.B. den Song gegen (New Yorker) Yuppies.
Mir hat besonders gefallen, dass zu erkennen war, dass die einfach ihre Instrumente beherrschen und wunderbar miteinander spielen und improvisieren können. Dazu wird viel gescherzt, erzählt und mit den Anwesenden parliert. Macht großen Spaß, insbesondere weil man den beiden die Spielfreude anmerkt und wie sie sich selbst und ihr Zusammenspiel immer wieder neu entdecken. Egal ob ne Saite reißt oder der eine nen Song (noch) nicht kennt, klappt alles.
Jau, hier ist abzusehen, dass die beiden wahrscheinlich länger Bock auf der Bühne haben werden. Nachdem sie bereits schon über ne Stunde gespielt haben, wird ne kleine Pause angekündigt und zuvor noch ein Song mit Hooky an der Mundharmonika geboten. Anschließend machen wir uns wirklich schon Gedanken, welche Bahn wir zurück nehmen. Ist ja davon auszugehen, dass die noch ungefähr 4 Stunden weiter spielen werden.
Geht dann irgendwann zügig weiter. Muss aber sagen, das erste Set fand ich irgendwie schöner, da war mehr Quatsch dabei. Aber egal. Der Auftritt insgesamt einfach toll und zu keiner Sekunde langweilig.
Ich fand noch richtig erwähnenswert, was für Sounds die aus ihren Gitarren rausgeholt haben und das ohne jegliches Effektpedal oder Rumgeschraube an den Verstärken. Vollblutmusiker halt.
Wir nehmen dann tatsächlich die vorletzte Bahn. Sicher ist sicher. Das Konzert geht wahrscheinlich noch ne Stunde weiter. Ich bin froh mich im Vorfeld nicht informiert zu haben, sondern den Abend auf mich habe zukommen lassen. Das war schon richtig gut.