Formosa Bierfest, 02.09.2023 in Oberhausen

Ein Jahr ist vergangen und die Hard/Glam-Rocker von Formosa starten eine weitere Auflage des Bierfests. Nachdem es letztes Jahr im Cafe Nova in Essen schon so gut lief, wurde sich diesmal entschlossen das Ganze im Druckluft stattfinden zu machen. Das ist mir natürlich mehr als recht, weshalb ich mir schon länger im VVK mein Ticket gesichert habe. Leider fährt die dämliche S3 mal wieder nicht und so muss ich einen sehr uncoolen Umweg über Altenessen machen, wo sich die Fahrt wegen Kindern im Gleis natürlich verzögert.

Die Veranstaltung heißt nicht umsonst Bierfest, weshalb es natürlich auch wieder 1000l vom Formosa-Gitarristen Nik Beer selbst gebrautes Bier zu verköstigen gibt. Von den zwei Sorten ist mal wieder das Ruhrpott Edel Wies mein absoluter Favorit. Schmeckt wie ein süffig-süßes Alpenabenteur gepaart mit einem angenehm kratzigen Unter-Tage-Aroma. 0,4l kosten übrigens 3 Euro, was absolut fair ist. Allein deswegen hat sich die heutige Anreise schon gelohnt. Während wir draußen die Sonne genießen, spielen Formosa und auch Harsh aus Paris ein kleines Akustik-Set. Da wir es uns aber am anderen Ende des Außenbereichs bequem gemacht haben, verpassen wir beides.

Deko muss sein! Generell eine tolle Locationwahl, da macht es mich doch fast ein bisschen wehmütig, dass das Fest nächstes Jahr in der Zeche Carl stattfinden soll. Nichts gegen die Zeche, aber wie Sänger Nik Bird es später so trefflich formuliert "is' ja schon irgendwie Heimspiel für dich hier!". Dem ist nichts hinzuzufügen.

So, jetzt schaue ich mir aber mal das Entertainment-Angebot abseits der Bands an. Hier kann man z.B. so ein Säckchen durch eine Holzrampe werfen. Was das soll weiß ich nicht, aber ich muss ehrlich eingestehen, dass das zumindest kurzweilig ein ziemlicher Spaß ist und sich optimal eignet um mit Menschen ins Gespräch kommen. Die sind mitunter auch von ganz schön weit her angereist. Absolut zurecht, trotzdem bin ich ein wenig enttäuscht, dass ich so wenig Leute treffe, die ich hier sonst antreffen würde. Ihr solltet euch echt mal Formosa reintun! Gute Band, kann ich nicht oft genug sagen.

Leider verpasse ich aufgrund des Sack-Spiels (ja, das bleibt da genauso stehen!) die erste Band VIOLET aus Stuttgart fast komplett. Schade, hatte ich mir doch eigentlich vorgenommen gerade diese Band nicht zu verpassen. Immerhin schaffe ich es noch zur Zugabe, die mich jedoch nicht so ganz überzeugen kann. Trotzdem freut es mich, dass ich nun meinen einzigen Kritikpunkt vom letzten Mal nicht mehr bringen kann.

Violets Sängerin hat auch eine tolle Bühnenpräsenz, ich muss aber gestehen, dass das auch das einzige ist, was mir am nächsten Tag noch im leicht schmerzenden Schädel von der Band verblieben ist. Definitiv zu kurz gesehen (was meine Schuld ist) um mir ein gescheites Urteil zu bilden.

Als nächstes spielen dann HARSH aus Paris. Die wissen sehr gut, was mir gefällt und streuen immer mal wieder ein kleines Cover ein. Vor allem "Maniac" von Michael Sembello kann mich vollständig überzeugen. Ein bisschen Klassik wird auch mal kurz angespielt, aber beim eigenen Repertoire bleibt es dann thematisch in den 80ern.

Insgesamt ein sehr unterhaltsamer Auftritt mit viel Spielfreude vorgetragen. Auch das Publikum feiert und für mich bereits jetzt ein weiteres Highlight eines sehr guten Abends. So langsam merke ich aber auch schon das ein oder andere hopfenhaltige Getränk.

Übrigens: Drummerfoto (Plural).

Paris J. darf bei einem Song an den Drums im wahrsten Sinne des Wortes aushelfen. Witzige Idee. Wer braucht schon zwei Drumsets, wenn einfach zwei Leute eine Schießbude bedienen können?

Als nächstes dann HARDBONE. Name und Logo lassen böses erahnen. So schlimm war es dann aber nicht. Eigentlich gibts eine ganz angenehme Rock'n'Roll-Show für alle die Airbourne mögen. Das Ganze wird zum Glück ohne Peinlichkeiten vorgetragen.

Der Sänger hat ein ganz schönes Organ und der Drummer einen geilen Schnubbi.

Nichtsdestotrotz zieht es mich aber erstmal wieder nach draußen. Ein Flunkyball-Match ruft. Da kann man nichts machen. Wobei ich sagen muss, dass meiner Meinung nach immer noch Dosen die optimalen Gefäße für eine ordentliche Runde Flunkyball sind. Becher haben einfach eine zu große Ausschank-Fläche, weshalb das Spritz- und Schwapp-Risiko ein reales ist.

Pünktlich zu FORMOSA komme ich natürlich zurück und ich muss gestehen, dass Nik Bird ohne Bass zu sehen für mich immer noch ungewohnt ist. Wobei das bei Nik auch wirklich Sinn macht, so wirbelt er auch heute wieder wie ein Irrer über die Bühne. Mittlerweile fest dabei ist Chris Cobra, den man vielleicht von Snakebite bereits kennen könnte und der jetzt für Formosa den Vier-Saiter bedient.

Der Auftritt geht gewohnt gut nach vorne. Gespielt wird dabei ein schöner Mix aus alten Nummer wie "Love On The Highway", "Bad Boys" und "Sorry For Beeing Sexy" und neueren Nummern wie "Dynamite". Gerade letzteres knallt einfach irre gut.

Zwischendurch gibt es dann auch mal ein paar ruhigere Töne, vorgetragen mit stechendem Blick.

Auch hier stehen wieder vor allem Spaß und Spielfreude im Vordergrund. FORMOSA sind eine absolut starke Liveband und auch das Publikum ist sehr angenehm und passt aufeinander auf. So sollte es sein. Wir quatschen nach der Show noch ein bisschen und schleppen uns dann in Richtung Bahnhof. Die Rückfahrt ist - sieht man mal von meinem völlig unzusammenhängenden Gelaber ab - absolut entspannt. Bleibt noch sich bei den Gastgebern und der ganzen Crew hinter den Kulissen zu bedanken, die diesen Abend möglich gemacht haben.

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