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Knochenfabrik, 1. Mai 87, 23.09.2023 in Bausendorf, Riez Rock Bar - Bericht von Fö

Knochenfabrik, 1. Mai 87, 23.09.2023 in Bausendorf

Relativ kurzfristig schließe ich mich nem Ausflug nach Bausendorf an. Bausendorf, ein Kaff irgendwo in Rheinland-Pfalz, da war ich schon mal vor ein paar Jahren beim Riez Open Air, was irgendwie sowas wie die Jahresfeier des dort ansässigen Riez e.V. ist, die neben dem Festival auch noch die Bar betreiben, wo sporadisch Konzerte stattfinden. Heute spielen dort Knochenfabrik und 1. Mai 87. Das sind zwei so erfahrene Rockbands, die schon in den 90ern gemeinsam getourt sind. Die eine spielt mittlerweile seit 15 Jahren wieder regelmäßig Konzerte, die andere erst seit vorgestern. Beide trinken dabei gerne, glaube ich. Zumindest ist überliefert, dass dies in den 90ern Kernbestandteil der gemeinsamen Konzerte war.
Der Konzertraum vom Riez war wohl mal ne Scheune, ist heute aber ein schön ausgebauter Raum mit tollen tragenden Säulen. Ebenerdige Bühne, auch geil. KNOCHENFABRIK fangen an!
Knochenfabrik als Opener ist schon mal ne Ansage. Büschn komisch, warum man nicht noch nen lokalen Support dazu gepackt hat und so auch den jungen Bands mal ne Chance gibt, aber nun gut, soll mir auch recht sein, dann zieht sich der Abend nicht so ewig. Man merkt aber, dass Band und Publikum erstmal ein bisschen warm werden müssen.
Im Falle der Band heißt das: Den Kater von gestern wegspielen. Wirklich faszinierend: Besteht die besondere Performance bei Knochenfabrik-Konzerte sonst daraus, zuschauen zu können, wie die Band von Song zu Song besoffener wird, hab ich heute den Eindruck, dass die Band von Song zu Song sortierter wird, was dann nach hinten hinaus einen wirklich guten Auftritt ergibt!
Konzerte im Hinterland sind immer ne schöne Sozialstudie. Ich weiß gar nicht worauf ich mehr achten soll: Die Band oder die torkelnden Leute vor der Bühne. Einige davon sind durchaus noch imstande, ihre Sinne zu koordinieren, andere dafür kein Stück. Höchst amüsant!
Olympische Disziplin: Beim Öffnen der Bierflasche mit dem Kronkorken die E-Saite von Hasans Bass treffen. Klappt sehr gut.
Gespielt werden, wie immer, nur Hits. Darunter natürlich auch Stücke der letzten EPs. Hab ich jemals "Die dunkle Seite der Sonne" live gehört? Naja, jetzt aber. Noch aktueller sind natürlich die Rereleases von Ameisenstaat und Cooler Parkplatz. Ich sag euch, diese kernsanierte Ameisenstaat - man muss sich dran gewöhnen, aber es klingt geil! Die Antikapitalisten von Knofa weisen da natürlich mit keinem Wort drauf hin und selbst die letzte EP wird als Flop bezeichnet.
In diesem gelben Eimer da vorm Schlagzeug ist das Bühnenbier. Eisgekühlt! Nicht schlecht, nobel nobel. Stand das so im Rider? Wenn ja, bei welcher Band?
Konzert vorbei, Jubeljubel. Aber spontan kriegen wir nach der obligatorischen Verbeugung noch eine weitere Zugabe zu hören: "Im Fadenkreuz" in der Blues-Version. Toll!
Dann 1. MAI 87! Ich muss zugeben, ich hab da ne kleine Lücke, hab die Band nämlich früher nie gehört, obwohl ich sonst alles von Vitaminepillen verschlungen habe. War wohl vor meiner Zeit und ich bin einfach zu jung dafür. Eigentlich ein gutes Gefühl, mal zu den jungen Leuten zu gehören!
Aber dementsprechend kann ich nicht ganz so mitreden geschweige denn mitsingen bei der Band. Zum Glück gibt es ne Doku über die Band von Schraibfela, sonst wüsste ich gar nichts.
Anfangs beschleicht mich das Gefühl, den anderen Anwesenden ginge es da ähnlich, aber irgendwann tauen die Leute dann doch auf, singen hier und da sogar mit. Und wie beschreib ich die Band? Naja, auf jeden Fall irgendwie Deutschpunk. Versetzt mit ein bisschen Dub und Reggae hier und da, was wohldosiert gut funktioniert, außer bei einem Song, der heute wohl bestenfalls als kulturelle Aneignung durchgehen würde.
Politische Texte dazu. So erwähnt der Sänger, dass der aktuell zu spürende Rechtsruck hierzulande ein Hauptgrund gewesen war, mit der Band weiterzumachen. Geht klar. Echt beängstigend, wie wenig sich die Menschheit weiterentwickelt und schön brav weiter auf ihren Untergang zusteuert
Songauswahl anscheinend gut gemischt, ein Stück haben sie offenbar auf irgendner Compilation wieder entdeckt. Geprobt haben sie nach eigener Aussage nur 3 Mal, weswegen das Repertoire noch begrenzt ist.
Das Konzert lässt sich grob in zwei Hälften teilen. Was aber nicht an der Band liegt. In der ersten Hälfte war das Publikum noch verhalten und ich bekam bei den Ansagen den Eindruck, da würde nicht mal jemand zu hören, ab der zweiten Hälfte wurde es dann exzessiver. Soweit zur Sozialstudie!
Ein Hit der Band scheint "Voll Proll" zu sein (bekannt aus der Schraibfela-Doku, zumindest mir), da rastet das Publikum schon ganz ordentlich aus. Den gleichen Song nochmal zur Zugabe hätte ich trotzdem nicht gebraucht.
Tada, es gab ne Scorpions-Pyramide! War anscheinend "damals" auch schon fester Bestandteil der Show. Haben sie die auch dreimal geprobt?
Was noch? Guter Auftritt, hat mir gefallen, hier und da ne Ansage zu viel, aber schon okay!
Wir übernachten bei Weissen (in Abwesenheit) und Gammel-Mike im malerischen Gonzerath, wo kürzlich, nach meinem letzten Besuch, ein Traumschleifchen eröffnet wurde! Das ist ein Wander-/Spazierweg mit diversen Spielstationen wie diese Wahnsinns-Ruckelrutsche! Geil!
Blick auf Gonzerath! Die Gegend, echt immer schön. So eine Wanderung macht ein Konzerterlebnis erst so richtig komplett. Oi!

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