Youth Deprivation, Wonderful World, Sheeple, 20.10.2023 in Dortmund, Rekorder - Bericht von Fö
Youth Deprivation, Wonderful World, Sheeple, 20.10.2023 in Dortmund
Eigentlich noch ziemlich durch von gestern, zieht es mich heute in den Rekorder. Lock-Argument 1: Danach ist noch Party, d.h. ein pünktliches Ende des Konzertes um 22 Uhr ist quasi garantiert! Voll super! Pünktlicher Beginn ist nicht ganz so garantiert, als ich ankomme bekomme ich mit, wie die erste Band informiert wird, dass sie 10 Minuten später als geplant anfangen sollen, was wenig später auf 15 Minuten später erhöht wird. Ist aber alles gar kein Problem, denn ebenso bekomme ich Gespräche darüber mit, dass Auftritte, die länger als 20 Minuten dauern, eh langweilig sind. Außerdem bin ich natürlich hier, um eine der letzten Chancen nutzen zu können, der Wirkungsstätte des Rekorders Lebwohl zu sagen, bevor der Laden im nächsten Jahr rausgentrifiziert wird (siehe hier). Finde es eine Frechheit dass hier wieder ein wichtiges Stück Kultur unter die Mühlen gerät und hoffe, dass die Tonbande-People schnell ne neue Bleibe finden und den Kopf nicht hängen lassen!
Geht dann schließlich, ungefähr 20 Minuten später als geplant, los mit SHEEPLE! Die einzige Band heute, die ich schon mal gesehen habe und von der ich sogar ein paar Lieder kenne, nicht zuletzt weil ihr Tape auf einem Label erschien, an dem mir 40% der Anteile gehören. Als Shareholder bleibt mir also gar nichts anderes übrig als heute hier zu sein und der Band wichtige Tipps zur Profitmaximierung zu geben.
SHEEPLE machen Punk und haben gestern geprobt. Das widerspricht sich zwar und ist total verrückt, aber wir leben nun mal in verrückten Zeiten. Die Lieder sind kurz, der Auftritt auch, die Ansagen auch. Es gibt so nen krassen Gitarreneffekt der klingt als würden Außerirdische mit uns zu kommunizieren versuchen. So weit, so normal.
Zum letzten Song werden Instrumente getauscht (gegen andere Instrumente). Die Ballade über Oettinger Cola erwärmt unsere Seelen.
Anschließend WONDERFUL WORLD aus Köln. Die hätte ich schon mal fast gesehen, damals im Emscherdamm, aber wir sind lieber Pizza essen gegangen. Die Pizza war okay, aber wie ist nun die Band??
Zu hören gibt es irgendwie so Hardcore-Punk halt, viel Geschrei. Der Umstand, dass anscheinend nur die Person an der Gitarre die Songtitel kennt, obwohl den Hauptgesang wer anders übernimmt, verwirrt mich. Oder haben die Lieder einfach keine Texte? Bei der Gelegenheit werden wir noch über den Unterschied von Silver und Sliver aufgeklärt. Sowieso ganz unterhaltsame (und natürlich informative) Ansagen.
Direkt über uns wird eine helle Lampe angemacht. Man könnte auch sagen, uns geht ein Licht auf. Oder auch: Das Publikum ist plötzlich besser beleuchtet als die Band! Ja, der Auftritt soweit: Schöne Kopfnicker-Party. Okay wie eine okaye Pizza, was, wie wir wissen, nichts Schlechtes sein kann.
Dann YOUTH DEPRIVATION! Die Band kannte ich zuvor gar nicht. Kommen aus den Niederlanden, machen Hardcore-Punk und sind ne ziemliche Granate! Find ich gut. Die Lieder knallen, sind aber auch kein allzu stupides Gebolze. Macht Laune!
Apropos Laune, die Rechercheabteilung wirft gerade ein, dass die Texte, die Youth Deprivation so rausbrüllen, sich oft um Themen wie Mental Health und andere seelische Problemfelder drehen. Auch wichtig.
Gepflegtes Ausrasten, die Anwesenden sind begeistert, der Auftritt schneller vorbei als man gucken kann. Anschließend ist noch Party, aber ich bin irre froh, ins Bett stolpern zu können. Gute Nacht!
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