Dritte Wahl, 28.12.2023 in Frankfurt/Main

DRITTE WAHL veröffentlichen zum 35. nicht (erneut) eine Best of, sondern ein neues Album. Nach ein paar wenigen Release-Konzerten geht es zwischen den Tagen auf kurze Tour mit KNORKATOR. Wie auch immer diese Konstellation zu Stande kam, ich finds gut. Und so machen wir uns, trotz amtlicher Ticketpreise, mit dem Zug (die unfreiwilligen Abenteuer auf dieser Reise würden den Rahmen hier sprengen) auf den Weg nach Frankfurt ins Batschkapp. Da war ich noch nie. Erweist sich als relativ neuer Laden (gab wohl vorher an anderer Stelle einen Vorgänger, bzw "Original") der ziemlich weit außerhalb liegt und für Konzerthallen dieser Art erstaunlich vernünftige Getränkepreise hat. Sound war auch top.

Aufgrund erwähnter Abenteuer auf der Zuganreise verpassen wir den Beginn von KNORKATOR leider.

Aber was wir sehen macht Spaß, nicht nur, weil die Band offensichtlich auch noch Spaß an ihren Blödeleien hat, die das Konzert immer wieder auflockern, sondern auch wegen der nicht abzusprechenden Hits im Gepäck.

Anzumerken, dass Knorkator mittlerweile schon die nächste Generation auf die Bühne holen, so sind der Sohn von Alf Ator und Tochter vom Stumpen mit Gesangparts mit von der Partie.
Die alten Säcke sind auf jeden Fall einen Konzertbesuch wert.

DRITTE WAHL lassen von Anfang an nichts anbrennen. Stimmung im Publikum ist direkt gut. Ob das an den diversen LED-Wänden, die auf der Bühne aufgebaut sind. liegt, mag ich bezweifeln. Finde sowas ja eher überflüssig. Die Band bringt genug Energie und Hits mit um mich auch ohne solchen Firlefanz zu überzeugen.
Da ich schon so oft was über Dritte Wahl geschrieben habe, habe ich mich entschlossen, mich auf die Lieder vom aktuellem Album zu konzentrieren. Keine Gewähr auf Vollständigkeit oder die richtige Reihenfolge.

Der Opener des neuen Albums Wir schießen die Milliadäre ins All hat mich auf dem Tonträger nicht ganz so überzeugt, ist mir dann doch ein wenig zu platt. Live funktioniert das aber ganz gut, da ist sowas Plakatives natürlich hervorragend zum Mitgrölen geeignet. Mit dem Titeltrack Urlaub in der Bredouille hatte ich mich zunächst auch etwas schwer getan, aber auch hier sieht das live anders aus.

Dass Keine Zeit für weiße Fahnen hingegen live ein Kracher sein wird, da hatte ich keine Bedenken und so war es dann auch. Ist aber auch ein Hit und ich bin mir sicher, dass der sich im Liveset der Band einnisten wird. Das auf Album (und Video!) eigentlich ganz lustige Der Spion kommt hingegen nicht so gut an. Schade, das Lied mag ich, ist aber dann vielleicht doch eher ein Album-Track.

Das eigentlich nicht ganz so neue Das regelt der Markt ist dann wieder ein ordentlicher Kracher, ebenso der Hit Panama, für mich einer der besten Songs des Albums. Das ebenfalls tolle Simulation fehlt leider (oder ich war gerade auf Klo). Haben also zumindest mal 6 Songs des neuen Albums untergebracht.

Mir fehlten zwar ein paar persönliche Lieblinge (der neueren Alben) in der Setlist, aber wie soll man auch bei so einem Back-Katalog mit so vielen Hits alle zufrieden stellen, trotz zwei Stunden Spielzeit. Ganz objektiv ist Dritte Wahl ein guter Querschnitt gelungen mit Fokus auf dem neuem Album und so soll das bei einer Tour zu einem neuem Album ja eigentlich auch sein.
Draußen noch einen Glühwein getrunken und dann geht`s zufrieden ins Bett.

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