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Baits, Kill Your Boyfriend, 27.03.2024 in Dortmund, FZW - Bericht von der Redaktion

Baits, Kill Your Boyfriend, 27.03.2024 in Dortmund

maks: Cool! Bei der FZW Indie Night werden regelmäßig jeweils zwei europäische Newcomer-Acts präsentiert. Im Vorfeld wurden dafür von einem renommierten Musikmagazin 2x2 Karten verlost. Aus Insiderkreisen erfahre ich, dass 3 Personen mitgemacht und alle gewonnen haben. Geil! Und das alles auch noch im FZW, das kann doch nur super werden!
kiki: Die vierte Person kenne ich. Das Leben ist voller Zufälle!
maks: Wegen KILL YOUR BOYFRIEND (IT) habe ich extra die schwarzen Klamotten aus dem Schrank geholt und habe mir ein Loch in die Jeans gerissen. Ihr psychedelischer Industrial-Sound reißt mir die Zähne aus dem Gebiss beim Nackenwippen. 
maks: Äh, ja. Die Hosen sind alle heile, auch die von den Musikern. Ich find´s trotzdem richtig gut und dank der vermutlich unbewusst - subjektiv gesehen - übertriebenen Show auch noch lustig. So richtig Newcomer ist das hier allerdings alles nicht. KYB gibt es bereits seit 2011, BAITS seit 2014.
Fö: Ich mag den Begriff "Newcomer" eh nicht. Die ursprüngliche Konnotation "neue Band" ist immer mehr einem "noch nicht bekannte Band" gewichen, da werden kapitalistische Denkmuster reproduziert, die in Kunst & Musik nichts verloren haben. Aber das ist ein Thema für sich.
flatterbuchse: Atmosphärisch steigen die Jungs ein und explodieren förmlich auf der Bühne. Sofort viel Bewegung! Sich als Drummer hinzustellen ist das eine, sich dabei aber nur zwei Trommeln und 2 kaputte Becken zu nehmen, das andere. Ganz besonderer Trashfaktor :-)
kiki: trotzdem irgendwie dunkel. Drums bekommen Unterstützung vom Synthie. Hört sich alles schwer nach 80ern an
maks: Ansagen sind natürlich Fehlanzeige, denn das würde den Coolnessfaktor ad absurdum führen. Stattdessen wird sich nach den Songs ebenso wortlos wie artig mit zusammengelegten Händen und Verbeugung bedankt.
kiki: volle Punktzahl dafür. Es ist doch eh schon alles gesagt. Hat eigentlich irgendwer etwas von den verzerrten Texten verstanden?
flatterbuchse: All hail goes to the pedalboard - hier ist der Sound entstanden.
flatterbuchse: Und hier wurde eingestellt, wie genau er uns denn überrollen darf. Großartig, alles hat gebrummt.
maks: Coolnessbewahrung II. Dass dieses Sound-Geschraube und damit einhergehende Verschwinden hinter der Monitorbox in Wahrheit nur dazu dient, heimlich etwas zu trinken, beweist dieses Foto zwar nicht, aber.
Fö: Schon sehr faszinierend, was die Italiener da abliefern. Das Musikgenre an sich holt mich nicht ab, die übertriebene Performance ist aber dann schon sehr faszinierend und das Gesamtpaket passt einfach. Hätte für meinen Geschmack musikalisch noch etwas mehr Alarm machen können, aber visuell bin ich überzeugt. Und ich mag halt einfach Bands, die aus dem Standard-Gefüge ausbrechen, was hier alleine schon durch den minimalistischen Schlagzeugaufbau gelingt.
flatterbuchse: der Drummer durfte bei beiden Gitarristen mal Hand anlegen. Fand diese Momente sehr intim, war mir fast schon unangenehm das einzufangen. Aber genauso viel war es mir dann auch eine Ehre dies einzufangen.
flatterbuchse: Die Italiener verabschieden sich ähnlich wortreich, wie sie begonnen haben. Das war erfrischend und hat mir unheimlich Spaß gemacht. Trotzdem keine Musik, die bei mir in einer Playlist landen würde. Live aber sehr sehr sehenswert.
kiki: Das stimmt, ein Konzert dem ich das Attribut "interessant" geben würde. Visuell durchaus ansprechend.
flatterbuchse: Wie ich find: ein sehr verdientes Bier. Prost!
maks: Dann BAITS (AT), nicht zu verwexeln mit THE BATES.
kiki: zum Glück. Gibt es die Bates eigentlich noch?
Fö: von Zimbl zum Zombl
flatterbuchse: Auf zum nächsten Kapitel: Damit jede*r weiß, wie die Band heißt, haben se uns ein scheenes Schild mitgebracht.
kiki: und wunderbaren "Wiener Schmäh" bei den Ansagen. Das mag ich.
Fö: Sind das alles Akkus die da unten dran hängen? Oder Trafos? Wie funktioniert das alles? Das hab ich mich die ganze Zeit gefragt, hatte aber keine*n Elektriker*in in Reichweite.
maks: Wir waren bereit, uns von der exzessiven Kraft der hottesten Rockband Wiens mitreißen zu lassen. BAITS liefern eine Flut von Hooks ab und schaffen so ein Hörerlebnis, das Publikum begeistert und Lust auf mehr macht.
maks: Getragen vom dynamischen, emotionsgeladenen Gesang von Sonja Maier ist der Sound von BAITS eine perfekte Mischung aus Wut und Melancholie, nahtlos ergänzt durch die wilden (und manchmal zart verspielten) Gitarrenparts von Christopher Herndler. Die Rhythmusabteilung, die vom kraftvollen Duo Fazo und Bassist Bernd Faszl vervollständigt wird, pulsiert mit roher Energie, die an ikonische Bands wie die Pixies, Breeders und einen Hauch von Jay Reatard erinnert.
maks: BAITS fangen aber nicht nur die schweißtreibende, ungezügelte Energie von 90er Indie Bands ein, sondern wagen sich auch furchtlos in die Welt des Pop und schaffen so einen einzigartigen Sound, der ebenso ansteckend wie rebellisch ist.
maks: Ihre letzten Singles, darunter „Who are You“, „Stuck AF“ und „Craves“ haben sich begehrte Plätze in den redaktionellen Playlists von Spotify gesichert, sind zu festen Bestandteilen des österreichischen FM4-Radios geworden und mehrere Wochen in den österreichischen Indie-Charts vertreten gewesen.
maks: Als Live-Act sind BAITS eine unbestreitbare Naturgewalt, die man sich nicht entgehen lassen sollte, was sie in den letzten Jahren bei über 100 Live-Gigs unter Beweis gestellt haben. Ihr 2. Album, das im März 2024 bei Noise Appeal Records erscheint, verspricht eine klangliche Reise, die die Grenzen des Pop mit einer großzügigen Portion Rotz und Dreck verschiebt.

Hm, so schlecht fand ich das gar nicht. Gute Nacht!
maks: Ok, ok, ich bin kein Freund von bereits mit Superlativen gespickten Bandinfos. Das verursacht bei mir immer eine ganz unangenehme Gänsehaut. Als ich noch den Labelscheiß gemacht habe, stand da immer drin: "Die Band besteht aus blablabla, kommt aus blablabla und wie sie klingt und ob euch das gefällt, das müsst ihr schon selber beurteilen". Ob das jetzt der heißeste neue Scheiß oder die hotteste (eieieieiei) Kombo aus Lummerland ist, ist eh Geschmackssache und dieses Umsichwerfen mit solchen Floskeln verursacht bei mir im Regelfall eher Desinteresse und ich erwarte austauschbaren, belanglosen Rockscheiß, so dass ich mir erst gar keine Songs anhöre. Heute lockte aber nun mal der Fö, seine Gästeliste und meine Langeweile, um mir das dann doch live zu geben.
maks: Zur Begrüßung ein dickes Lob von der Bühne in unsere Richtung: "Ziemlich cooler Laden, den ihr hier habt!" Beträchtliches Schweigen. Nur mein ironisches Grinsen ist zu hören.
kiki: deins war echt noch lauter als meins. du hast aber auch mehr Bier getrunken..
maks: Und tatsächlich war ich anfangs gar nicht so begeistert. Flotter Beginn, doch mit Einsetzen des Gesangs wurde direkt Tempo rausgenommen. Mir ist das alles zu glatt und es langweilt mich tatsächlich ähnlich wie das Bandinfo.
kiki: och, so schlimm finde ich das gar nicht. sehr Nirvana mäßig angegrungt.
Fö: Im Vergleich zu Nirvana fand ich Baits richtig gut. Aber was das mit persönlichem Musikgeschmack so auf sich hat, hat Maks ja oben schon ausgeführt. Aber ja, sehr grungig, aber tolle Stimme.
flatterbuchse: Baits steigen mit flockigen Riffs ein, die harmonisch alle erstmal sehr Indie klingen. Ist ja auch erlaubt bei so ner Veranstaltung :-)
kiki: typische Riffs, typischer Gesang, typische Melodien. Alles gut gemacht und live auch voll okay. Die Ecken und Kanten fehlen wie von Herrn K. bereits erwähnt, hier und da.
Trotzdem gute Unterhaltung für 45 Minuten. 
flatterbuchse: Trotzdem fand ichs musikalisch erstmal nicht fordernd und für mein Hirn erstmal etwas zu... leicht.
kiki: Radio Bob lässt grüßen ;-)
Fö: Ich weiß gar nicht wann mir Baits das erste Mal in meinen musikalischen Horizont gespült wurden, dürfte so Anfang letzten Jahres gewesen sein und hab ich damals abgespeichert als "ganz cool, muss ich mir mal live geben". Die Mission wird heute erfüllt! Ich brauche auch ein wenig um reinzukommen, hätte mir mehr Ekstase gewünscht. Mittwochs muss man halt mehr als 100% geben, um die Leute wach zu kriegen!
flatterbuchse: Die Backinggesänge haben an den meisten Stellen gut gepasst und die Musik unterstützt; manchmal hab ich mich aber auch mal gefragt: "muss das?"
Fö: Backinggesänge von allen Seiten! Zwischendurch hab ich mich immer mal wieder gefragt, wo denn die und die Stimme plötzlich herkommt und musste erstmal die ganze Bühne abgrasen, um zu prüfen, ob da nun gerade am Schlagzeug, an der Gitarre oder am Bass der Gesang ergänzt wird.
maks: Spätestens nach der Hälfte des Sets, find ich´s dann doch zunehmend gut. Da wo die Songs rauer und der Gesang rotziger wird, bin ich auf einmal voll dabei. Da hätte ich nach den ersten Songs im Leben nicht mit gerechnet.
flatterbuchse: In der Mitte hat die Band mich auch mehr und mehr mitgenommen und die Reise nahm an Fahrt auf. Man hatte das Gefühl: "Jetzt sind'se nicht warm, sondern heiß!"
maks: Schlagzeugerfoto.
flatterbuchse: Schlagzeuger kriegen von mir immer mindestens 1 Bild!
kiki: dann habt ihr zusammen ja schon zwei...
flatterbuchse: danke fürs Einfangen, maks!
maks: Nicht dafür.
flatterbuchse: Die von der Band angesprochenen Themen von Genderverbot zu Tanzverbot über Ostern haben klar gezeigt, wie sich die Band politisch positioniert.
Fö: Das war witzig. "Es war schwer die Tour zusammen zu stellen, woanders gibt's ja Tanzverbot" - "hier auch!" - "oh"
  flatterbuchse: Und hier ein Teil des Songs "Caught in a Bubble"
flatterbuchse: Fand supper wie die gute Sonja vor der Bühne rumgetobt hat. Einfach mal machen!
Fö: Die Ausflüge vor die Bühne haben wirklich ne ordentliche Portion mehr Dynamik gegeben. Stark! Der Platz muss genutzt werden!
maks: Zum Ende stellt sich dann die Frage: Auch ein Stück Punkband oder nicht? Leicht rauszukriegen, denn es wird eine Zugabe gespielt. Ganz am Ende "Breed" von NIRVANA. Kommt auch großartig rüber, BAITS wären sicher auch eine fantastische NIRVANA-Coverband und das meine ich ohne jede Ironie.
kiki: habe ich seit Song 2 drauf gewartet...dann kann ich ja jetzt gehen..ist auch schon nach 22 Uhr.
flatterbuchse: Als zum Ende gesagt wurde, dass noch ein Coversong gespielt werden würde, schoss mir "Nirvana" in den Kopf. Und dann spielen sie es - ich dachte kurz, ich hab nen Draht zum lieben Gott, aber nuja - den gibt's ja nicht.
  flatterbuchse: Einmal ein Ausschnittchen von dem Nirvana-Cover :)
flatterbuchse: Zum Ende haben sich die Musiker beim Schlagzeugerpodest versammelt und Breed zuende geballert. Großartiger Abschluss, schöner Abend. Cool, dass ihr in Dortmund wart und ich wünsch viel Erfolg für die Fortsetzung der Tour.
flatterbuchse: Und nachm Toben auch mal ausruhen. Alles erlaubt!
maks: Bei aller Skepsis und verhaltenem Beginn des BAITS-Sets war das am Ende doch noch ein äußerst gelungener Abend. Gute Nacht!

Noch mehr schlechte Fotos gibt es hier.
Fö: Ja, schönes Konzert! So lässt sich ein Mittwoch Abend doch gerne verbringen.
maks: PS: Oha!


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