Drunk Mums, Catalyst, 05.04.2024 in Dortmund, Subrosa - Bericht von Fö
Drunk Mums, 05.04.2024 in Dortmund
Als wir ankommen ist schon gut was los vor und im Subrosa und das gilt dann natürlich auch, als CATALYST ihren Auftritt beginnen. Vom Beginn kriege ich nicht wirklich was mit, bequeme mich dann aber irgendwann in die warme Hafenschänke.
Von der Band hatte ich zuvor noch nie gehört, aber das will ja nix heißen. Find's tatsächlich ganz cool, auch wenn die musikalische Linie eine sehr starke Betonung auf erdigen Rock hat. Sehr bluesige Note bis hin zum Stoner, teilweise aber auch leichtgewichtig und beinahe folkig angehaucht. Musik, zu der man bestimmt auch prima in der Wüste Geier mit Kaktusfeigen abwerfen oder 100 Meilen über staubtrockene und leere Highways brausen kann. Das sind jetzt alles andere als meine favorisierten Hobbys, aber nach diesem Auftritt werd ich direkt ein paar Kaktusfeigen pflücken!
Sind nur zwei Leute, ohne Bassgitarre also, was aber dem schweren und drückenden Sound nicht wirklich schadet. Die beiden Protagonisten agieren sehr aufeinander eingespielt, auch wenn ich bei den vielen Blicken, die sie sich zuwerfen, nicht interpretieren kann, ob sie gerade flirten oder jammen. Beides kann ja auf der Bühne schnell unangenehm werden!
Die Songs sind ziemlich lang und der Auftritt zieht sich dementsprechend irgendwann dann doch etwas, aber das ist auch schon alles was ich zu beanstanden habe. Geht klar, die Band.
Kleine Pause - und auch zu DRUNK MUMS schaffen wir es wieder erst etwas verspätet in den Laden, zu unserem Verdruss. Es ist nämlich voll! Und mit voll meine ich, sehr voll. Nun ist das Subrosa für volle Konzerte aber nicht wirklich geeignet. Es ist schmal und sämtliche Tische hier drinnen sind tragende Elemente, weswegen sie absolut niemals, auch nicht für Konzerte, weggestellt werden. Ich vermute, dann würde das Subrosa einfach zusammenkrachen. Ich klammer mich trotzdem an meine Hoffnung fest, irgendwann mal ein Konzert im Subrosa ohne störende Tische sehen zu können. Aber eben nicht heute.
Die goldenen Regeln bei solch vollen Konzerten:
1. wer groß ist, lässt kleinere vor
2. wer noch größer ist, drängelt sich vor
Da es absolut immer Leute gibt, die größer oder kleiner sind (mathematisch nur dadurch zu erklären, dass heute unendlich viele Leute hier sind), stehen sämtliche Konzertbesucher*innen in der letzten Reihe. Weil hier aber nur 3-4 Leute nebeneinander Platz haben, müssen die Personen mehrdimensional ineinander gefaltet werden, was zu der optischen Illusion führt, dass absolut jede*r hier im Raum davon ausgeht, die einzige Person ohne Sicht auf die Bühne zu sein. Zerstört wird diese Illusion immer dann, wenn die Thekenkraft als einzige Person fähig ist, unbehelligt mit ihrem Tablett durch die Reihen zu tänzeln.
1. wer groß ist, lässt kleinere vor
2. wer noch größer ist, drängelt sich vor
Da es absolut immer Leute gibt, die größer oder kleiner sind (mathematisch nur dadurch zu erklären, dass heute unendlich viele Leute hier sind), stehen sämtliche Konzertbesucher*innen in der letzten Reihe. Weil hier aber nur 3-4 Leute nebeneinander Platz haben, müssen die Personen mehrdimensional ineinander gefaltet werden, was zu der optischen Illusion führt, dass absolut jede*r hier im Raum davon ausgeht, die einzige Person ohne Sicht auf die Bühne zu sein. Zerstört wird diese Illusion immer dann, wenn die Thekenkraft als einzige Person fähig ist, unbehelligt mit ihrem Tablett durch die Reihen zu tänzeln.
So, kommen wir zur Band! Drunk Mums sind genauso, wie man sich eine australische Band vorstellt. Truckerbärte, lange fettige Haare, betrunken. Nur wage ich zu behaupten dass niemand von denen Mutter ist, aber das kann ich nicht beweisen. Die Musik ist wilder Pub-Rock. Sehr rock'n'rollig, sehr garagig, sehr rotzig und frech, aber auch sehr eingängige weil simple Melodien. Stark! Selbstverständlich erinnert das an die Landsleute von Grindhouse oder The Chats, nur in ganz anders.
Peter meint, die hätten auch so einige Hits - kann ich nicht beurteilen, kenne keinen Song und im Set kristallisieren sich da auch nicht wirklich einzelne Höhepunkte heraus, das wirkt eher so im Gesamtpaket stimmig. Aber Peter ist der Profi! Und ihr könnt das auch werden, indem ihr euch deren Oeuvre einfach mal gebt. Zudem empfehle ich Peters Artikelreihe zu Punk in Australien - auch schon fast 4 Jahre alt, aber immer noch geil. Peter schreibt die besten Artikelreihen. Seid gespannt auf die nächste, die wird euch aus den Latschen kippen!
Wäre Platz zum Tanzen, könnte man das zu Drunk Mums auch, aber so bleibt es beim Zuprosten. Als Drunk Mums zwischenzeitlich zu dehydrieren drohen, sind sie auch ganz begeistert, wie schnell ihnen neues Bier von der Theke gereicht wird - "german efficiency", stellen sie fest. Ja okay! Auftritt macht Laune, wenig Abwechslung in der Musik aber manchmal muss das auch einfach nicht sein. Stark!