Bossmags, Fidget And The Twitchers, 13.04.2024 in Schwerte, Rattenloch - Bericht von Zwen
Bossmags, 13.04.2024 in Schwerte
Dieser startet zwar in Schwerte, führt dann aber in die Eifel auf eine sehr geile Wanderung zur Burg Eltz. Auf der Rückfahrt werden wir geblitzt, weil ich unbedingt wissen wollte, ob in dem rosa Cabrio vor uns nun Barbie und Kent oder beide sitzen. Nein, zwei glatzköpfige Dänen wäre richtig gewesen. Die 30 Euro war die Aktion aber allemal wert.
Den Frontmann beim Krimidinner abgesetzt und dann auf den Weg ins Rattenloch gemacht. Mit großer Überraschung stelle ich fest, dass die Wurst-Tankstelle komplett modernisiert worden ist. Die Wurst, welche seit der Eröffnung des Ladens in einem fettigen Becken geschwommen und halb Schwerte zugestunken hat, wurde wahrscheinlich in die Feuer Gondors geworfen. Ich hole mir an der nun ganz leicht nach Citrus duftenden Tanke als Wegzehrung eine Gerstenbrause und bezahle selbstverständlich mit Karte. Weiter gehts in Richtung Innenstadt. Wisst ihr noch als wir Corona besiegt haben, weil alle - auch die Kleingeld-Oma - mit Karte gezahlt haben?
Am Rattenloch angekommen, wird mir auch sogleich mitgeteilt, dass die Band gleich anfängt, also entrichte ich einen kleinen Obolus an der Kasse und betrete nach langer Zeit mal wieder die ehrwürdigen Hallen des alten Lehrschwimmbeckens. Marci zeigt mir erstmal, dass sich der Kunterbunt e.V. nun auch ein Kartenlesegerät angeschafft hat. Dementsprechend kann man jetzt also theoretische auch sein Bier mit Karte zahlen. In der Praxis hängt es aber wohl davon ab wie viel oder wenig Bock die Person hinter der Theke auf den Kram hat. Großartiges Konzept auf jeden Fall!
BOSSMAGS spielen heute als erstes und machen irgendwas um das Genre Ska herum. Es gibt ganz anständige Songs und ein bisschen Klamauk. Das kann man schon so machen. Ich muss gestehen, dass ich mich auch gar nicht so sehr auf die Musik konzentrieren kann. So ist meine Grundstimmung am heutigen Abend wohl am besten als "nicht mehr aufnahmefähig" zu beschreiben, weshalb ich mich auch am nächsten Tag bei ein paar Leuten für meine Laberflashs entschuldige. Auf der anderen Seite sind die Bossmags aber auch einfach eine Band fürs Auge.
Der Sänger hat sich der Örtlichkeit entsprechend gekleidet und trägt den ganzen Auftritt über eine Taucherbrille, die Keyboarderin hat eine wunderschöne, im Scheinwerferlicht glitzernde Pailletten-Bluse an und (mein Favorit) der Bassist ist oberkörperfrei und dabei ziemlich hübsch. Ernsthaft! Ich war so abgelenkt, dass mir erst bei der Zugabe aufgefallen ist, dass hinter dem Schlagzeug noch Leute standen und ein Instrument gespielt haben.
Musikalisch stechen für mich dann auch nur die Songs "Shapeshifters" (bester Song der Truppe und "Johnny The Claw" heraus. "Johnny The Claw" aber auch nicht wegen der Musik, sondern weil der Sänger sich einen Piratenhut aufsetzt und diesen dann später ins Publikum reicht. Leider bin ich nicht zum Kapitän erhoben worden und muss dementsprechend in der nächsten Woche auch wieder einer normalen Lohnarbeit nachgehen.
Nach einer viel zu kurzen und feucht-fröhlichen Umbaupause spielen Bossmags dann nochmal. Äh nein, dass sind ja FIDGET AND THE TWITCHERS und was soll ich sagen? Hätten Bossmags tatsächlich einfach nochmal gespielt, es wäre mir an diesem Abend auch nicht aufgefallen. Es wird euch jetzt wahrscheinlich überraschen, aber musikalisch kann ich zu Fidget and the Twitchers eigentlich gar nichts sagen. Der Bassist, dessen Aussehen ich gerade schon wertgeschätzt habe, hat nun an die Gitarre gewechselt. Für alles andere habe ich gerade weder Ohren und noch weniger Augen.
Ihr habt wahrscheinlich schon längst gemerkt, dass es wieder einer von DIESEN Bierschinken-Berichten geworden ist, aber um die Wogen zu glätten, möchte ich noch hinzufügen, dass wir beide noch einen sehr kurzen, aber auch netten Wortwechsel am Tresen hatten und ich dort Komplimente für meine T-Shirt-Wahl bekommen habe. Leider setze ich meinen Plan nicht in die Tat um, mir aus einer Küchenrolle ein provisorisches Instrument zu basteln und dann mit der Band auf Tour zu gehen und zu schauen, wie viele Jahre es dauert bis der Schwindel auffliegt.
Meine Theorie, dass alle Skabands mal als Singer/Songwriter gestartet sind und sich dann nach und nach immer mehr Leute eingeschlichen haben, kann ich auch nach dem heutigen Abend weder bestätigen noch klar verneinen. Ich reiße mich dann auch mal vom Tresen los. Der Abend war wirklich überraschend schön und das will ich so mit nach Hause nehmen. Gute Nacht!