Kids In The Pit Festival: Ancst, Krachmaninov, Gloomster, Lakka, SS20, Resistenz '32, 13.04.2024 in Nünchritz, Kombi - Bericht von verSemmelt
Kids In The Pit Festival, 13.04.2024 in Nünchritz
RESISTENZ'32 begannen 19 Uhr vor noch ziemlich verhaltenen Publikum. Es schien aber auch noch das Tageslicht in die Kombi rein. Nach 2-3 Songs wurde die Temperatur, welche vorhin im Auto herrschte, aber schon überschritten. Vanessa vermisst heut ordentlich den Raum und keiner ist so richtig sicher vor der ganzen positiven Energie. Und obwohl erst vor kurzem gesehen, habe ich wieder einen diebischen Spaß. Mal schauen, wo ich die wohl das nächste Mal sehe...mir schwant da was.
Beim East Trash Fest letzten November stach schon durch, dass SS20 wieder proben, aber die Reunion durch eine Verletzung noch warten musste. Tatsächlich hörte ich das damals nur beim Dummrumstehen mit. Die existierten irgendwann vor 10 Jahren und ich forschte, wann denn dieses "Killed System" Fest im Café Taktlos war, wo ich SS20 mal gesehen hatte. 2013! Ich weiß noch, dass mir die Band damals übelst gut gefallen hat, mehr ist aber nicht mehr im Hirn geblieben. Ich kann nebenbei auch eine persönliche Erinnerungslücke bezüglich Sheeva Yoga, die dort ebenfalls spielten, schließen. Interessiert hier keinen. Ich weiß. Ist mir aber auch egal.
Und hey. Nachdem bei den ersten zwei Songs noch etwas Zucker im Tank war, ist das anschließend purer Genuss. Irgendwo im Punk/Hardcore/Metal wird gewildert und so kommen die knapp 30 Minuten mega abwechslungsreich daher. Meist herrlich getriebene Gitarren, abwechslungsreiche Vocals von Rohnny - Crust, Punk, Black, Death, Whatever bis zu einem ordentlichen Grindausbruch. Ich bin sehr positiv überrascht und wahrscheinlich ist das kaum schwächer als anno dazumal. Heute muss man nur zwischendurch mal glotzen, ob denn auch alle Kiddos an der Seite anwesend sind.
Bei LAKKA verquatsche ich mich nahezu komplett und bekomme nur noch die letzten 1 1/2 Songs mit. Sie schienen sehr gut anzukommen bei tropischen Bedingungen. Eine Zugabe wurde durch zu schnell abgezogenes Equipment verhindert. Hätte ich ja heut ausnahmsweise mal gern mitgenommen.
Im wahrscheinlich 4ten Versuch traue ich mal "Proud To Be Punk"-Jan anzuquatschen und anschließend hab ich vielleicht mein persönliches #1 Album Anno 2024 in der Hand (Gurs - Gerran Bizi Gara), welches ich gerade bei Hasiok Records gefunden habe. Dann geht es auch schon weiter mit GLOOMSTER. Jene spielen dieses Jahr 3 Shows. Alle in Sachsen. Bei allen ist es möglich, dass ich anwesend sein könnte. Eigentlich seltsam, dass ich die Band vorher noch nie live zu Gesicht bekommen habe. Geht insgesamt super rein. Bissl prollig, aber nicht sonderlich ins Gesicht gedrückt. Find ich gut. Und ist das echt dieselbe Person, welche vorher im Auto saß? Ich bin so blind.
KRACHMANINOV sind heut Ersatz für WüT, was ich aufgrund der Differenz "Neu vor der Linse" zu "Schon gesehen" für gut befinde. Der Drummer spielt aber auch bei WüT und SPUTA (Infodank an Peggy). Ja - Und man muss hier echt das Getrommel hervorheben, was heut voll den Sound trägt. Blackened Crust mit immer wieder schönen wilden Wutausbrüchen.
50% PESTHOLE zeigten mir noch das obere Stockwerk der Kombi. Sehr schicker Jugendclub würde ich sagen, gerade im Gegensatz zum langweiligen Konzertraum.
10 Minuten vor Mitternacht begannen etwas hinter dem Zeitplan ANCST. In grauer Vorzeit mal gesehen (mit Drumcomputer), wenn ich mich nicht irre. Viel Metalcore (kannst mich jagen damit) und gelegentlich so doomig, blackmetallastige Parts. Fand ja den Bassisten ganz witzig, wie er mit hochgeschnalltem Instrument voll abging. Ansonsten ist das weitestgehend einfach nicht meine Musik. Meine Aufmerksamkeitsspanne hab ich allerdings auch etwas weggetrunken... Bin ja sonst immer der griesgrämige Autofahrer. Schöner warmer Abend insgesamt mit vielen tollen Menschleins von alt bis (sehr) jung.
Ich werde anschließend direkt vor die Zieltüre gefahren. Dank! Fotografiere anscheinend einen Schreibfehler - Das heißt doch Hallenbuss! Da ich noch etwas aufgedreht bin, schau ich nochmal in die Chemo, wo nur noch paar Überreste rumhingen und man beispielsweise Pestpocken beim Kickern zuglotzen konnte. Ein Gute-Nacht-Bier und weg da...