Nachmittags erreicht mich eine Nachricht aus von J. aus Berlin: "Geh zu the whiffs!!!", steht dort. Mit drei Ausrufezeichen! Wenn J. etwas empfiehlt, ist es entweder schreckliches Geballer oder Zuckerglasur für die Ohren. Ich hoffe auf Zweiteres!
Und ja, natürlich hätte ich auch sonst vorgehabt, ins Wageni zu gehen. Und eine kleine Konzertreisetruppe findet sich auch schnell, wenn auch in unterschiedlichen Wägen der S1, ein. Vorm Wageni treff ich tatsächlich noch auf unseren alten Freund Max aus mittlerweile Köln: Wir kennen uns seit gefühlt Jahrhunderten, haben uns (ebenfalls gefühlt) Jahrzehnte nicht gesehen, und dann taucht der plötzlich im Wageni auf! Stark! Er ist wohl nicht nur ein alter Freund von mir, sondern auch von The Whiffs, erzählt er. Okay. Max' Freunde sind auch meine Freunde.
Geht auch alsbald los mit besagter Band, also nix wie rein um eine angenehme Position zwischen der Säule und dem größten Menschen im Laden zu finden. Schön hier!
verSemmelt hat die Band ja kürzlich erst in Dresden gesehen, also muss ich da ja nicht erst groß was einführen oder? Wobei, von seinem Bericht ist mir nur in Erinnerung geblieben, dass Kansas City in Missouri liegt. Bierschinken bilded.
Also. The Whiffs aus Kansas City, Missouri, bringen alles zusammen, was an Zuckerglasur für die Ohren so im Punkrock zu finden ist. Wenn The Beatles eine Punkrock-Band wäre. Aber hier finden auch Ramones, Beach Boys und vielleicht auch ein bisschen The Who Platz, der letzte Vergleich kam aber nicht von mir, keine Ahnung wer The Who sind.
Verleitet tatsächlich direkt zum Mitwippen, geht aber nicht so energisch nach vorne wie ich mir das klammheimlich gewünscht habe. Etwas wenig Power im Power Pop. Dafür schöne Songs.
Gesang teilen sich der Bassist hier vorne und der Gitarrist auf der linken Seite, die auch stimmlich ein paar Gegensätze rüber bringen. Der Gitarrist klingt ein wenig versoffener. Super!
Der andere Gitarrist hingegen ist neu, bekommt eine warme Begrüßung und wird als Schuldiger auserkoren, dass der Auftritt nur ne knappe Stunde dauert. Aber hey, immerhin! Das Publikum frisst ihnen eh aus der Hand, zumindest in den ersten Reihen wird fleißig geschwooft und sogar mitgesungen. Und ich glaube ich hab im Wageni noch nie so viele Handykameras von Ü50-Leuten vor der Bühne gesehen. Gibt für alles ein erstes Mal.
Also, mir gefällt's. Glaube aber, es wäre besser gewesen, wenn es nicht so viele Vorschusslorbeeren zuvor gegeben hätte, weil so gaanz teilen kann ich die Euphorie von z.B. J. aus B. oder M. aus K. oder P. aus B. nicht. Gute Band, schmissige Songs, reicht dann aber auch. Hört doch ruhig selbst mal rein! Hit des Abends vermutlich "Shakin All Over", nur so als Tipp.
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