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Zero Mentality, Die Negation, 28.09.2024 in Ulm, Beteigeuze - Bericht von alexanderdavide

Zero Mentality, Die Negation, 28.09.2024 in Ulm

Heute muss ich die schwere Entscheidung zwischen Punk in Ravensburg oder Hardcore in Ulm fällen. Wie ich verstanden habe, dass Letztere eine Release Show ist, wäre alles andere unhöflich. Seit über zwei Dekaden treibt ZERO MENTALITY aus dem Ruhrgebiet sein Unwesen. 10 Jahre herrschte Stille, bis die Band zur Mitte diesen Jahres eine neue EP namens "XXII" veröffentlichte. Jetzt erblickt sie auch als 7" das Tageslicht.
Gestern hat ein paar Kratzer hinterlassen, aber mein Chef sagte erst: "Immer im Rhythmus bleiben". Ein weiterer Grund, warum das Café Stella so gut ist: Es hat bereits ab 10 Uhr offen.
DIE NEGATION macht Support und hat eine super spannende Mischung im Gepäck. Die Basis im Hardcore Punk, schwingt ein nicht unerhebliches Maß Sludge mit. Live steht die kompromisslos zornige Musik überhaupt nicht für sich allein. Die Akteure schicken sie mit einer Menge Energie von der Bühne. Das Publikum hat wahrlich Glück, das Mikrofon des Frontmenschen nicht an den Kopf bekommen zu haben, das regelmäßig in den Raum pendelt. Der Sicherheitsabstand, den Ulmer traditionell in schwäbischer Manier wahren, zahlt sich endlich aus. Bei der Verabschiedung erfahre ich noch, dass Die Negation ein deutscher Name ist. Ja, bei ausschließlich deutschen Texten ergibt das Sinn. Auf Bandcamp ist leider Fehlanzeige, also schreibe ich mir die Band mal hinter die Ohren.
ZERO MENTALITY sollte eigentlich in Feierlaune sein. Entweder verbrauchte die Release Show 1 gestern in Mönchengladbach schon einiges an Euphorie oder es ist die überschaubare Besucherzahl das heutigen Abends. Ulm und Region zeigt sich mal wieder von der besten Seite. Die Band geht trotzdem gut damit um und liefert eine handfeste Show. Musikalisch bewegen wir uns nun in deutlich klassischerem, dennoch facettenreichen Hardcore mit vielen Inspirationen aus ähnlich veranlagten Genres. Die Bühnenpräsenz ist gut und ein paar Besucher hängen sich voll rein bei Tanz und Geschrei. Da kann man nicht meckern, außer, dass einmal eine Spielzeugaxt von der Bühne gen Publikum fliegt. Der Argwohn ist vielleicht doch größer als angenommen. Eine Entschuldigung folgt aber direkt auf dem Fuße. Bass von Die Negation ist übrigens gleich auf der Bühne geblieben und der Mensch, der vorhin noch Gitarre spielte, wechselte ans Schlagwerk. Die beiden Bands scheinen sich ihr Personal schon länger zu teilen, wie ich nachlesen konnte. Solide Nummer. Happy Release!
Schade, dass nur wenige Leute gekommen sind. An der Qualität der Bands lag es gewiss nicht und den Eintrittspreis von 18 € erfuhrt man eh erst an der Kasse. Ändern kann man jetzt nichts mehr. Nachdem wir pünktlich fertig sind, fahre ich Bus und Bahn, wo mir Menschen mit ihrem Benehmen tierisch auf die Nerven gehen. Sitze dienen nicht zur Ablage von dreckigen Schuhen. Genauso wenig hinterlässt man seinen McDonalds Müll auf dem Boden.


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