Kontrolle, L'Appel Du Vide, 30.09.2024 in Dresden, Ostpol - Bericht von verSemmelt
Kontrolle, 30.09.2024 in Dresden
Das ist auch mal ne Chance, aus dem Wald rauszukommen. Als ziemlich strikter Gegner von Vorverkauf bei heimischen Bands kommen wir schön zeitig an, um schon mal den Stempel auf der Hand zu drappieren. Am Ende war es gar nicht so voll wie erwartet. Montag sowie das zurückliegende Zorofest könnten Argumente sein.
Ungewöhnlich pünktlich für den (für mich) neuerlich rauchfreien Ostpol geht's um 9:01 Uhr los mit L'APPEL DU VIDE aus Chemnitz mit einer abgefahren basslastigen Abmischung, dass die Schlüppi vibrieren, aber man trotzdem noch ohne Gehörschutz auskommt. Gegenüber dem Studiosound gehen die Lyrics heut ziemlich unter. Ich erkenne gerade so "Das bin ich nicht". Heißt aber auch nicht, dass das Ergebnis heut ansatzweise schlecht ist. Nur anders.
Ganz am Schluss kommt ein perfekter Abschluss in Form von "Fragezeichen". Es landet anschließend einiges am letzten Album "Metro" in den drei Autos aus Ostsachsen. Ich würde sagen: Abgeliefert.
Ohne Anstalten beginnt KONTROLLE mit "Mein Platz bleibt leer", wo es schwer war als Zusehender zu wissen, ob das denn noch Linecheck oder doch schon Konzert ist. Und es ist laut für den Ostpol. Ich stehe günstig mit meine ausgelatschen Billo-Chucks auf einer Diele, die schön Vibrationen in meine Füße jagt. Mir gefällt diese zusätzliche Körpererfahrung.
Anschließend folgt viel von der neuen Scheibe "Grau" und ich habe manchmal das Gefühl, den Song schon vorher im Set gehört zu haben. Aufbau und Tempo ähnelte sich oft und im Gegensatz zu Lux seinem Review wird wohl "Zwei" erstmal meine Lieblingsscheibe von KONTROLLE bleiben. Nebenbei: Hätte man mir die erste Strophe von "Leseecke" diktiert, ich wäre mit Sicherheit auf die Band gekommen. So "unikatös" wirkt KONTROLLE in den Texten auf mich. Ganz spät im Set wird es doch noch punkiger, wo "Baumarkt" und "Warentrenner" als Abschluss lauerten. Geiles Konzert, ich hätte sie gern als Vergleich aber auch mal zeitiger gesehen.