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Cat Piss Potion, Spliss, Spuhk, 17.10.2024 in Dortmund, Subrosa - Bericht von der Redaktion

Cat Piss Potion, Spliss, Spuhk, 17.10.2024 in Dortmund

maks: Hinter mir liegt wohl gerade die größte persönliche Konzertflaute seit der 90er. Liegen die 100+X Konzerte im Jahr ja schon seit sehr langem hinter mir, wurde das Jahr 2024 bisher auch eher von anderen Prioritäten geprägt. Manche sehr unschöne, aber auch manch schöne, auf jeden Fall allesamt Dinge, die der Konzertbesuchsmotivation im Weg standen. Und wenn ich mich dann doch mal aufraffte, hatte ich nicht einmal Bock darüber zu schreiben. Dass mir das mal passieren wird, hätte ich selber nicht gedacht. Zumindest der Konzertbesuchsmangel sei an dieser Stelle dann bitte endgültig gebrochen. Der heutige Abend sollte dafür der perfekte Startschuss gewesen gemacht getan worden (Plusquamperfekt III.) sein. 
Fö: Ich war schon kurz davor, ne Vermisstenanzeige aufzugeben! Muss zugeben, das mit dem mangelndem Bock, über Konzerte zu schreiben, kann ich nachvollziehen. Meistens hilft es, irgendwelche Idiot*innen zu finden, die mit schreiben, das fällt dann deutlich leichter. Also danke Maks!
maks: Zwei von drei Bands waren mir bisher gänzlich unbekannt. Die erste ist SPUHK aus Köln und zu meiner großen Freude mit Tati (Rainbow Dash, Manufraktur) am Gesang. Tati ist Autorin des Buches "Just Another Night" über den Sonic Ballroom, zu dem ich damals auch einen bescheidenen Beitrag dazu steuern durfte. Wenn ich alles richtig verstanden habe, ist es das erste Konzert der Kölner Düsterpunk-Kombo und sie fesseln mich von Anfang an. Der perfekte Opener für einen denkwürdigen Abend.
Fö: Wirklich erster Auftritt? Das is doch Lüge, in den Sozialen Medien kursiert ein Videoausschnitt von nem Konzert im Limes. Das Internet vergisst nicht! Aber ja, trotzdem noch relativ frisch das alles. Mir gefällt das! Überlegungen im Vorfeld, was genau denn nun schon wieder das Genre "Düsterpunk" sein soll, sind dann auch irgendwie müßig. Es war auch gar nicht so extrem düster und sie haben zwischenzeitlich mal gelächelt. Ansonsten, joah, englische Texte (glaub ich), oft mehr geschrien als gesungen, und ein Lied war gegen Bullen (die Ansage hab ich mir gemerkt!)
maks: Als zweites CAT PISS POTION mit ihrer Releaseshow. Es ist schlichtweg der beeindruckendste Auftritt, den ich in diesem Jahr (und eine unbestimmte Zeit davor) gesehen habe. Ich hatte die Band schon auf dem BS eats FZW großartig gefunden, aber hier, in dieser engen Location, wird eine unfassbare Energie von der Bühne aus versprüht.
Fö: Wow! Ich bin begeistert von deiner Begeisterung!
maks: Sängerin Itza füllt mit ihrer Stimme den Raum, was schwer in Worte zu fassen ist. Ich bin tief beeindruckt. Ihre Bühnenpräsenz, die ganze Ausstrahlung, das fasziniert mich wirklich sehr. Dabei sind die über dem ganzen stehenden Themen Feminismus und Depressionen (die wohl leider besser zusammen passen, als uns hoffentlich allen lieb ist) nicht unbedingt dazu gemacht, "alles total toll" zu rufen. Sie schafft es aber eben auch trotz teils bedrückender Ansagen ihre Texte teils in ironisch witziger Art (die aber auch wieder umgehend im Besucher*innen-Halse stecken bleibt) eine Atmosphäre in den Raum zu zaubern, die neben all der Beschwerlichkeit auch ausgesprochen positiv ist. Ich kann das echt schwer in Worte ausdrücken, sorry!  Es ist schlichtweg wundervoll und der Riot grrrl grunge-Mantel ist die perfekte musikalische Untermalung.
Fö: Releaseshow zum Album "Millennial Breakdown", das es zum Beispiel bei Bandcamp zu hören gibt und das komplett DIY entstanden ist. Gibt es auch auf voll limitierten und handnummerierten 30 Tapes, sonst eben digital. Nutzer*innen von Instagram bekamen pünktlich zum Release Linernotes zu jedem Song serviert. Bisschen schade, dass Instagram-Verweiger*innen dieser Mehrwert nicht gewährt wird, aber beim Konzert wird auch zu jedem Song kurz auf den Inhalt eingegangen. Heute werden übrigens alle Songs der Platte in Reihenfolge gespielt, was zumindest Benta verwirrt, da sie das Set anders kennt. Sagt sie zumindest.
maks: Last aber never least: SPLISS, ebenfalls aus Dortmund. Auch hier mit (für mich) abzufeiernder Besetzung in Form von z.B. Lisa (Speck und Knochen) am Gesang und Matze (Dead Koys uvm.) an der Gitarre. Der Darkwave-Sound legt einen krassen Soundmantel um das Subrosa und Lisa's leicht an Nina Hagen erinnernder Gesang gibt dem Ganzen die ebenso einzigartige wie fantastische Note. Mega, mega gut!
Fö: Ich hab Spliss nun echt schon lange nicht mehr gesehen, wobei die einzelnen Bandmitglieder*innen mir ja doch häufig über den Weg laufen, aber da haben sie nie ihre Instrumente dabei. Schade aber auch! Spliss machen ganz wundervolle Musik, natürlich wavig hoch zehn, aber auch angenehm verspielt, da lässt sich prima zu mitwippen (Mitwippen = Violent Dancing für Introvertierte)
Fö: Vorm letzten Song "Toiletglotzer" gibt es noch einen Kurzvortrag zum Thema Spannervideos auch in subkulturellen Kontexten (inspiriert z.B. von den Geschehnissen bei Monis Rache). Ziemlich erdrückend und gibt einem gerade so am Ende noch nen kleinen Stoß in die Magengegend.
maks: Wow, was für ein Abend. Vielen Dank an alle, die  dazu beigetragen haben. Für punkrockaffine Menschen, die der progressiven Entwicklung (mehr FLINTA* auf und vor der Bühne, inhaltlich weit über den längst schon nicht mehr reichenden GEGEN NAZIS-Konsens hinaus, der im Grunde ja nie gereicht hat, und last but not least Rücksichtnahme statt egoistischem Gehabe) durchweg positives abgewinnen können, dürften hier genauso begeistert nach Hause gegangen sein, wie ich als alter weißer Mann, der diese Entwicklung einfach nur abfeiern kann. Danke!!

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