Fernsehen Schmidt im Subrosa. Ich hab ja immer so ein bissi Publikumsbefürchtungen, wenn Tim in nordrheinwestfälischen Gefilden unterwegs ist und möglicherweise den auf einer Obstkiste trommelnden Vom im Gepäck hat, in dessen Folge ganz viele Fans in DTH-Shirts ganz aus dem Häuschen sind bei so viel Nähe. All dieser ganze Idolisierungsscheiß, aber wahrscheinlich existiert dieses Bild nur in meinem Kopf. Heute ist davon zumindest nix zu sehen: Kein Vom, keine DTH-Shirts, nur allgemein Menschen, die die Generation vor dem Publikum von letzter Woche repräsentieren.
Bevor es losgeht, gibt´s ein möglichweise etwas zuuu langes Intro in Form von Nina Hagens "Ich glotz TV". Zunächst dachte ich, dass Lisa da gerade singt (kleiner Insider). Tim steht derweil wartend in der Bühnenecke und bemerkt hinterher ebenfalls, dass es auch eine kürzere Version des gut gemeinten Intros getan hätte. Freut sich aber, dass es Nina Hagen war.
Das Set ist heute etwas "düsterer", was an vielen Songs des Corona-beeinflussten letzten Albums liegen dürfte, was TV auch des Öfteren erwähnt (also Corona und was alles scheiße war und was trotz Corona jetzt alles noch immer scheiße ist). Hier und da wird Dortmund mal gegrüßt und sich bei Dortmund bedankt, was insbesondere Fisch sehr freut.
Ich bin ja doch jedes Mal von diesem Bühnenhintergrundbild irritiert und versuche das unterbewusst zu interpretieren. Das ist merkwürdig, dass ich das weiß, weil es ja unterbewusst geschieht und auch noch ergebnislos. Naja, besser als die Südstaatenflagge die hier vor gefühlt 100 Jahren mal hing, als ich bei irgendeinem Konzert zum ersten Mal hier war. Ist aber nun auch wirklich ewig her und ich hab keine Ahnung, wie die damals, ca. 1958, dort hin kam. TV Smith ist nicht so irritiert, der steht ja auch mit dem Rücken dazu und haut am Ende des Sets die alten The Adverts-Klassiker raus. Das sorgt nochmal für relative Eskalation und beendet die Dunkelheit.
Ein TV-Smith-Konzert, wie ein TV-Smith-Konzert sein muss und irgendwie auch immer ist: Gemütlich, charmant (alleine wie Tim nach jedem Applaus verlegen grinst, ist schon immer eine große Freude) und einfach schön. Ja, da kannste schlichtweg nix falsch machen, der Mann ist auch mit 68 Jahren noch ein verdammt großartiger und agiler Künstler.
Nach ca. 90 Minuten hat das Fest ein Ende. Das Subrosa mutiert gerade so ein Stück zu meinen Lieblingslokalitäten, trotz dieser Enge. Auch wenn eine Person heute während des Gigs meinte, alle 3 Minuten hin und her laufen zu müssen. Manchmal etwas schade, dass im anderen Raum, der vom Schnitt her vielleicht etwas besser geeignet ist, nicht die Bühne steht. Dachte ich heute so, als ich da stand und äh... dachte. Aber irgendwie macht auch genau diese enge Ding da mit der Theke und so, auch das Subrosa aus. Oder so. Egal, gute Nacht!
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