IST IST, 06.11.2024 in Frankfurt/Main, Zoom - Bericht von fehlnavigiert
IST IST, 06.11.2024 in Frankfurt/Main
Nach dem eher ruhigen Abend gestern, wird es heute ein bisschen sportlicher. IST IST aus Manchester bitten zum Tanze und mit dem im September erschienen Album „Light a Bigger Fire“ haben die Jungs mich endgültig abgeholt. Ist etwas absurd, denn die letzen drei Alben waren weniger seicht und es gab weniger New Wave, dafür mehr Post-Punk. Auf dem neuen Album geht es zwar deutlich ruhiger zu, dafür ist aber beinahe jeder Song ein catchy Hit mit Singlepotential. Das spiegelte sich auch jüngst in den UK-Charts nieder, während man sie hier in Deutschland noch immer kaum kennt. Heute also eines der vier Deutschlandkonzerten im Zoom, Frankfurt (Bar-Bühne). Ausverkauft war nicht und es gab auch noch einigen Platz. Vielleicht waren 250 Leute dort - eher sogar weniger. Und wie es für Kartoffeln üblich ist, wird wenig getanzt und wie ein Reh im Scheinwerferlicht auf die Bühne gestarrt.
Ihr Set beginnen IST IST mit „Lost my Shadow“ - ein grandioser Song und perfekter Opener, anschließend „The Kiss“ und mit „Something has to give“ kommt dann so richtig Fahrt auf.
Überhaupt besteht die erste Hälfte ausschließlich aus den fetten Songs und dann kommen vermehrt die Seichteren, die nun wirklich überhaupt nicht schlecht sind, aber nach diesem Feuerwerk der ersten halben Stunde kommt schon fast Wehmut auf.
Vor mir steht leider ein Pärchen, die beide jeden Songs zur Hälfte unbedingt filmen müssen. Zum Glück ist bald Winter und eventuell stürzen sie auf schneebedeckten Gehwegen, brechen sich die Handgelenke und machen zukünftig so einen Unfug nicht mehr. Pfui! Bah! Ansonsten ein sehr angenehmes Publikum hier im Zoom und auch der Sound ist perfekt! Das Bier kostet dafür 5,50€ (uff).
Bassist Andy verabschiedet sich vor den letzten 6 Songs jedes Mal aufs Neue und doch spielen sie dann einfach weiter. Gute Idee das - deutlich besser als ein oller Zugabenblock! Nach rund 20 Songs ist der Abend dann gelaufen und ganz beseelt kann ich nun mein Hotel aufsuchen. Grundsätzlich bin ich ein großer Freund von Indie, Postpunk und anderem Kram, aber der Gesang von IST IST Sänger Adam ist mir auf Albumlänge meist zu emotionslos und eintönig - live hingegen war das wirklich fantastisch und nicht eine Sekunde hätte ich skippen wollen.