Peter And The Test Tube Babies, Meathook, 29.12.2024 in Brighton (UK), Prince Albert - Bericht von maks
Peter And The Test Tube Babies, 29.12.2024 in Brighton (UK)
Vorband MEATHOOK. Puh. Viel Gitarre ist ja ganz schön, viel Schlagzeug irgendwie auch. Aber das hier ist für mich echt drüber. Schlagzeugsolo reiht sich an Schlagzeugsolo, dazwischen Gitarrengeballer und etwas Gesang. Ich sach ma so: Wenn ich Metal haben will, geh ich zu Kreator. Was längst nicht heißt, dass ich Metal haben will. Aber woher kenne ich den Sänger (zur rechten)?
Ach von denen hier: PETER AND THE TEST TUBE BABIES. Ich muss zugeben, dass ich bei aller Nostalgie (ich habe das Livealbum Schweinlake damals echt geliebt) heute in Teutschland zu diesem Konzert nicht gegangen wäre. Der Grund ist vermutlich vor allem, dass mir textliche Inhalte im Laufe der Jahre immer wichtiger wurden und ich mit dieser Art von Punkrock häufig nicht mehr viel anfangen kann. Das geht dann oft auch Hand in Hand mit dem Publikum, aber in England ist das für mich alles etwas anders.
Denn da suche ich mir tatsächlich bewusst NICHT die Gigs von progressiven, jungen Bands raus. Der Grund liegt auf der Hand: Das Thema Israel/Palästina. So nahe wir uns in Teutschland, England und vielen anderen Ländern in der Nische politische/progressive Inhalte sonst auch sind, so weit entfernt sind wir beim Thema Israel/Palästina, was bekanntermaßen für sehr viel Unverständnis, Vorwürfen, Wut und Entzweiung gesorgt hat.
Ich will das Fass hier auch gar nicht wieder aufmachen, da ich das alles überhaupt nicht mehr ertrage. Ich ertrage diese einseitige Parteiergreifung vieler englischer Bands schlichtweg nicht, von denen eben auch viele das Existenzrecht Israels negieren und das Wort "Hamas" erst gar nicht auftaucht. Und ich weiß genau, dass wenn ich zu den Bands gehe, auf die ich vor wenigen Jahren hier noch viel mehr Bock gehabt hätte, genau dieser Konflikt ständig in meinem Kopf rumspuken würde und möglicherweise auch auf der Bühne Thema wird oder gar die entsprechenden Symbole auftauchen.
Bei diesem Pub-Punkrock-Konzert mache ich mir tatsächlich keine Sorgen, dass das passieren kann. Hier geht´s nicht um (vermeintlich) progressive, politische Inhalte. Hier geht´s um Punkrock alter Schule, um Rumgehopse und um Bier.
Und es ist gut so, weil ich weiß, dass dieses nicht-thematisieren das Maximale ist, was ich hier erwarten kann. Und wenn ich hier Punkrock erleben will, dann geht es halt für mich persönlich nur so. "Das ist immer noch besser als nichts, auch wenn es halt nichts ist."
Lange Rede, kurzer Sinn: Es war ein netter Abend, mit ein Stück Erinnerung an früher und Songs, zu denen ich noch immer ohne Vorbereitung äh.. mitwippen kann.