Ghoulies, Pleasants, Elvis Pummel, 01.01.2025 in Dortmund, Monkey Moon Recordings - Bericht von Fö
Ghoulies, Pleasants, 01.01.2025 in Dortmund
Dafür geht es heute zu Monkey Moon Recordings, ein Tonstudio, das mittlerweile im Dortmunder Norden beheimatet ist. Vielleicht hier und da bekannt durch die hauseigenen Video Sessions, oder irgendwelche anderen Aktionen, ich hatte da bisher keine Berührungspunkte mit. Wobei, nachdem ich diese enge Treppe da hochgelatscht bin und im Studio den glänzenden Konzertflügel bestaune, erinnere ich mich an irgendein Interview, wo Betreiber Menny erzählte, wie sie damals dieses Klaviermoped mit dem Kran hier hoch hieven mussten.
Nunja, zurück zum Thema. Es gab begrenzten Einlass mit 30 Reservierungsplätzen, auch wenn es immer son bisschen wackelig ist mit so Reservierungslisten, zumal an nem Tag wie heute, ob sich denn wirklich alle von der Couch bequemen. Jedenfalls, danke dass ich auch noch reinrutschen durfte!
Das erste Foto 2025 auf dieser Webseite gebührt ELVIS PUMMEL! Ein Jahr, das mit Elvis Pummel beginnt, kann doch gar kein so schlechtes nicht sein. Oder so. Elvis Pummel führt heute durchs Programm. Das kann er.
Dann PLEASANTS aus Tralien. Ich muss zugeben, ich bin komplett unvoreingenommen heute hier und hab im Vorfeld in keine Band reingehört. Ich ging einfach mal davon aus, wenn Harbour Sounds ne australische Band (also gefühlt jedes zweite Konzert) bucht, dann wird das schon gut sein.
Pleasants jedenfalls machen obercoolen Power-Pop-Garage-Punkrock. Absolut nicht verkehrt! Sie spielen nicht nur coole Musik, sondern sehen auch noch cool aus. Die Lieder haben ohrenschmeichelnde Harmonien, alles sehr gefällig, geht gut rein, ist tanzbar, mir fehlen nur ein wenig die Ecken und Kanten, trotz aller Schrammlichkeit.
Aber ich hab auch keine Ahnung wie die so ruhig da stehen können, während hinter ihnen Darth Vader mit dem Tarnumhang hantiert. Ganz schön gefährlich!
Jedenfalls, angenehm kurzes Set. Wie lang haben die gespielt? Vielleicht 25 Minuten? Aber nicht, dass da was gefehlt hätte. Das war einfach richtig so. Kurze Songs, kurze Weile. Finde ich gut. Anschließend macht uns Elvis Pummel mit dem weiteren Prozedere des Abends vertraut: "Jetzt gibt's ne Umbaupause und dann schauen wir mal". Ah, okay, danke!
Als wir wieder den Raum betreten, befinden wir uns in einer Parallelwelt, in der der Großteil der Menschen von den Pleasants an ganz anderen Instrumenten steht. Im Grunde wurde nur eine Person ausgetauscht, damit wir nun die GHOULIES sehen können! Das spart Platz im Tourbus.
Ich sach ma, so im direkten Vergleich, und das bietet sich ja quasi an, diesen zu stellen, liegen die Ghoulies bei mir vorne. Ich hoffe dieser Vergleich ist für die Band okay. Musik ist schon irgendwie ähnlich, aber doch total anders. Deutlich schneller und irgendwie auch verrückter. Eckiger und eggiger. Gut finde ich auch, dass sich zwei Gesänge hier abwechseln.
Und das Lichtschwertduell geht weiter! Darth Vader muss aufpassen, dass er das Studioequipment hier nicht zu Brei schlägt. Das ist nämlich heilig. Im Vorfeld wurde darum gebeten, keinerlei Getränke irgendwo abzustellen. Das Publikum besteht fast nur noch aus Menschen, die zig leere Flaschen zwischen ihren Fingern balancieren. Auf dem Nachhauseweg werden sie Fingerkrämpfe kriegen!
Ghoulies, macht voll Bock. Zur perfekten Studio-Akustik fehlt noch etwas, das Synthie-Keyboard nämlich hört man eigentlich nur in den Intros. Laut Bandcamp sollte da deutlich mehr drin sein. Vielleicht beim nächsten Mal direkt ans Klavier setzen.
Macht jedenfalls Laune und man kann wunderbar dazu wackeln. Die Europa-Tour ist gestern gestartet und geht noch bis Ende Januar, also wer Bock hat, gebe sich das.
Vielleicht sind die anderen Konzerte ja auch in etwas gewöhnlicheren Konzertlocations. Hier im Tonstudio ist es irgendwie auch ganz geil, ich steh ja eh auf ungewohnte Settings, aber der Stimmung hätte ein abgeranztes Kellerloch, wo man Getränke abstellen kann, und in dem es mehr Menschen als Kameras gibt, bestimmt gut getan. Aber nuja, so ist auch okay. Ich jedenfalls freu mich sehr, hier zu sein!
Auch Ghoulies haben angenehme Setlängen, so dass es sogar noch vor 22 Uhr zuende ist. Doch damit nicht genug des Lärms, Elvis Pummel hat nämlich noch ein Ass im Ärmel, beziehungsweise seinen Kofferverstärker, steht in der Küche und haut noch einen raus.
Und damit endet dieser Bericht, wie er begonnen hat: Mit einem Foto von Elvis Pummel. Elvis spielt toll-schrammlige rock'n'rollige halb-improvisierte unterhaltsame Küchenfetenhits. Beste Szene, als er fast vom Stuhl fällt! Danke Harbour Sounds und allen anderen die das hier möglich gemacht haben. Konzertjahr 2025 ist gestartet und zwar sehr gut!