Hathors, 18.01.2025 in Ulm, Kradhalle - Bericht von alexanderdavide
Hathors, 18.01.2025 in Ulm
HATHORS aus Winterthur steht auf dem Menü und darüber ließe sich Vieles sagen, wenn das in Schriftform nur nicht so schwierig wäre. Anfangs brauche ich ein Weilchen, um reinzufinden. Tatsächlich ist es auch gar so leicht, denn die Musik ist enorm vielfältig. Je nach Song schmeckt es nach Grunge, Indie, (Hardcore) Punk oder auf wundersame Weise hörbaren Noise. Dennoch fügt sich alles zu einem Bild zusammen und sie schaffen es, verschiedenste Emotionen innerhalb eines stimmigen Rahmens zu erzeugen. Das machen sie wirklich gut.
Mit der Zeit - das Set mit Zugabe geht deutlich über eine Stunde - nimmt mein Gefallen zu. Ein paar Songs laufen sogar ganz wunderbar rein. Zwischen diesen scheint Hathors keine Band der vielen Worte zu sein. Wir erfahren quasi nur, dass sie Ende letzten Jahres ein neues Album veröffentlichten. Anstelle von Ansprachen spielen sie lang gezogene Intros und Outros. Für mich schießen diese, gleichermaßen wie manche künstlerische Schnörkel, über das Ziel hinaus und lassen erzeugte Spannung zu Teilen wieder abflachen. Prägnanz würde dem zugutekommen.
So, haben wir die Kradhalle endlich gesehen; cooler, szeniger Schuppen mit verhältnismäßig viel Publikum. Noch besser wäre er ohne Zigarettenrauch und ohne diese Figuren. Selbst wenn sie nicht aus Glaubensgründen aufgestellt wurden, irritieren sie mich trotzdem.
Heimwärts der ganz normale Wahnsinn: Zug fährt wegen Störung der Kupplung 25 Minuten später ab, besoffene Nebensitzer belasten meine Ohren mit Proletengeschwätz und Menschen ohne Fahrschein flüchten vor dem Bahnpersonal. Gute Nacht!