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Toxoplasma: Deutschpunk-Legende aus Neuwied - seit 1980 unermüdlich aktiv...
Missbrauch – ein Bandname, der provoziert! Anfangs wurde er oft auf sexuellen Missbrauch reduziert, doch der Band ging es gerade um die Mehrdeutigkeit dieses brisanten Begriffs – man denke z.B. an Machtmissbrauch oder auch an Vertrauensmissbrauch! Die Münchner Combo hat Schubladendenken, Oberflächlichkeit und Mainstream schon immer abgelehnt und ist dieser Haltung seit ihrer Namensgebung mit kritischen Texten stets treu geblieben.
Und musikalisch war auch sofort klar, was man machen wollte: Deutschpunk!
Im Oktober 1992 wurde dann zum ersten Mal geprobt im Keller des Elternhauses von Sänger Barny. Schnell wurden die ersten Songs einstudiert und im Februar ’93 stand das erste Konzert an. Mitte ’93 hatte Schlagzeuger Stichi dann die erste VÖ auf einem Sampler namens „Dirty, Ugly, Terrible“ perfekt gemacht. Spätestens da war klar, dass Stichi der organisatorische Kopf der Band sein würde.
Nun wollte die Combo mehr, und es reifte die Idee, eine eigene CD aufzunehmen. Allerdings kamen einige Besetzungswechsel dazwischen und die Aufnahmen verzögerten sich bis ins Jahr 1995. Im „Ballroom Esterhofen“, einer der bekanntesten Locations für Punk- und Hardcore-Shows der 90er-Jahre in München, wurde dann der erste Longplayer „Ein Volk ist satt“ eingespielt. DIY wurde dann versucht, die CD auch über Münchens Grenzen hinaus zu vertreiben.
Leider blieben erneute Besetzungswechsel nicht aus und es kamen zwei neue Gitarristen an Bord: Marc und David brachten neuen Schwung und musikalisch wurde es an den Gitarren melodischer und schneller. Nun wurden auch mehrere größere Shows gespielt und die Band gewann an Bekanntheit.
1997 wurde dann die zweite CD „Über Leichen“ eingespielt. Nach der guten Erfahrung wurde wieder der Ballroom als Studio umfunktioniert. Nach getaner Arbeit wurde erstmals ein Label außerhalb Münchens auf die Band aufmerksam. Schnell war man sich einig und Nasty Vinyl brachte die CD heraus. Gleichzeitig wurden Songs der Scheibe auf zwei Samplern von Nasty Vinyl veröffentlicht. Als dann noch die Anfrage für „Schlachtrufe BRD V“ kam (mit zwei Songs!), war die CD mehr als ein voller Erfolg.
Doch dann gab es zwei weitere Besetzungswechsel am Bass und zum wiederholten Male hieß es: Alles wieder auf Anfang! Mit neuem Bassisten wurde zunächst das alte Material aufbereitet und musikalisch strukturierter gestaltet. Dann begannen die Arbeiten an neuen Songs und 2002 wurde schließlich das dritte Album „Wut und Wahnsinn“ bei Freunden in den „Fast Forward Studios“ aufgenommen. Die Label-Suche gestaltete sich diesmal etwas schwieriger, da die Band doch sehr lange nichts von sich hat hören lassen. Letztendlich wurde man sich mit Nix Gut Rec. einig und die CD erschien Anfang 2003. Es ging wieder bergauf und dank unzähliger Label-Sampler machte MISSBRAUCH wieder auf sich aufmerksam.
Doch, oh Wunder: Zum gefühlten 1000. Mal fand die Zusammenarbeit mit dem Bassisten ihr Ende. Die Combo schien einen schlechten Stand zu haben bei den Vier-Saitern. Es wurde Zeit, einen Generationenwechsel zu vollziehen und so kam ein neuer unverbrauchter Mann in die Band: Herzna wirbelte ordentlich im musikalischen Geschick der Band und brachte mehr als nur einen frischen Wind mit rein. Neue Ideen entstanden, und neben klassischem Deutschpunk wurde nun auch (in Maßen) mit Ska experimentiert. Aber Ska ohne Bläser geht gar nicht! Und so hörte man sich nach einem Saxophonisten um und – welch ein Glück! – im eigenen Umfeld wandelte schon seit Jahren einer, der nie gesagt hatte, dass er neben der Gitarre auch noch das Sax bedienen kann: Djtschke war an Bord und die Songs bekamen einen neuen Stil. Deutschpunk mit Sax, das gibt’s nicht oft und so wurden auch die schnelleren Lieder mit dem Instrument aufgepeppt. 2005 durfte die Band zum ersten Mal die Schlachtrufe-BRD-Tour begleiten. So konnte der Bekanntheitsgrad der Band abermals gesteigert werden.
2006 begannen dann die Vorbereitungen für den vierten Longplayer. Wieder einmal wurden die Fast-Forward-Studios zum neuen MISSBRAUCH-Domizil und das Album „Strafbar“ wurde eingespielt. 2007 wurde es dann wieder über Nix Gut Rec. veröffentlicht. Die Scheibe kam gut an und es wurden auf Anhieb etliche Songs als Sampler-Beiträge ausgekoppelt, Schlachtrufe BRD VIII war wohl der bekannteste. In den folgenden zwei Jahren war die Straße das Zuhause der Band und es wurden zwei Taugenix-Touren und eine komplette Schlachtrufe-Tour absolviert. Anfang 2010 wurde dann der letzte Song der „Strafbar“ für einen Sampler beigesteuert. Alle Lieder waren untergebracht, also auf zu neuen Taten!
Im Juli 2010 wurde der eigene Proberaum umgebaut und zum Studio umfunktioniert. Das mobile Studio von Failure Records wurde aufgebaut und los ging es mit den Aufnahmen für „Vorhang auf“. 14 Songs wurden in 14 Tagen aufgenommen und es entstand das bislang abwechslungsreichste Album von MISSBRAUCH. Um die Band noch weiter nach vorne zu bringen, wurde ein neues Label gesucht. Da kam es gerade recht, dass Aggro Punk gegründet wurde. Ein frischgebackenes Label mit viel Engagement und Visionen. Nach nur wenigen Telefonaten war man sich einig und ab ging es in die Produktion. Als auch noch SN-Punx noch zugesagt hat das ganze auch auf Vinyl zu pressen war alles perfekt.
Anlässlich des 20 jährigen bestehens der Band wir im November 2012 ein grosses Fest gefeiert. Die Band ist noch lange nicht müde und immer auf der suche nach Konzerten in aller Städte und und Länder.
Die Trennung von unserem Saxophonisten hat uns ziemlich nach hinten geworfen aber seit mitte 2013 wird wieder an neuen Songs gearbeitet und 2014 stehen wieder verstärkt Konzerte auf dem Spielplan. Mittlerweile haben wir 2018 - und die Band ist immer noch da....