20.04.2014
MATULA vs. LOVE A
@ Kleiner Klub Garage Saarbrücken
Einlass 19.00 Uhr / Start 20.00 Uhr (PÜNKTLICH! Disco nach der Show!)
MATULA
Unaufgeregt. Das ist das erste Wort, die erste (nicht-) Regung, die mir spontan in den Sinn kommt, wenn ich an die Band MATULA denke. Bitte nicht verwechseln mit dem Mangel an Aufregung, den sogenannte „Fahrstuhlmusik“ erzeugt. Eher so wie Bruce Willis in einem der Filme, mit denen ich – und sicherlich auch diese vier Jungs aus (aktuell) Hamburg und Kiel – aufgewachsen sind:
Zuerst mal ein paar Zigaretten rauchen und in den Hosentaschen nach Munition suchen, ehe Tu?ren eingetreten werden. Dann erst beidhändig feuern und alle umlegen. Und mit „alle“ meine ich natu?rlich nur die bösen Jungs, klar. Und das Ganze dann eben in der norddeutschen Version:
„Yippie ya yeah“, Digger.
Denn in unserer schnelllebigen, grellen, digital an uns vorbeihuschenden Gegenwart, braucht es Menschen, braucht es Bands, die den Blinker auch mal setzen, um rechts ran zu fahren, statt zu u?berholen. Innehalten, zugunsten von Inhalten. Um den Strömungen und Trends und all den darin befindlichen Nichtigkeiten dieser, unserer Zeit, oft besorgt, aber immer aufmerksam zuzuschauen. Die sich gelassen zuru?cklehnen, um getreu dem Motto „know your enemy“ zu beobachten, um anschließend zu wissen, wovon sie sprechen – und zu entscheiden, was sie von alledem nicht brauchen.
Aufgewachsen in Neumu?nster – wer wäre da zwischen der Enge einer ordinären Kleinstadt und dem turbokapitalistischen Geiz des ortsansässigen Media-Marktes nicht zum Punkrocker geworden? Sie? Dann schenken sie diese Platte bitte einem Menschen, der noch nicht verloren ist.
Alles andere wäre unverantwortlich.
Wenn Sie jedoch nicken, beim Lesen dieser Zeilen, dann hören sie auch genau hin, beim Abspielen dieser Schallplatte. Denn da in zehn Jahren zwangsläufig viel passiert und Individuen zum wachsen neigen, werden sie feststellen, dass auch MATULA und die Menschen, die sich
dahinter verbergen, gewachsen sind. An den Möglichkeiten, den Unmöglichkeiten, an den Chancen, den Träumen und den Ängsten ihrer selbst - und ihrer Generation.
Die Gefahr, die Thees Uhlmann lt. eigener Aussage (ironischerweise) in zeitgenössischer, deutscher Popmusik oft vermisst, die ist hier bei genauerem Hinsehen definitiv vorzufinden. Das erkennt zumindest jeder, der bei dem Namen John McLane zuallererst einmal an Zigaretten denkt.
Denn auch wenn die coole, alte Jacke „Punkrock“ nur noch leidlich passt – so hängt sie doch noch immer im Schrank. Und ich wage zu behaupten, dass sie noch immer ein bisschen nach Bier riecht - und nach dem Rauch, den ein brennendes Polizeiauto nun einmal entwickelt...
Jörkk Mechenbier.
VS.
LOVE A
LOVE A sind da, um dein Leben zu retten. Oder gemeinsam mit dir unterzugehen. Zwischen Tatendrang und Katerstimmung, viel zu viel wollen und eigentlich
schlafen mu?ssen. Hier treffen hoffnungslose Romantiker auf die Angst vorm Eigenheim und die kleinen Erlebnisse auf das große Ganze. Irgendwo zwischen Champagnerdusche und den Tabakresten im u?bervollen Aschenbecher ist noch Platz fu?r eine Melodie. Und während das eine Bein bereits in der lauwarmen
Pfu?tze der Alltäglichkeit versinkt, schreitet das zweite entschlossen fort auf seinem Kreuzzug gegen die Ordnung. Oder tanzt und fällt um.
Mit ihrem zweiten Album „Irgendwie“ haben LOVE A endgu?ltig alle Gesetzmäßigkeiten und Genres vergessen. Dieser Punk Rock hat nichts dagegen, wenn im Plattenschrank auch NDW und Post Punk, Indie oder Pop zu finden sind. Hauptsache, es steht Vinyl drin. Jedem Versuch der Einordnung wird daher mit der Einladung zum Dialog begegnet. Oder wenigstens auf einen Kurzen an der nächsten Bar.
Tickets ab sofort bei Rex Rotari und Fine Music in Saarbrücken, Shiva Music Lebach, Phonac Saarlouis, Tante Guerilla St. Wendel, Kartenvorverkauf Trier und bei allen weiteren Ticket Regional-VVK-Stellen. Außerdem online unter
www.garage-sb.de
Infos:
www.facebook.com/matulaband
www.facebook.com/makingloveathreatagain