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Gleich zwei Bands aus dem Pott besuchen uns beim Sommer am U!
JANOU
Am Anfang ist da ein Beat, der sich in die Beine schleicht. Zurückhaltend und doch bestimmt, elegant und doch lässig. Kurz füllt er den Raum. Dann plötzlich diese Stimme. „When you fell from the sky out of nowhere“ singt sie, direkt, klar, fragil, eine Melodie wie eine warme Wolldecke. Schüchterne Synthesizer schweben hinein. Keine Frage, wenn sich Tagträume in Musik übersetzen ließen, sie klängen wie „Sweet Love“ von Janou.
Es ist die erste Single des Bochumer Duos überhaupt und gleichzeitig Vorbote einer ganzen EP, what we found, geplant für Ende 2020. Vier Lieder, die so reif, so modern, so eingespielt klingen, man mag beim Hören gar nicht glauben, dass es sich hier um ein Debüt handelt. Minimalistische Beats flirten mit herzzerreißenden elektronischen Sphären und der voluminösen, souligen Stimme von Sängerin Janou. Sofort surren Assoziationen durch den Kopf, große Acts des elektronischen Pops: London Grammar, Rhye, Lykke Li. Mit all denen kann sich Janou schon jetzt messen. Ohne aber in ihrem Sound wirklich vergleichbar zu sein, mit irgendetwas, das man schon kannte, mal gehört hat.
Nein, Janou nehmen uns sanft an die Hand und mit ins Unbekannte, in ihr Innenleben. Intim und nah sind die Texte, das Große wird hier ganz klein. Songs, die klingen wie Urlaub in einer Holzhütte auf dem Mars, die Weite des Universums auf der Veranda.
DOTE
Wohin nur mit all diesen Gefühlen? In einem Moment sind da Zungenküsse, Zigaretten, Ekstase. Im nächsten ein bitterliches Flennen, Abgründe. Bewegungen in Moll. Emotionale Apropos, die sich wie Risse durch eine ganze Generation ziehen. DOTE kennen sie, deswegen singen sie darüber.
DOTE, das sind: Jonah, Moritz, Niclas und Lukas. Vier Jungs, alle Anfang 20, alle gerade erst ins Leben geworfen. Kennengelernt im Schulchor eines Essener Gymnasiums, 2017 als Band zusammengefunden. Seitdem experimentieren sie, damit, wie ihr konserviertes Teenager-Dasein klingen soll. Das Ergebnis ist Gitarrenmusik mit eingängigen Riffs. Melodisch, tanzbar.
Aber auch: schwere Klangflächen. Verzerrt, niederschmetternd. Jedes Stück eine neue Interpretation von Pop, vorgetragen von gleich zwei Sängern, Jonah und Lukas. Nach den beiden EPs „north“ (2017) und „Centre Court“ (2018) sind DOTE spätestens mit der Single „White Wine“ (2018) einem breiten Publikum bekannt geworden. Der Song schmiegt sich in eine Lücke, irgendwo zwischen 80er-Synthesizer und herrlich überreizten Gitarren-Momenten. Allein auf Spotify wurde er mittlerweile über 350.000-mal gestreamt. Nicht nur auf ihrer ersten eigenen Deutschland-Tournee im März 2019, sondern auch auf zahlreichen Clubshows und Festivalauftritten – etwa beim Pfingst Open Air Werden, der c/o Pop, dem Open Source Festival, dem Traumzeit Festival – oder auch einer kleinen England-Tour Ende 2017 – zeigten DOTE bereits, wie mitreißend schön die Energie ihrer Songs auch live aus wummernden Verstärken für ein Publikum sein kann.