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Samstag, 02.09.2023: Rage Generation Festival - Interview


So ganz kurz vor Hosenknopf flattert noch ein Festival rein, welches interviewt werden möchte. Am Samstag dem 9.9.2023 wird es in Halle das Rage Generation Festival geben.
Angedacht sind bis zu 500 Leute und wenn ich es richtig sehe, findet das Ganze in einen Bad, also in Wassernähe statt. Als Acts dabei sind Blaufuchs, die Griffins, Sam Sillah, About Monsters, Lynger, Røttnmeier und Panzertape (um nur einige zu nennen).
Mehr Infos findet ihr unter https://www.ragegenerationfestival.de

Dankenswerterweise steht uns Leonie für ein paar Antworten zur Verfügung.



1: Hallo Leonie, toll, dass das so kurzfristig und schnell klappt.
Ich hab noch nie was von Eurem Festival gehört. Wer steckt denn alles dahinter und warum tut ihr euch das an? Achja, und vielleicht stellst du dich auch noch ganz kurz vor.
Also ursprünglich kam die Idee tatsächlich in meiner Band „The JEALS“ auf, die jetzt auch so ca die Hälfte des Orga-Teams ausmacht. Wir haben in diesem Jahr 10-jähriges Jubiläum und wollten da was ganz Besonderes auf die Beine stellen. In 10 Jahren lernt man zum Glück auch viele coole Leute aus der Szene kennen und da haben wir uns dann mal umgehört, wer uns bei diesem Plan unterstützen würde. Dadurch ist die Idee aber schnell viel größer geworden, sodass wir dann ein Newcomerfestival geplant haben. Einige von uns sind selbst Newcomer und eigentlich alle haben viel mit Newcomeracts zu tun und da weiß man, wie schwer es für viele ist, auf Festivals zu spielen, obwohl es so viele talentierte Künstler:innen gibt. Bei „The JEALS“ haben wir aktuell auch zwei Frauen in der Besetzung und deswegen war uns auch von Anfang an klar, dass wir auch einen Schwerpunkt auf Diversität legen wollen, denn auch wenn man oft Gegenteiliges hört, gibt es viele coole Acts mit auch weiblicher Besetzung. Unser Orga-Team besteht also letztendlich aus Künstler:innen, Techniker:innen und Veranstaltungsplaner:innen.

2: Das Festival ist also ganz neu. Wie lange habt ihr geplant und welche Hürden gab es zu überspringen?
Vor ca. einem Jahr haben wir angefangen, das Team zusammen zu stellen und dann musste natürlich zuerst eine passende Location gefunden werden, bevor man auch die Größe und somit auch die Anzahl der Acts etc festlegen konnte. Eine große Hürde war auf jeden Fall die Finanzierung, da wir mit einigen Förderungen und Sponsoringpartner:innen gerechnet hatten, die dann leider abgesprungen sind.

3: Oh, das war bestimmt unangenehm. Wie habt ihr denn dann das Line-up zusammengestellt? Durfte jede:r seinen Senf dazu geben, bewarben sich Bands und hattet ihr bestimmte Vorstellungen über die Zusammensetzung was Lokalität, Gender und Musikgenre angeht?
Da wir alle auch in der Newcomerszene zuhause sind, haben wir natürlich über die Jahre viele coole Newcomeracts kennengelernt und da konnte jede:r Künstler:innen vorschlagen. Natürlich haben wir uns auf Genres geeinigt und selbstverständlich wollten wir nur tolerante und weltoffene Acts, aber das war sowieso für alle eine unverhandelbare Bedingung. Außerdem haben wir einen Schwerpunkt auf Diversität gelegt. Als Newcomerfestival wollten wir natürlich auch Acts, zu denen wir noch keine Verbindung hatten, eine Chance geben und haben deshalb eine Ausschreibung gemacht, wo es dann tatsächlich auch genau um deine Punkte, nämlich um Lokalität, Gender und Musikgenre ging. Viele cooel Acts haben sich bei uns beworben und wir haben sie uns alle zusammen angehört und aus jedem unserer Genre, also Punk/Alternative, Hiphop und Electro, ausgewählt.

4: Wenn ich an unsere Reviewmarathons denke, wo wir auch zusammen Musik hören, war das bestimmt ganz lustig! Ich hab gelesen und du hast es auch schon angesprochen, dass ihr Wert auf ökologische Nachhaltigkeit, Weltoffenheit und Diversität legt. Wie sieht das konkret aus?
Zunächst muss man da natürlich sagen, dass ein Festival per se natürlich nur bedingt nachhaltig ist. Eine gewisse Lärm- und Lichtverschmutzung sind nicht zu verhindern. Wir wollen einfach unser Bestes geben, um so nachhaltig wie möglich zu sein. So fanden wir unsere Location am Stadtrand optimal positioniert, da sowohl die Lärmbelästigung für Anwohner:innen als auch für die Natur minimiert werden kann. Auch die Lichtverschmutzung wird so beispielsweise nicht mitten in der Natur erhöht, sondern ist mit einer Stadt ja leider sowieso schon gegeben. Sowohl zu Besichtigungen, als auch, soweit möglich, für den Transport und unsere Crewanreise verwenden wir den ÖPNV und halten auch unsere Gäste an, am besten mit der S-Bahn zu Zscherberner Straße anzureise, um dort den CO2-Verbrauch möglichst gering zu halten. Vor Ort wird auch bei der Versorgung ein Wert auf Regionalität und Saisonalität geachtet und wir werden Müll trennen. Bei der Versorgung von uns und der Crew werden wir auch teilweise auf durch Foodsharing gerettete Lebensmittel zurück greifen. Unsere Festivalbändchen sind selbstverständlich auch nachhaltig aus recycletem PET hergestellt. Weltoffenheit hingegen stellt uns vor gar keine Fragen oder Probleme, denn das war für alle wie gesagt von Anfang an klar. Es wird barrierefreie Toiletten geben und auch ein Awarenessteam vor Ort sein, sodass wir einen sicheren Raum für alle schaffen wollen. Bei der Diversität wollten wir bei mindestens 50% unserer Acts in der Besetzung FLINTA-Künstler:innen realisieren, was wir mit 12 von 19 Acts auch geschafft haben und dieses Ziel verfolgen wir auch noch bei Crew und Helfer:innen.

5: Da ihr direkt am Wasser seid, wird es die Möglichkeit geben selbiges auch zu nutzen? Konkret: Sollen die Besucher:innen Badezeugs einpacken?
Da gibt es ein ganz klares Ja. Der Badestrand im Karlsbad war für uns alle auch von Anfang an ein großes Plus an der Location. Es wird festgelegte Badezeiten geben, wo auch die DLRG zur Sicherheit vor Ort ist und Umkleidepavillons für alle Interessierten – dem Badespaß steht also nichts im Wege.

6: Im Gegensatz zur ersten Planung kann nicht gezeltet oder übernachtet werden oder? Wie ist die Anbindung und wie kommen die Leute hin oder weg?
Das ist leider richtig, was wirklich schade ist, weil vor Ort ein Camping bei einem längeren Festival sehr gut möglich gewesen wäre. Zum Glück ist die Anbindung aber nachts auch von der Zscherberner Straße aus stündlich zum Hallenser Hauptbahnhof da. Zu dieser Haltestelle läuft man vom Gelände aus ca 15-20 Minuten.

7: Gibt es noch etwas, das ihr den Besucher:innen mit auf den Weg geben wollt?
Wir freuen uns schon sehr auf euch. Habt Spaß, seid respektvoll, wendet euch bei Problemen ans Awarenessteam, helft uns bei der Mülltrennung und reist am besten mit dem ÖPNV oder auch gerne mit dem Fahrrad an - im Karlsbad gibt es nämlich auch einen großen Fahrradparkplatz!

8: Vielen Dank, Leonie, für Deine Zeit, damit wären wir schon fast am Ende! Eine letzte Frage noch: Wenn Du beliebig wählen könntest, welche 5 Bands (egal ob noch aktiv oder nicht) hättest Du gerne bei euch auf der Bühne?
Auch wenn es schwer fällt, sich auf 5 Acts zu begrenzen, denken wir da natürlich an: Die toten Crackhuren im Kofferraum sowie an Muse, the Interrupters, Billy Talent und SXTN.

Bierschinken: Ich wünsch Euch viel Spaß und ein tolles Festival!


h*einz_zweidreI 09/2023
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