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Freitag, 06.05.2016: Interview mit The Tips

Foto: André Symann


Am Rande eines Konzertes in Duisburg ergab es sich, dass der größte Punkrocker Dortmunds die Symbiose von Hansa, Bierschinken und Tips einleitete. Das war dann ungefähr so:

Zwen: Hallooo!
Faf: Mach doch erstmal dein Bier auf! Moment, ich mach dir mal dein Bier auf.

Zwen: Welch ein Luxus!
Faf: Biertrinken ist nämlich wichtig, deshalb Prost!

Zwen: Prost! *klirrende Flaschen*
Faf: Mhhhmmm..Hansa.

Zwen: Ist das hier eigentlich das Backstagebier?
Faf: Ja, wir wurden gerade sogar gefragt, ob wenn wir kein Hansa trinken möchten....Ich nur: "Wie kein Hansa?!"
Wir hatten das mal in unserem Rider stehen, dass wir lieber Hansa als Becks wollen.

Zwen: Das finde ich vernünftig, denn Becks schmeckt auch einfach nicht.
Ali: Hansa schmeckt auf jeden Fall besser als Becks.

Zwen: Hattet ihr das auch schon mal, dass ihr in Köln gespielt habt und dass es dann nur Becks und Kölsch gab?
Ali: Ganz oft sogar.
Faf: Naja, ich meine das geht ja auch immer noch rein. Das Kölsch geht so gut runter.
Jay: Man trinkt's ja immer trotzdem.

Zwen: Wenn man fünf getrunken hat, ist es ja auch egal.
Faf: Am besten ist das im Sonic Ballroom, da gibt's nur diese 0,5-Sion-Kölsch, wo du dir 500 von reinkippen kannst.

Zwen: Ja, vor allem da gibt's dann diesen Kühlschrank und der ist immer voll.
Faf: Genau, es gibt aber kein Wasser. Da muss man dann erst mal nachfragen.

Zwen: Ja, da weiß man halt noch, wie man Prioritäten setzt.
Na gut, ich fange dann mal wirklich an euch Fragen zu stellen:
Wer kam eigentlich auf die Idee mit THE TIPS und warum habe ich euch das Publikum noch nie nach Trinkgeld anschnorren sehen?
...Sorry, ich musste diese pseudo-lustige Frage stellen.
Faf: Okay, vorne weg: Das hat nichts mit Trinkgeld zu tun. Nein, vorne weg möchte ich sagen: Ich freue mich wirklich sehr von Bierschinken interviewt zu werden.
Jay: Ein Traum geht in Erfüllung.
Faf: Wirklich! Das sage ich nicht nur so, das ist so.

Zwen: Okay, ja Matze hat mir das schon erklärt und wahrscheinlich dürfen wir über den wahren Grund, warum ihr so heißt, gar nicht schreiben.
Faf: Matze? Der größte Punkrocker von Dortmund? Der kennt uns?
Ali: Ja, ich hab die Band damals mit unserem alten Bassisten, dem Frank, gegründet und dann kam auch schon der Jay, der Drummer dazu und irgendwann später auch der nette Faf.
Faf: Da war der Frank dann schon nicht mehr dabei und irgendwann brauchten die Tips, diese bekifften Tips, halt Tips und so kam der Name. Aufregend, oder?

Zwen: Spannend!
So, Achtung, jetzt kommt die provokative Frage.
Faf: Oh Gott!

Zwen: Es gibt ja Leute *hust* Bierschinken *hust* Redaktion *hust*, die sagen, dass ihr nur eine Kopie einer gewissen amerikanischen Band seid.
Faf: Die Bierschinken-Redaktion kann mich mal.
Faf und Jay: LÜGENPRESSE! LÜGENPRESSE!!!111
Jay: Das ist meine Antwort und mehr sage ich dazu nicht.
Ali: Ja, keine Ahnung. Am Anfang war das vielleicht noch so, aber mittlerweile sind wir davon weg. Das erste Album klingt schon sehr nach Sublime, aber mittlerweile nicht mehr.
Faf: Wir klingen nämlich jetzt wie die Red Hot Chili Peppers.
Jay: Ist das so?

Zwen: Ja, das hab ich auch gelesen.
Jay: Oder wie Rage Against The Machine.
Ali: Ja, das konnte man auch lesen.

Zwen: Also, mit eigener Musik habt ihr's nicht so?
Ali: Wir covern von allem. Wir nehmen von den Besten.
Faf: Ja, gestern haben wir ein Akustik-Set gespielt und haben total den Willy Nelson-Rip-Off gemacht. Alles in Country, voll geil.
Jay: Ja, und Dire Straits und Queen haben wir auch gemacht.
Faf: Habe ich schon gesagt, dass die Bierschinken-Redaktion mich am Arsch lecken kann?

Zwen: Ne, gerade hast du noch betont, wie geil du uns findest.
Matze: Zwen, ich hab' deine Kamera kaputt gemacht.
Faf: Fürs Protokoll: Matze, der größte Punkrocker Dortmunds, hat die Kamera kaputt gemacht.

Zwen: Ja, aber das ist nicht schlimm. Da Matze der größte Punkrocker von Dortmund ist, impliziert das natürlich auch, dass er sehr viel Geld hat und deswegen werde ich schon morgen eine neue, viel bessere Kamera haben.
Ihr wart ja schon ziemlich früh relativ erfolgreich und hattet direkt ein Label und alles. War das für euch zunächst ein bisschen krass oder wie lief das?
Jay: War eigentlich immer das Ziel was am Start zu haben. Der Lars von Rotlicht Records hat uns direkt angeschrieben, obwohl wir eigentlich nur gespielt hatten. Das war schon ein bisschen krass.
Ali: Damals gab's noch MySpace. Da hatten wir mal ziemlich viele Follower.
Faf: Jetzt fangen wir schon mit den guten, alten Zeiten an. Wenn man sonst nix mehr zu erzählen hat...

Zwen: Und bei MySpace kann man immer noch eure erste Platte oder eure ersten Demos hören?
Faf: Ja, ich versuche das immer abzuspielen, aber es funktioniert nicht.

Zwen: Naja, vielleicht hat MySpace, wenn das Interview draußen ist, wieder zwei neue User und freut sich total und dankt uns deswegen.
Faf: Ihr könnt mich auch adden bei MySpace. "Faf" heiß ich.

Zwen: Und wie siehts aus mit Touren?
Jay: Mit Prosecution waren wir schon auf Tour, mit Jaya The Cat und noch einigen anderen. Momentan versuchen wir aber mehr die Wochenenden voll zu kriegen. Ist halt geiler, wenn man am Wochenende einen vollen Club spielt, als dann an einem Montag vor fünf Leuten zu stehen.
Faf: Außerdem müssen wir ja auch noch dieser ätzenden Lohnarbeit nachgehen. Wir sind ja nicht, wie Matze, der größte Punkrocker von Dortmund.

Zwen: Ne, der braucht das nicht.
Ali: Also, ich mag meinen Job.
Faf: Ja, ich mag meinen Job auch, wurde nur Montag mit Ziegelsteinen beworfen.
Lohnarbeit und Ziegelsteine...und deswegen spielen wir nur am Wochenende. Ab und an ja auch mal so, wenn sich das anbietet, wenn z.B. eine Support-Tour ansteht. Ansonsten am Wochenende.
Jay: Ja, demnächst sind wir unter der Woche mit den Bennies unterwegs.
Ali: Ach, das ist ja jetzt schon.
Faf: Ja, das ist jetzt schon Ali.
Außerdem ist das am Wochenende ganz gut, weil wir ja eh schon ein Alkoholproblem haben.

Zwen: Also trinkt ihr jetzt nur noch am Wochenende?
Faf: Ja...hmmmm...mhhmmm...

Zwen: Das ist zumindest das Ziel.
Faf: Ja, man kann das dann seiner Mama besser erzählen.
Jay: Die liest ja auch bestimmt das Interview.

Zwen: Ja, klar. Mütter und Schwiegermütter. Unser Hauptpublikum.
Faf: Meine Mama kommt gleich.
Ali: Echt? Krass!

Zwen: Wie sieht das denn aus mit Skaten. Ist das immer noch wichtig für euch?
Faf: Ja, auf jeden Fall.
Jay: Wir veranstalten halt zwei Mal im Jahr einen Contest in Neuss und gucken dass wir damit Netzwerke schaffen. Wir machen den Contest und danach ein Konzert und die ganzen Skater können dann kostenlos mit aufs Konzert. Außerdem machen wir mit Reel und Pavel so eine Kollaboration für ein Skatedeck.
Faf: Fahren tun wir auch noch.
Jay: Bald kommt auch ein Skateview.
Faf: Ja, wir sind da was am planen dran, damit die Leute sehen, der Ali kann einen Olli.
Ali: Ich wollte gerade sagen. Eigentlich kann ich nicht skaten. Also, ich kann rumfahren, ich kann einen Olli und manchmal schaffe ich es sogar die Mini-Ramp runter.
Faf: Letztens haste einen Rock to Fakie gelernt.
Ali: Ich weiß nicht, was das ist.
Faf: Ja, in Düsseldorf gibt es halt eine ziemlich große Skateszene, weil auch viele Leute von außerhalb hierher kommen, was wahrscheinlich an der alten Halle liegt, die es jetzt nicht mehr gibt.
Jay: Da haben wir auch vor zwei Jahren bei einem Benefiz mitgespielt.
Faf: Dadurch kamen dann auch die Connections, auch zum Titus.
Jay: Im letzten Jahr haben wir das Auftakt-Konzert bei Titus im Shop gespielt.
Faf: Man trifft sich dann zum Fahren und fährt Skateboard. Das macht nämlich Spaß, kann ich dir sagen. Fährst du auch?

Zwen: Ne, weil mein Skateboard untenrum komplett verrostet ist und ich die Achse nicht mehr verstellen kann. Das hat jetzt immer so'n Rechtsdrall.
Faf: Voll das Nazi-Skateboard!
Dann solltest du es mal reparieren und dann anfangen.

Zwen: Oder ich sollte es mit dem Rechtsdrall mal ein bisschen ins AZ schicken.
Jay: Fitness wird ja auch sehr groß bei uns geschrieben.
Faf: Ja, Fitness ist wichtig.
Ali: Das wusste ich bis jetzt noch nicht.
Faf: Ich habe wieder Waden aus Stahl, weil ich wieder mit dem Board zur Arbeit fahre.
Ali: Wenn ich mit meinem Board zur Arbeit fahren würde, würde das nichts bringen, weil ich ca. fünf Minuten brauche, nicht mal, wohl eher eine Minute.

Zwen: Ich wollte mal zum neuen Album fragen: Der Sound ist ja ziemlich fett und ihr arbeitet ja auch mit verschiedenen Gitarren. Live habt ihr nur eine Gitarre und Studio kann man ja immer etwas tricksen. Wie macht ihr das, dass es nicht total leer klingt live?
Ali: Also, wir haben das Album live eingespielt. Im Studio hatte ich zwar zwei Verstärker bei denen ich umschalten konnte, aber trotzdem klappt das live auch ganz gut. Es ist natürlich nicht immer genau das, was auch auf Platte ist, aber das Meiste kann man ganz gut regeln. Zur Not wird es ein wenig anders gespielt, aber es klappt gut. Glaube ich.
Jay: Hast du uns denn schon mal live gesehen?

Zwen: Ja, ein Mal auf dem Back To Future und ein Mal im Rattenloch, daran kann ich mich aber nicht mehr erinnern.
Jay: Ich auch nicht.
Faf: Warst du einer von den nackten Idioten?

Zwen: Ne, ich weiß es nicht, vielleicht.
Ali: Erinnerst du dich denn daran dass nackte Leute da waren?

Zwen: Ne.
Ali: Ohoh.

Zwen: Aber ich war auf dem Back To Future und daran erinnere ich mich noch. Aber ihr habt ja auch früh gespielt. Das war dann einfach für mich.
Faf: Früher spielen, mehr saufen.
Jay: Alles für die Fitness.

Zwen: Wo seht ihr euch denn? Wärt ihr lieber auf dem Zeltplatz vom Back To Future mit literweise Bier, in einem Club Backstage in Düsseldorf oder auf einem Reggae-Festival?
Ali: Alles mal. Es kommt drauf an.
Faf: Also, sagen wir mal so. Am besten läuft es, wenn man auf einem Festival spielt, den Backstage voller Bier hat, da auch Reggae-Bands spielen und man dann noch zum Zeltplatz laufen kann, wo die Leute tonnenweise Bier haben und man die Bierbong mit denen ausprobieren kann, aber wenn man so wählen müsste, würde ich wohl den Backstage wählen, weil es da Bier gibt.
Jay: Aber aufm Zeltplatz doch auch.

Zwen: Festival oder Clubkonzert?
Ali: Es kommt drauf an.
Jay: Volles Clubkonzert ist immer cooler als Festival mit zwei Leuten.
Wir haben mal beim Open Flair gespielt und da haben die bei unserem zweiten Song erst die Schleuse geöffnet. Und dann bisse fertig und dann stehen da die Ersten.
Faf: Dafür war das Bier gut. Es ist natürlich geil, wenn du einen schwitzigen Club hast, wo alles voll ist, aber es ist auch geil, wenn man bei einem Festival über tausend Leute guckt. Hat beides was. Ich wollte mich nicht entscheiden müssen.
Ali: Ist ja auch zu schwierig.
Faf: Echt mal, kannste nicht was einfaches fragen? 1+1, oder so?

Zwen: Na gut, ich schenk euch mal eine Frage: Habt ihr am Ende selbst noch was zu sagen?
Faf: Wir liebe Bierschinken! Den Bierschinken.

Zwen: Also nicht unser Zine.
Faf: Doch, doch, ich bin wirklich großer Fan. Das sage ich jetzt nicht um dir Honig ums Maul zu schmieren. Und jetzt habe ich auch endlich mal ein Gesicht zu den Berichten.

Zwen: Ja, zu meinen. Ich kriege ja manchmal auch Ärger für Berichte, die ich gar nicht geschrieben habe. "Eye, du hast meine Band kaputt geschrieben!"
Ali: Aber das ist ja gerade das schöne.
Faf: Ja, genau, deswegen lese ich euch ja so gerne. Wenn ihr schreibt die Band ist scheiße, dann wird das wohl stimmen. Wenn ihr schreibt die Tips sind scheiße...

Zwen: Immerhin wisst ihr nicht, wo ich wohne.
Faf: Da könnte ich ja mal den größten Rockstar Dortmunds fragen.

Matze: Scharnhorst! Scharnhorst!
Zwen: Da wohne ich gar nicht.
Faf: Da will ja auch keiner wohnen.

Zwen: Och naja...
Gut, das wars dann schon. Ich danke vielmals und ich seh' euch dann auf der Bühne.
Faf: Ja, tschüü.


Zwen 05/2016
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