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Donnerstag, 14.01.2016: The Offenders im Interview!


Nach einem missglückten Vor-Ort-Termin auf der letzten Tour konnten uns The Offenders zumindest auf dem digitalen Wege nicht mehr davon laufen. Hier Zwens Email-Interview mit den Exil-Italienern! Das englische Original gibt's weiter unten.

Zwen: Hey Leute. Ihr habt jetzt ziemlich viel getourt und es liegen noch immer einige Konzerte vor euch. Was waren die besten Moment während dieser Tour und meint ihr, dass ihr nach drei Monaten auf Tour immer noch Spaß habt?
Valerio: Du wärest wahrscheinlich überrascht, wenn du wüsstest, dass wir immer noch nicht genug haben und wir am liebsten immer spielen würden. Wir wurden dafür geboren, wir wollen immer noch mehr, mit jedem einzelnen Schritt, den wir machen, versuchen wir noch ein Stückchen höher zu kommen. Selbstverständlich haben wir immer noch eine ganze Menge Spaß auf der Bühne und unterwegs. Jedes Konzert ist ein ganz eigenes und neues Ding. Bis jetzt hatten wir immer volle Läden, die Leute haben auch Bock auf das neue Album und singen teilweise alleine die neuen Songs. Es ist immer wieder schön die Herzen unserer Fans zu berühren und vielleicht auch ein paar neue zu bekommen. Dank ihnen allen können wir immer noch das tun, was wir lieben. Einer der besten Momente bis jetzt war in Bamberg mit unserem Freund und früheren Roadmanager Frank Keil, aber auch letztes Wochenende der ausverkaufte Gig in Köln und das volle Haus in Hannover...Was für ein verdammt geiles Chaos!

Zwen: Reden wir mal über das Leben auf Tour: Ihr habt nicht nur eine Menge europäische Länder gespielt, wie Griechenland, Tschechien oder Irland, ihr hattet sogar schon die Möglichkeit in China zu spielen. Wie läuft da so Ska, 2tone und Punkrock?
Valerio: Wie ich immer wieder betone: China ist keine wirkliche Demokratie. Ich meine, wenn du dich über individuelle Freiheiten hier beschwerst, schwing' deinen Arsch mal lieber da runter und denk noch mal über deinen Standpunkt nach. China ist ein verdammt großes Land, Milliarden Leute leben dort und davon sind nur sooo wenige in Subkulturen. Das ist eine ganz andere Welt und ich kann wirklich nicht sagen, dass ich es bereue, nicht dort geboren zu sein.

Zwen: Würdet ihr sagen, dass eure Musik eher von Oldschool-Musik, wie Reggae, Ska und Soul, beeinflusst ist? Nennt doch mal ein paar Bands, bei denen ihr sagen würdet, dass sie einen großen Einfluss auf eure heutige Musik gehabt haben.
Valerio: Nein, ich würde niemals sagen, dass unsere Musik von Reggae beeinflusst ist, auch wenn ich Early Reggae und Rocksteady höre! Ich sage oft, dass meine Lieblingsbands The Clash oder Jam sind, also könnte man schon sagen, dass ich von "oldschool"-beeinflusst bin, da es diese Bands seit über 30 Jahren nicht mehr gibt. Ich liebe Northern Soul und da ist sicher ein Mix drin, wenn ich Songs schreibe. Aber, wie ich das schon sehr oft gesagt habe, wir haben unseren ganz eigenen Sound und das ist es auch, was selbst Kritiker, die uns nicht mögen, sagen: "Offenders klingen wie Offenders". Das ist so unsere Marke und da bin ich auch stolz drauf. Also um es laut und klar zu sagen: WE ARE NOT A SKA BAND / WE ARE NOT A REGGAE BAND - WE PLAY FAST/LOUD & ROUGH it's our sound! ; )

Zwen: Vor ein paar Jahren ist die komplette Band von Italien nach Berlin gezogen. Was war der Grund dafür? Denke mal nicht das Wetter.
Valerio: Wie ich das schon sehr oft gesagt habe: Wir hatten in Berlin einfach mehr Möglichkeiten, deswegen sind wir dahin gezogen. Nachdem unsere erste Platte ausverkauft war und wir in den Genuss kamen, von Muttis Tourbooking unter die Fittiche genommen zu werden, bekamen wir auch unseren ersten "richtigen" Plattenvertrag für unser zweites Studioalbum Action Reaction. Von Anfang an war also unsere größte Fangemeinschaft in Deutschland und sie ist dort immer noch am größten. Auch wenn wir in vielen anderen europäischen Ländern spielen. Wir lieben Berlin, wir leben alle in Kreuzberg und darüber sind wir alle immer noch mehr als froh. P.S. Wenn's um's Wetter ginge, hätten wir uns ein anderes Land gesucht. ;)

Zwen: In den Liedern "St. Pauli Swing Jugend" und "Berlin will resist" singt ihr über Protest und Antifaschismus in der deutschen Geschichte. Wie wichtig ist für euch die antirassistische Geschichte und wie beeinflusst euch diese, wenn ihr Songs schreibt?
Valerio: Danke für die Frage und danke dafür, dass du zwei meiner Lieblingslieder erwähnt hast. "Berlin will resist" ist mein ganz persönlicher Tribut an die Stadt, die mich nun schon seit einer ganzen Weile aufgenommen hat, ein Tribut an ihre jüngste Geschichte, an den bekannten Aufruhr von 1987, eine Tradition, die in XBerg irgendwie immer noch weiterlebt. Wir haben das Lied N. Kubat gewidmet, der in seiner Zelle "Selbstmord" begangen haben soll, beschuldigt, für die ganze Sache verantwortlich zu sein...unverständlicher Weise. Bis heute eine Geschichte über der viele Schatten liegen.
"St. Pauli Swing Jugend" handelt von den Swing Kids, die während des Naziregimes von Repressionen bedroht und verfolgt wurden. Die Jugendlich haben damals Black Music (oder wie die Propaganda es damals nannte "Nigger-Musik") gehört und dazu getanzt. Das wurde von den Nazis von Anfang an nicht toleriert und während des Weltkriegs sogar verboten. Die Swing-Leute haben damals, ohne in eine wirklich politische Vereinigung involviert zu sein, einfach gedacht, dass der Rhythmus und die Vibes dieser "Nigger-Musik" moderner und aktueller sind, als Wagner und der ganze andere Nazimist, den man in den Camps der Hitler Jugend lernen musste. Sie haben sich sogar über den Hitlergruß lustig gemacht, indem sie ihn in "Swing heil" abänderten. Viele der Swing-Kids wurden verfolgt und einige mussten in den Knast. Soweit ich weiß, musste zwar niemand von ihnen in ein Konzentrationslager, aber trotzdem wurden sie als Feinde des Naziregimes bezeichnet. Ihre einzige Schuld war es zu Swing zu tanzen. Stell dir das mal vor!!!

Zwen: Momentan feiert ihr ja 10 Jahre Offenders, indem ihr ziemlich viel tourt und ein neues Album rausgebracht habt. Habt ihr schon Pläne für die Zukunft?
Valerio: Sicher!! Ein neues Album und auf Tour gehen. Das ist unser Plan und das wird, so lange wie wir leben, immer der Plan sein.

Zwen: Vielen Dank fürs Interview. Man sieht sich.
Valerio: Danke fürs Interview und an alle Leser: Man sieht sich im Pit!



And now the ganze Quatsch in english!

Zwen: Hey Guys. You were touring a lot recently and there are still a lot of shows to go. What were the best moments on this tour and do you think you will still have fun after more than three months of touring?
Valerio: You would probably be surprised knowing that We aren't satisfied at all and we wish to play everytime, we were born for this, we always wanna do more, every single step we reach we try to get higher! Sure we're still having lots of fun on stage and on the road, every new show is a new thing! Till now we had really packed clubs and full houses, people seem to dig our new album, singalong the new songs, it's a pleasure that we maybe hit again the heart of our fans and get some new one, thanks to all of them we can still do what we love to do! One of the best moment so far was in Bamberg with our friend and former road manager Frank Keil, but also last week end the sold out gig in Köln and the packed house in Hannover...what a great bloody mess!

Zwen: Talking about tour life: You guys have not only played European Countries such as Greece, Czech Republic or Ireland. You even had the opportunity to play China. How is Ska, 2tone and Punkrock going there?
Valerio: As i often said, China isn't a real democracy, i mean, if you wanna complain about our individual freedom over here, better get your ass over there and try to re-consider your point of view! China it's a fucking huge country, billions of people and soooo few of them are into subculture, it's really another world, and I really don't regret that i wasn't born there!

Zwen: Would you say your music is rather influenced by oldschool music, like Reggae, Soul and Swing? Please name some bands you would say that had a big influence on the music you make today.
Valerio: No, i never said my music it's influenced by reggae, even if I listen early reggae and rocksteady! I often said one of my top favourite bands are Clash or Jam, so sure I'm "old school" influenced cause both bands don't exist since 30 years or something like that! I love northern soul and sure i have some mix into my songwriting, as i said many times, we have our own sound, and that's something that even critics that don't like my band much always said: Offenders sound as Offenders, it's our trademark and i'm quite proud of it, so to make it short again and say it loud : WE ARE NOT A SKA BAND / WE ARE NOT A REGGAE BAND ? WE PLAY FAST/LOUD & ROUGH it's our sound! ; )

Zwen: A few years ago the whole band moved from Italy to Berlin. What was the reason for this decision? Probably not the wheather I guess.
Valerio: As i said many other times, we moved to Berlin due to opportunities, after our first record was sold out and we get into the roster of Muttis Booking and we've got our first "serious" record deal for our second album Action Reaction. Our fans base was in Germany in our beginning and still stronger in Germany nowadays even if we've played mostly everywhere in Europe; we love Berlin, we all live in Kreuzberg and we're still more then happy about it! ps. If was for the wather, we would have choosen some other countries ; )

Zwen: In the songs "Berlin Will Resist" and "St. Pauli Swing Jugend" you sing about protest in German history and antifascist history in Germany. How important is this antiracist history for you when you are writing songs?
Valerio: Thanks for this question and thanks for mentioning 2 of the songs i like most : "Berlin Will Resist" is my personal tribute to the city that host me since a long while, a tribute to his recent history, to the famous riot of May 1987, a tradition that still going on somehow in Xberg, and is dedicated to the memory of N.Kubat who died "suicided" in his cell, accused to be responsable of the whole thing...definitely unreasonable and still a story full of shadows even nowadays.
St. Pauli Swing Jugend talks about the persecuted cult during the nazi regime, the swing kids were listening and dancing black music, or better, as German State defined it back then "NIGGER MUSIC" that was not tolerated in the beginning and later on during the world war, even forbidden. The Swing Kids even without being involved in any political association, they were simply thinking that the beat and vibes of the "nigger music" were more modern and actual then Wagner and all the Nazi craps they were forced to learn duirng their camps in the Hitler Jugend...they even used to make fun of the nazi salute saying "swing heil!" instead of the most tragic and famous way we all know. Many swing kids were persecuted, some faced jail time, as far as i know no one of them were into the camps, but still, they were considered enemies by the nazi regime, their only fault was dancing swing, immagine that!!!!

Zwen: Now you just celebrated ten years of Offenders with a new album and a lot of touring. Are there already plans for the future?
Valerio: Sure!! A new album and more touring, that's our plan and will always be our plan as long as we live!

Zwen: Thank you very much for the interview. See you around.
Valerio: Thanks to you for the interview and to all the readers, see you in the mosh pit!


Zwen 01/2016
Mehr zu: Interview The Offenders

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