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Mittwoch, 03.05.2017: Interview mit Gnarwolves

Die gefeierten Gnarwolves sind auf Tour und bringen zudem ihr neues Album "Outsiders" raus - Grund genug für Zwen, sich vor ihrem Konzert in Köln auf ein paar Fragen mit Thom und Charlie zu treffen.
Wer lieber die englischen Originalaussagen lesen will, scrollt weiter runter.

Zwen: Hi, ich sitze hier gerade mit den Gnarwolves im Underground in Köln. Die Jungs hatten vor ein paar Minuten Soundcheck und direkt neben mir sitzen...
Thom: Ich bin der Thom und außerdem Gitarrist und Sänger bei den Gnarwolves.
Charlie: Mein Name ist Charlie und ich bin der Bassist und ebenfalls Sänger. Momentan trinke ich grünen Tee Zitrone-Ingwer.

Zwen: Ich frage mich schon länger, wie spricht man euch eigentlich korrekt aus? Das „G“ ist doch still, oder?
Thom: Ja, genau, das „G“ ist still, also sprichst du es „Narwolves“ aus. Das ist so ein englisches Ding.

Zwen: Klar, würde man das „G“ sprechen, würde es ja auch echt komisch klingen. So, jetzt da wir schon am G-Punkt waren, lasst mich mal weiterfragen: Warum nennt ihr euch überhaupt so?
Thom: O Gott! Das ist die älteste Geschichte überhaupt. Wir saßen rum und haben über einen Bandnamen diskutiert. Dabei lief „Frozen Planet“, eine Sendung auf BBC. Der Moderator war David Attenborough. Wenn ihr den nicht kennt, solltet ihr ihn sofort auschecken. In der Sendung kam dann irgendwas über „Narwhales“ und dann sagte wer „Hey, warum nennen wir uns nicht Gnarwolves“. Alle lachten. Am nächsten Tag kam die gleiche Frage noch mal auf. Wieder lachten alle und so kamen wir dann zu unserem Namen.

Zwen: Ihr wart jetzt schon ziemlich oft auf Tour. Gibt es von dieser Tour bereits irgendwas besonders zu berichten?
Thom: Bis jetzt haben wir ja nur Amsterdam gespielt und heute sind wir hier, aber uns ist schon ein Reifen geplatzt. Die Tür ist auch schon abgefallen.
Charlie: Wir hatten ja schon so einige Sachen, aber in den ganzen sechs Jahren war es noch nie ein Reifen.

Zwen: Auf einer Tour hattet ihr ja eine kaputte Scheibe.
Thom: Ja, wir hatten ein schön zerbrochenes Fenster.

Zwen: Was war da los?
Thom: Irgendwer hat die Schlüssel im Auto vergessen und unser damaliger Tourmanager kam auf die tolle Idee, dass es am besten wäre das Fenster einfach einzuschmeißen. Haben wir dann auch gemacht.
Charlie: Am Ende wurde dann einfach ein lückenhaftes Stückchen Fenster über das Loch geklebt.

Zwen: Wo habt ihr das machen lassen?
Thom: Ich meine das wäre irgendwo in Prag gewesen. Also sind wir zu irgendeinem zwielichtigen Mechaniker gegangen.

Zwen: Wie ist so ein Tag auf Tour für euch, aber um die Sache etwas interessanter zu machen: Beschreibt das doch bitte mal in Getränken?
Thom: Heute oder generell?
Charlie: Heute!
Thom: Kein Ahnung, ich hatte erstmal einen Saft, Kaffee, Wasser - tatsächlich vor allem Wasser - .
Charlie: Als ich aufwachte, war das erste, was ich dachte: „Oh schön, ein Schluck Wasser von letzter Nacht“. Danach hatte ich erst mal eine ausführliche Sitzung auf dem Pott und dann gab es erstmal Schoko-Milch, denn wenn du in Europa bist, musst du erstmal Schoko-Milch trinken. Wenigstens einmal pro Tag.

Zwen: Jetzt will ich noch was zum neuen Album wissen. Das kommt ja am 5. Mai raus und ich hoffe, dass es okay ist, wenn wir da ein paar Infos leaken.
Thom: Gibt es das Interview eigentlich in Schriftform oder ist das für ein Radio?

Zwen: Ne, ich schreibe das.
Thom: Oh, na dann können wir dir das Album schon mal nicht vorsingen.
Charlie: Nun, das Album heißt „Outsiders“. 10 Songs sind drauf. Thom selbst hat das Artwork designed und das Ganze ist wahrscheinlich das Album von uns, welches am meisten D.I.Y. ist.
Thom: Wenn du dir einen Eindruck von der Platte machen willst, musst du dir die schon selbst anhören. Ich finde nämlich echt, dass das schwer zu erklären ist. Ein bisschen so als wollte man erklären, wer die Beatles sind.
Charlie: Es gibt da einen Song auf dem Album, der ist die ganze Zeit nur in D-Beat. Da verändern wir nicht mal das Tempo. Der Song heißt 'Paint Me A Martyr'.

Zwen: Beim Hören das Albums hatte ich den Eindruck, dass vor allem innere Konflikte, aber auch Konflikte des Individuums mit der Gesellschaft verarbeitet werden. Da ist z.B. der erste Song „I was born a straitjacket“.
Thom: Ja, also ich bin jetzt nicht wirklich in einer Zwangsjacke geboren worden. Das ist eine Metapher.

Zwen: Wäre aber eine coole Geschichte.
Thom: Unsere Songs handeln vor allem von Selbstreflexion. Außerdem versuchen wir herauszuarbeiten was gut und was schlecht daran ist, ein Mensch zu sein. Es geht aber auch um zwischenmenschliche Beziehungen. Vielleicht könnte man zusammenfassend einfach sagen, dass es darum geht ein Mensch zu sein.

Zwen: Ist das nicht ein bisschen komisch, wenn man in seiner Musik so ernste Themen anspricht und dann auf die Bühne geht und einfach Spaß haben will?
Thom: Aber ist das nicht gerade großartig, wenn man so eine ernste Angelegenheit in etwas Positives verwandelt? Für mich auf jeden Fall. Für mich ist auch Spaß zu haben mit das Wichtigste.

Zwen: Wäre es nicht besser, wenn ihr euren emotionalen Punkrock ca. 13 Jahre eher gespielt hättet?
Thom: Ja, wahrscheinlich schon, aber damals waren wir noch zu jung. Da konnten wir das noch nicht. Ich hätte da wohl eher eine Ska-Punk-Band gegründet. Andere Zeiten halt.
Charlie: Ich war damals in einer Metalband.
Thom: Wahrscheinlich hätten wir damals mehr Alben verkauft.
Charlie: Andererseits kommt auch alles wieder.

Zwen: Danke für die ehrliche Antwort. Was wäre denn so das schlimmste, was ein Kritiker über euch schreiben könnte?
Thom: Nun, vielleicht sowas: „Ich musste mehr so aus Versehen ein Interview mit den Gnarwolves machen und die stanken nach Pisse“.
Also, persönliche Attacken fände ich nicht so nett, aber eigentlich interessiert mich das nicht so, was die Leute von unserer Musik denken. Wenn es dir nicht gefällt, ja dann fick dich halt.
Charlie: Es ist uns eigentlich egal ob du uns magst oder nicht. Deine Entscheidung.

Zwen: Zum Schluss: Habt ihr noch was wichtiges zu sagen?
Thom: Shoutout an die Big Love Crew. #420blazeitpsychodelicly. 2K7E Die Gnarwolves-Crew kommt zu euch mit dem dicken Messer.
Charlie: Hashtalk eh ich meine #GnarwolvesInTheHotSee #GetOutCauseItsGettingHot.

Zwen: Ich danke für das Interview.
Charlie: Danke dir! Peace and Love! Heiße Liebe!




Und hier das Ganze nochmal unübersetzt:

Zwen: Hi, I am sitting here with Gnarwolves at Underground Cologne. The band had their soundcheck just a few minutes ago and right next to me there is...
Thom: My name is Thom and I am doing vocals and playing guitar for Gnarwolves
Charlie: I am Charlie. I am drinking Green Tea lemon ginger.

Zwen: I was curious. How do you spell Gnarwolves? Is the 'G' silent?
Thom: Yes, the 'G' is silent so you actually say Narwolves. This is an English thing really.

Zwen: Okay, if you just spell the 'G' it sounds very strange. So now we had the G-point, lets move to my next question: Why do you call yourselves Gnarwolves?
Thom: O my god, this is the oldest story that we have got. We were sitting aside and discussing what our band should be called and we were watching the tv program 'Frozen Planet' which is on BBC. It was David Attenborough. If you don't know him you should become aware of him. So the show came to a point were it was about Narwhales and someone said why don't we call us 'Gnarwolves'. Everyone laughed. The next day we thought about it again and again we laughed, so this was our bandname.

Zwen: You hit the road quite a few times. So was there already any exciting incident happening on this tour?
Thom: So far? Well, we only played Amsterdam and today we are here in Cologne. We have had a tire explode. The was quite good, the door fell off as well.
Charlie: In the whole six years we have broken down before but it was never a tire.

Zwen: Well, on one tour you had a broken window.
Thom: Yeah, we had a good broken window.

Zwen: What happened?
Thom: Someone let the keys inside the van and then our tourmanager back then thought that the best way to get in was to smash the window. So we did.
Charlie: We ended up that these guys just took a sketchy bit of window and taped it over the hole.

Zwen: Where was it done?
Charlie: We were in like Prague. So we went to a kind of dodgy kinda mechanics, industrial place.

Zwen: How was the day on tour for you but to make it more interesting I want you to describe it in drinks?
Thom: Today on tour or in general?
Charlie: Today!
Thom: I don't know I had a juice, coffee, water – mostly water.
Charlie: I had woke up: 'Oh, a sip of water from last night', then I went to get a crap and then I had a chocolate milk because you need to get a chocolate milk at least once a day when you are in Europe.

Zwen: Now I wanted to ask about the new album which is coming out 5th of May. Is it okay if we leak some information?
Thom: Is the interview written down or published in a radio?

Zwen: No, it's written down.
Thom: Well, then we can't sing the songs right now.
Charlie: The album is called „Outsiders“. There are 10 songs on it. Thom drew the artwork all by himself. It's probably the most D.I.Y. record so far.
Thom: To the record itself: You need to listen to it. I mean it's hard to explain. It's like explaining what the Beatles are.
Charlie: There is one song on it which is only D-Beats. It doesn't even slow down or speed up. It is called 'Paint Me A Martyr'.

Zwen: To me it seems like the topic of the album is like the inner conflict but also a conflict on the outside. For example the first song „I was born a straitjacket“.
Thom: Yeah, but I was not actually born a straitjacket. It is a metaphor.

Zwen: This would be a cool story.
Thom: The songs are mostly about self-reflection and trying to work out what is good and what is bad about being a human being. It is also about how people relate to each other. Maybe you can say it is about being a person.

Zwen: Isn't it strange to talk about this serious issues when you are going on stage and just trying to have a good time?
Thom: Isn't it a good thing to turn something serious in a positive way? For me it surely is. And for me having a good time is one of the most important things.

Zwen: Wouldn't it be better if you played your music which is emotional punk rock 13 years ago?
Thom: Yeah, obviously but we were younger. We wouldn't been able to. I think 13 years ago I was more going for a Ska-Punk-Band. These were different times.
Charlie: I was in a metal band back then.
Thom: We would have been selling more records.
Charlie: It all comes back someday.

Zwen: Thank you for the honest answer. What's the worst thing a reviewer could write about your band?
Thom: Well maybe something like that: 'When I accidentally meet Gnarwolves they stink like piss'. Well, personal attacts wouldn't be so nice but I don't really care about what people think what we sound like. I mean if you don't like it 'fuck off!'.
Charlie: We don't really care if you like it or not. I mean it's up to you.

Zwen: Last but not least: Do you have to say something else?
Thom: Big up the True Love Crew #420blazeitpsychodelicly. 2K7E Gnarwolves-Crew comin' at you with a big knife.
Charlie: Hashtalk eh #GnarwolvesInTheHotSee #GetOutCauseItsGettingHot.

Zwen: Thank you very much for the interview.
Charlie: Thank you man. Peace and Love. Hot loving.


Zwen 05/2017
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