Nathan Gray, bekannt durch Boysetsfire und weniger bekannt durch The Casting Out (mit denen er immerhin auch zwei Alben auf den Markt geworfen hat), hat mal wieder eine neue Band. I am Heresy nennt sie sich, sie machen Post-Irgendwas (wenn Boysetsfire schon Post-HC waren, ist das hier wohl Post-Post-Hardcore) und personell besonders ist, dass auch Nathan Grays Sohn mit von der Partie ist. Auch der Sohn des langjährigen BSF-Gitarristen Josh Latshaw zählt zur Besetzung der sechsköpfigen Truppe.

Die Scheibe beginnt mit einzelnen, verzerrten Klaviaturanschlägen, die musikalisch am ehesten in den Noise-Bereich passen würden. Sowas muss man wohl machen, um im Post-Bereich positiven Anklang zu finden (man merkt, so ganz meine Baustelle ist das nicht), mir geht es eher auf den Zeiger. Nach einer knappen Minute geht das Geknüppel aber endlich los und man fühlt sich angenehm an die frühen Tage von BSF erinnert. Komplexe Gitarren, diverse Tempowechsel und viel Gebrüll, aber auch cleane Gesangsteile dominieren hier die Musik.

Track 4 ist eine sanfte Ballade mit Frauenstimme, bevor das Gaspedal wieder durchgetreten wird. Im siebten Stück wird wieder in Noise-Gefilden gegraben, bevor ein "normaler" Song das Ende des Albums einleitet und eine von Akustikgitarre und Nathan Grays Stimme getragene Ballade die Scheibe abschließt.

Da uns nur eine handvoll MP3s ohne Textblatt zur Verfügung gestellt wurden, kann ich über die Texte nicht viel sagen - Fans von Boysetsfire kriegen hier aber auf jeden Fall einen schönen Appetithappen, der die Wartezeit zum nächsten Album verkürzt, serviert.