Scheisse Minnelli ist so eine Band, die ich immer nur von Plakaten und Anzeigen kenne. Noch nie gehört. Ich hab mir da immer so ekelerregend angepissten Hardcore mit vollgestochenen Schweinen auf der Bühne vorgestellt, wo mehr gegrunzt als musiziert wird und wo man gerne Sachen kaputt macht.
Dann geht's los mit einer Art Country/Trash-Nummer mit Text übers Saufen. Cooler Anfangsgag. Doch halt - dieser Gag zieht sich die nächsten drei Nummern auch noch durch. Schön zum Schunkeln, aber immer mit ätzendem Unterton in der Stimme und in jedem Lied kommt irgendwas mit "beer" vor. Die Instrumentalfraktion spielt zwar relativ sauber aber nie zu tight oder groovy, so dass man noch meinen könnte, das gehöre ernsthaft so gemächlich. Vergleich: Butthole Surfers. Bei "Skate-a-holic" kommt dann noch ein aggressiver Death/Core-Teil am Schluss, was dem ziemlich abgedrehten Charakter nochmals die Krone aufsetzt.
Plötzlicher Bruch.
Die Lieder 5-9 sind dann genauso, wie ich mir die Band vorgestellt habe (siehe den Teil meiner Kritik von "Ich" bis "kaputt machen". So klingt das. Und zwar 1:1. Wie Hammerhead auf englisch. Auch mit saufen.
Geiles Kontrastprogramm.
Strategie für die Leser ist wie folgt: Das Album bei den Großeltern einlegen und Kaffee trinken, bis der Opa dann bei Lied 5 einen Herzinfarkt bekommt und man somit ans Erbe kommt.
Kann ich empfehlen. Uneingeschränkt. Mir fallen diverse weitere Verwendungsmöglichkeiten ein, die auf eine ähnliche Strategie wie oben abzielen.
PS: Normalerweise gibts das Ding auf Platte, heißt, die ersten vier Country/Trash Lieder sind auf Seite a, die 5 Kaputt-mach-Lieder auf b. Dann gibt das Sinn.
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