Damniam:
Madam In
Irgendwie dachte ich, das Album würde Anfang Mai mit Release-Konzert in der Baracke erst offiziell erscheinen, die eigentliche Releaseshow in der Sputnikhalle ist komplett an mir vorbeigegangen. Deshalb schreib ich mal besser ein Review drüber!
Damniam, die sich selbst konsequent groß schreiben und mir auch immer wieder Probleme bereiten, weil es in normaler Schreibung irgendwie komisch aussieht, ich es aber auch nicht komplett kapitalisieren will (bin schließlich Kapitalisierungsgegner), so stehe ich dann in einem Dilemma. Egal. Ein schönes Anagramm des Bandnamens ist jedenfalls der Albumtitel Madam In, mir fielen sonst auch nur DIN-Mama und Mad Main ein, vielleicht heißen ja die nächsten beiden Alben so, vielleicht sollte man aber vorher von Münster nach Frankfurt ziehen, das kommt da sicher besser an.
Damniam sind jedenfalls so eine lustige vierköpfige Truppe aus der schönen Stadt, in der ich auch mein Dasein zubringe, und sind mir deshalb auch hauptsächlich auf irgendwelchen Konzerten zum Begriff geworden. Da konnte man eine schöne, schnörkellose Show begutachten, deren Höhepunkt sich stets darin äußerte, dass der Drummer hinterm Drumkit hervorkam, um sich selbst in Form eines Songs zu zelebrieren. Ebendiesen Song gibt es auf der Platte auch, allerdings stellt er mitnichten den Höhepunkt derselbigen dar! Was jetzt allerdings stattdessen der Höhepunkt des Albums ist, vermag ich auch nicht zu sagen, mir läuft eigentlich die ganze Scheibe gleich gut ins Ohr, und das obwohl sich die Herren deutlich glatter und poppiger geben, als man es von den Liveauftritten her vermutet hätte.
Nichtsdestoweniger erwische ich mich immer wieder selbst dabei, die Sologitarre aus "Deadandgone" vor mich hin zu pfeifen oder das Intro von "She's alright" zu summen, wahlweise auch den Rhythmus von "I don't care". Eingängige Mitsingparts vermisse ich zwar, dennoch ein ganz gutes Album, von dem man kaum glauben mag, dass es aus der Regenhauptstadt Münster und nicht aus dem sonnigen Teil der Welt kommt. Fast hätte ich dieses Review ohne Green Day-Vergleich abgeschickt, das sei hiermit auch abgehakt und so bleibt mir zu diesem, uns übrigens auf echtem Vinyl zugestellten Machwerk, nicht mehr viel zu sagen als anhören, aufs Konzert gehen, Platte mitnehmen oder eben nicht.